Anleitung zu TEX Live
TEX Live 2009

Karl Berry (Herausgeber)
http://tug.org/texlive/
Verantwortlich für die deutsche Ausgabe
Klaus Höppner, klaus@dante.de
(DANTE e. V.)

September 2009

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
 1.1 Unterstützung verschiedener Betriebssysteme
 1.2 Einsatzmöglichkeiten des TEX Live-Systems der TEX Collection
 1.3 »Wo bekomme ich Hilfe?« oder »Hier werden Sie geholfen!«
2 Überblick zum TEXLive-System
 2.1 Die TEX Collection: TEX Live, proTEXt, MacTEX
 2.2 Basisverzeichnisse von TEX Live
 2.3 Überblick über die vordefinierten texmf-Bäume
 2.4 TEX-Erweiterungen
 2.5 Weitere Programme von TEX Live
 2.6 Fonts in TEX Live
3 Installation von TEXLive
 3.1 Das Installationsprogramms
  3.1.1 Unix
  3.1.2 MacOSX
  3.1.3 Windows
  3.1.4 Cygwin
  3.1.5 Installation im Textmodus
  3.1.6 Installation mit Benutzeroberfläche im Expertenmodus
 3.2 Installation mit einfacher Benutzeroberfläche (wizard mode)
 3.3 Benutzung des Installationsprogramms
  3.3.1 Auswahl der Binaries (nur für Unix)
  3.3.2 Auswahl der zu installierenden Komponenten
  3.3.3 Verzeichnisse
  3.3.4 Optionen
  3.3.5 Benutzen von TEX Live direkt von DVD
 3.4 Kommandozeilenoptionen für die Installation
  3.4.1 Die Option repository
 3.5 Aufgaben im Anschluss an die Installation
  3.5.1 Windows
  3.5.2 Unix, falls symbolische Links angelegt wurden
  3.5.3 Umgebungsvariablen für Unix
  3.5.4 Systemweites Setzen von Umgebungsvariablen
  3.5.5 Font configuration for XeTEX
  3.5.6 Benutzen von TEX Live direkt von DVD
  3.5.7 ConTEXt Mark IV
  3.5.8 Integrieren lokaler bzw. Nutzer-spezifischer Makros
  3.5.9 Integrieren von anderen Schriften
 3.6 Testen der Installation
 3.7 Hinweise auf weitere Software
4 Installation im Netzwerk
5 Portables TEX Live auf DVD oder USB-Stick
6 tlmgr: Installation verwalten
 6.1 tlmgr im grafischen Modus
 6.2 Beispiel zur Verwendung von tlmgr über Kommandozeile
7 Hinweise zu Windows
 7.1 Windows-spezifische Dinge
 7.2 Zusätzlich enthaltene Programme unter Windows
 7.3 User Profile unter Windows
 7.4 Die Windows-Registry
 7.5 Windows Permissions
8 Anleitung zum Web2C-System
 8.1 Dateisuche mit der Kpathsea-Bibliothek
  8.1.1 Bestandteile von Pfadkomponenten
  8.1.2 Konfigurationsdateien
  8.1.3 Expansion von Pfadkomponenten
  8.1.4 Expansion der Voreinstellungen
  8.1.5 Expansion geschweifter Klammern
  8.1.6 Expansion von Unterverzeichnissen
  8.1.7 Liste der Sonderzeichen und ihre Bedeutung: eine Zusammenfassung
 8.2 Dateinamen-Datenbanken
  8.2.1 Die ls-R-Datenbank
  8.2.2 kpsewhich: Dateisuche
  8.2.3 Anwendungsbeispiele
  8.2.4 Fehlersuche
 8.3 Einstellungen zur Laufzeit
9 Danksagungen
10 Geschichtliches
 10.1 Vergangenheit
 10.2 2003
 10.3 2004
 10.4 2005
 10.5 2006–2007
 10.6 2008
 10.7 Gegenwart (2009)
 10.8 Zukunft

Abbildungsverzeichnis

Hauptmenü des Installationsprogramms (GNU/Linux)
Grafische Installation im Expertenmodus (GNU/Linux)
Wizard mode (Windows)
Auswahlmenü für Binaries
Menü zur Auswahl des Schemas
Menü zur Aus- oder Abwahl von Collections
Auswahlmenü für weitere Optionen (Unix)
Haupschirm des Installationsprogrmm, wenn die Option »from DVD« ausgewählt wurde
tlmgr im GUI-Modus. Die Liste der Pakete, Collections und Schemas wird erst nach Klicken auf »Load« angezeigt.
10 tlmgr im GUI-Modus: Reiter Konfiguration
11 PS_View: sogar sehr extreme Vergrößerungen sind möglich.
12 Suche nach Konfigurationsdateien
13 Suche nach Prologdateien
14 Suche nach Font-Dateien

1 Einleitung

Diese Anleitung beschreibt das TEX Live-System. Die TEX Live Distribution enthält TEX/LATEX-Systeme für Linux, verschiedene UNIX-Plattformen, Mac OS X und (32-Bit)-Windows.

Wahrscheinlich haben Sie TEX Live auf einem von zwei Wegen bezogen, entweder per direktem Download von TEX Live oder als Teil der DVD TEX Collection, die von vielen TEX-Vereinen (u. a. DANTE e. V.) an ihre Mitglieder verschickt werden und in Deutschland über die Fachbuchhandlung Lehmanns (http://www.lob.de) vertrieben wird. Abschnitt 2.1 beschreibt kurz den Inhalt der TEX Collection-DVD. Sowohl TEX Live und die TEX Collection sind durch das Engagement vieler Freiwilliger aus vielen TEX-Vereinen entstanden. Im Übrigen beschränkt sich diese Anleitung auf TEX Live an sich.

TEX Live enthält lauffähige Versionen von TEX, LaTeX2e, ConTEXt, Metafont, MetaPost, BibTeX und vielen anderen Programmen, sowie eine umfassende Auswahl an Makros, Zeichensätzen und Beschreibungen, die gemäß der Standard-TEX-Verzeichnisstruktur (TDS) abgelegt sind.

Eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Änderungen der aktuellen TEX Live-Version gegenüber der Vorgängerversion finden Sie im Abschnitt 10 auf Seite 77.

1.1 Unterstützung verschiedener Betriebssysteme

TEX Live enthält direkt ausführbare Programme für viele Unix-basierte Betriebssysteme, insbesondere GNU/Linux und Mac OS X. Sogar Cygwin wird direkt unterstützt. Selbst wenn für Ihr Unix-System wider Erwarten keine ausführbaren Programme enthalten sind, sollten Sie in der Lage sein, aus den mitgelieferten Programm-Quellen ein funktionierendes TEX-System zu kompilieren.

Bezüglich Microsoft Windows werden Versionen ab Windows 2000 unterstützt, während die aktuelle TEX Live unter Windows 95/98, ME und NT nicht mehr lauffähig ist. Es existieren zwar keine 64-Bit-Versionen der Programme, allerdings sollten die 32-Bit-Programme problemlos auf 64-Bit-Systemen funktionieren.

1.2 Einsatzmöglichkeiten des TEX Live-Systems der TEX Collection

Sie können das TEX Live-System wahlweise von der DVD oder über das Internet installieren. Der Net Installer ist ein kleines Programm, das die benötigten Teile aus dem Internet nachlädt. Dieser Weg bietet sich an (eine schnelle und stabile Internetverbindung voraus gesetzt), wenn Sie kein komplettes TEX Live installieren wollen, sondern Ihr System nur mit bestimmten Paketen bestehen soll.

Wenn Sie die DVD besitzen (oder das ISO-Image der DVD herunter geladen haben – dieses kann auf einigen Systemen sogar direkt als virtuelles Medium »gemountet« werden), können Sie TEX Live nach Wunsch auf Ihrer Festplatte installieren oder direkt von der DVD benutzen.

Beide Methoden werden in den Abschnitten zur Installation beschrieben. Hier daher nur die kurze Zusammenfassung:

1.3 »Wo bekomme ich Hilfe?« oder »Hier werden Sie geholfen!«

Die TEX-Gemeinschaft ist ebenso aktiv wie hilfsbereit, und es wird praktisch jede ernst gemeinte Frage beantwortet. Diese Hilfe ist allerdings nicht formal organisiert, sondern wird von Freiwilligen in ihrer Freizeit geleistet. Es ist daher ernst gemeint, dass Sie vor einer Fragestellung Ihre »Hausaufgaben« gemacht haben. Falls Sie auf eine garantierte kommerzielle Unterstützung angewiesen sind oder eine solche bevorzugen, sollten Sie die Finger vollständig vom TEX Live-System lassen und in der Aufstellung unter http://tug.org/interest.html#vendors nach einem geeigneten Händler suchen.

Die folgende Liste stellt die leicht zugänglichen Quellen in der empfohlenen Reihenfolge vor:

Einführung:

Wenn Sie TEX-Anfänger sind und eine englische Einführung in das System benötigen, sollten Sie das WWW-Dokument http://tug.org/begin.html (Englisch) lesen.

Für deutschsprachige LATEX-Anfänger ist die »LaTeX2e-Kurzbeschreibung« von großem Nutzen (texmf-doc/doc/german/lshort-german/l2kurz.pdf).

TEX-FAQs:

Die TEX-FAQ (im Deutschen de-tex-faq »Fragen und Antworten [FAQ] über das Textsatzsystem TeX und DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.«) ist ein riesiges Kompendium mit Fragen (und Antworten) aller Art, von der einfachsten Anfängerfrage bis zu Expertenwissen. Sie finden die deutschsprachige FAQ unter http://www.dante.de/FAQ.html.

Des Weiteren existiert eine englischsprachige FAQ-Sammlung (texmf-dist/doc/generic/FAQ-en/html/index.html), die auch im Internet verfügbar ist (http://www.tex.ac.uk/faq).

Bitte nutzen Sie bei Problemen zu allererst diese beiden Möglichkeiten.

TEX-Catalogue:

Wenn Sie auf der Suche nach einem bestimmten Paket, Font, Programm u. ä. sind, empfiehlt sich ein Blick in den TEX-Catalogue. Dieser Katalog enthält eine Liste aller verfügbaren TEX-spezifischen Dinge (siehe http://www.ctan.org/tex-archive/help/Catalogue/catalogue.html).
TEX-WWW-Ressourcen:

Im WWW-Dokument http://tug.org/interest.html finden Sie eine große Anzahl TEX-spezifischer Links zu Büchern, Manuals und Artikeln zu allen Aspekten des TEX-Systems.
Archive:

Ein Forum für die Hilfestellung sind die Usenet-News-Gruppen news:de.comp.text.tex (Deutsch), news:comp.text.tex (Englisch) und die Mailing-Liste texhax@tug.org. In deren Archiven finden sich die Fragen und Antworten vieler Jahre. Ihre Suche können Sie in Google beispielsweise mit http://groups.google.de/group/de.comp.text.tex/topics starten – oder auch in http://tug.org/mail-archives/texhax/.

Im Allgemeinen ist es recht Erfolg versprechend, eine generelle Suche über Google http://www.google.de/ durchzuführen (entweder im WWW allgemein oder in den News-Gruppen); dies insbesondere, wenn es sich um Fragen über PostScript/PDF, Ghostscript u. ä. handelt.

Fragen stellen:

Wenn Sie mit den oben aufgezeigten Möglichkeiten immer noch keine Antwort auf Ihre Frage gefunden haben, können Sie die Frage auch in einer News-Gruppe stellen (neudeutsch: posten). Hier bietet sich für den deutschsprachigen Raum die News-Gruppe news:de.comp.text.tex an. Benutzen Sie am besten für Anfragen Google (http://groups.google.de/group/de.comp.text.tex/topics) oder einen Newsreader. Fragen an die englischsprachige Gruppe news:comp.text.tex (bei Google: http://groups.google.de/group/comp.text.tex/topics) sollten Sie bitte nur in Englisch stellen.

Zusätzlich existieren E-Mail-Diskussionslisten, wobei hier die deutschsprachige Liste TeX-D-L@ listserv.dfn.de zu nennen ist (das englischsprachige Äquivalent ist texhax@tug.org). Darüber hinaus bietet sich für Mitglieder von DANTE e.V. der Beraterkreis an (beraterkreis@dante.de). Wie Sie sich in die E-Mail-Liste TeX-D-L eintragen können, finden Sie in der FAQ unter »1.3.2 Was ist TeX-D-L?«.

Bevor Sie aber eine Frage absenden, lesen Sie bitte die entsprechenden Einträge der FAQ zum Thema »Wie stelle ich eine Frage in einer Newsgroup, damit ich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Antwort bekomme?«. So z. B. »1.3.1 Was ist ‘de.comp.text.tex’?« und »1.3.7 Was sollte ich gelesen haben, bevor ich eine Frage in ‘de.comp.text.tex’ oder der Diskussionsliste TeX-D-L stelle?« oder auch http://www.tex.ac.uk/cgi-bin/texfaq2html?label=askquestion.

Mithilfe:

Wenn Sie einen Fehler melden wollen oder Empfehlungen und Kommentare zur TEX Live-Verteilung, -Installation oder -Dokumentation geben möchten, sollten Sie die E-Mail-Liste tex-live@tug.org nutzen. Korrekturen, Anmerkungen und Erweiterungen für die deutsche Übersetzung können Sie auch an cdrom@dante.de oder schriftlich an die Geschäftsstelle von DANTE e.V. senden.

Fragen zu Programmen, die Sie in der TEX Collection finden, sollten Sie besser auf einer der oben genannten Mailing-Listen stellen oder direkt an den Programmautor richten.

Auf der anderen Seite können auch Sie mit Ihrem Wissen helfen. Die News-Gruppen news:de.comp.text.tex (in Deutsch), news:comp.text.tex (in Englisch) und die Mailing-Liste TeX-D-L@listserv.dfn.de (Deutsch) und texhax@tug.org (Englisch) stehen allen offen. Wenn Sie also dort mitlesen, scheuen Sie sich nicht, Fragen, zu denen Sie eine Antwort wissen, zu beantworten und damit anderen zu helfen.

2 Überblick zum TEX Live-System

In diesem Abschnitt beschreiben wir Struktur und Inhalt des TEX Live-Systems und der übergeordneten TEX Collection-DVD.

2.1 Die TEX Collection: TEX Live, proTEXt, MacTEX

Die DVD »TEX Collection« besteht aus:

TEX Live
Ein komplettes TEX-System, wahlweise zur Installation auf Festplatte oder zur direkten Benutzung von der DVD. Die Homepage des TEX Live-Projektes finden Sie unter http://tug.org/texlive/.
MacTEX
für Mac OS X. Dieses enthält das komplette TEX Live, bietet zusätzlich aber ein Installationsprogramm für Mac und einige Zusatzprogramme. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage von MacTEX unter http://tug.org/mactex/.
proTEXt
basiert auf der MiKTEX-Distribution für Windows. Es enthält noch einige Zusatzprogramme und stellt eine einfache Installationsanleitung bereit, die Schritt für Schritt den Weg zu einem kompletten TEX-System beschreibt. Die Homepage von proTEXt findet sich unter http://tug.org/protext.
CTAN
Weiterhin ist auf der DVD ein Ausschnitt der TEX-bezogenen Software enthalten, die sich in CTAN, dem Comprehensive TEX Archive Network (http://www.ctan.org) befinden.
texmf-extra
In diesem Verzeichnis befinden sich zusätzliche Pakete, die kein Teil von TEX Live sind.

CTAN, protext und texmf-extra unterliegen nicht den selben Lizenzregeln wie TEX Live. Daher können für Teile hieraus andere Lizenzbedingungen bezüglich einer Weiterverteilung oder Modifikation gelten, die Sie unbedingt beachten sollten!

2.2 Basisverzeichnisse von TEX Live

In diesem Abschnitt beschreiben wir die Basisverzeichnisse der TEX Live-Distribution.

Auf der TEX Collection-DVD befindet sich die gesamte TEX Live-Hierarchie im Unterverzeichnis texlive – nicht im Wurzelverzeichnis der DVD.

bin

ausführbare Programme des TEX-Systems; jeweils für die verschiedenen Rechnerplattformen in Unterverzeichnissen zusammengefasst

readme-*.dir

in diesen Verzeichnissen (!) befinden sich Text- bzw. HTML-Dateien in verschiedenen Sprachen, die als schneller Einstieg in TEX Live empfehlenswert sind.

source

Quelldateien aller Programme inklusive der Web2C-Quellen für die TEX- und Metafont-Pakete als komprimierte bzip2-Archive

texmf

Verzeichnisbaum für Programme und zugehörigen Hilfsdateien und Anleitungen; enthält keine TEX-Formate und Pakete (siehe TEXMFMAIN im nächsten Abschnitt)

texmf-dist

Hauptbaum mit Formaten und Paketen (siehe TEXMFDIST im nächsten Abschnitt)

tlpkg

Skripte, Programme und Daten die für die Installatioin benutzt werden, sowie einige Dinge, die speziell für Windows benötigt werden.

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Verzeichnissen finden Sie im Wurzelverzeichnis der Distribution auch noch die Installationsskripte.

Wenn Sie nach Dokumentation suchen, bietet Ihnen die Datei doc.html wichtige Links. Die Dokumentation für Programme (Handbücher, »man pages«, GNU-info-Dateien) beispielsweise finden Sie im Verzeichnis texmf/doc. Ähnliches gilt für die Dokumentation der TEX-Pakete und -Formate im Verzeichnis texmf-dist/doc.

Benutzen Sie das Programm texdoc, wenn Sie auf der Suche nach irgendeiner Dokumentationsdatei sind. Hilfreich in diesem Zusammenhang könnte auch die Link-Sammlung doc.html im Wurzelverzeichnis sein.

Die Anleitung zu TEX Live ist in verschiedenen Sprachen verfügbar:

2.3 Überblick über die vordefinierten texmf-Bäume

Dieser Abschnitt listet die vordefinierten texmf-Bäume, die vom System benutzt werden, und deren Bedeutung auf. Das Kommando tlmgr conf zeigt Ihnen die aktuellen Einstellungen dieser Variablen an.

TEXMFMAIN

In diesem Baum befinden sich wichtige Teile des Systems, wie Konfigurationsdateien, Hilfsprogramme und die Dokumentation.

TEXMFDIST

In diesem Baum befinden sich die wesentlichen Makro-Pakete, Fonts usw. Dieser Baum enthält systemunabhängige Daten, die prinzipiell von jedem TDS-kompatiblem TEX-System nutzbar sein sollten.

TEXMFLOCAL

Dieser Baum ist für Ergänzungen oder Aktualisierungen von Makros, Fonts etc. gedacht, die Administratoren für alle Nutzer installieren.

TEXMFHOME

In diesem Baum können einzelne Nutzer Ergänzungen oder Aktualisierungen von Makros, Fonts etc. ablegen. Standardmäßig befindet sich dieser Baum unterhalb von $HOME, so dass andere Nutzer von Änderungen hier nicht beeinflusst werden.

TEXMFCONFIG

Dieser Baum wird von den Hilfsprogrammen von teTEX wie texconfig, updmap und fmtutil verwendet. Standardmäßig befindet sich dieser Baum unterhalb von $HOME, so dass andere Nutzer von Änderungen hier nicht beeinflusst werden.

TEXMFSYSCONFIG

Dieser Baum wird von den Hilfsprogrammen von teTEX wie texconfig-sys, updmap-sys und fmtutil-sys verwendet, so dass hier das Verhalten des TEX Live-Systems für alle Nutzer beeinflusst werden kann.

TEXMFVAR

Dieser Baum wird von Hilfsprogrammen wie texconfig, updmap und fmtutil benutzt, um automatisch generierte Konfigurations-Dateien abzulegen.

TEXMFSYSVAR

Dieser Baum wird von den systemweiten Hilfsprogrammen wie texconfig-sys, updmap-sys und fmtutil-sys verwendet, um automatisch generierte Konfigurations-Dateien abzulegen.

Der Standard der Verzeichnisstruktur von TEX Live sieht wie folgt aus:

System-weites Wurzelverzeichnis
kann TEX Live-Versionen aus mehreren Jahren beinhalten:
2008

Eine Vorversion von TEX Live.

2009

Die aktuelle Version.

bin

 

i386-linux

GNU/Linux binaries

...

universal-darwin

Mac OS X binaries

win32

Windows binaries

texmf       

Hierauf verweist TEXMFMAIN.

texmf-dist  

TEXMFDIST

texmf-var  

TEXMFSYSVAR

texmf-config   

TEXMFSYSCONFIG

texmf-local

TEXMFLOCAL, dieses Verzeichnis gilt für alle installierten TEX Live-Versionen (aktuelle Version und Vorgängerversion), so dass hier durchgeführte lokale Änderungen über die Jahre hinweg erhalten bleiben.

Home-Verzeichnis des Benutzers
($HOME oder %USERPROFILE%):
.texlive2008

Vom Nutzer privat erzeugte Dateien und Konfigurationsdaten der Vorversion.

.texlive2009

Vom Nutzer privat erzeugte Dateien und Konfigurationsdaten für die aktuelle Version von TEX Live.

texmf-var   

TEXMFVAR

texmf-config

TEXMFCONFIG

texmf

TEXMFHOME Persönliche Makros, Fonts usw. des Nutzers.

2.4 TEX-Erweiterungen

Unter den TEX-Systemen der TEX Live befinden sich verschiedene TEX-Erweiterungen:

e-TEX
stellt bei 100%-iger Kompatibilität zum normalen TEX einen kleinen, aber mächtigen Satz neuer Befehle bereit (für Makroexpansion, Character-Scanning, zusätzliche Klassen für »marks«, erweiterte Debug-Möglichkeiten und andere). Zusätzlich gibt es noch die TEX--XE T-Erweiterungen für den bidirektionalen Textsatz, wie er beispielsweise im Arabischen gebraucht wird. Im voreingestellten Modus ist e-TEX 100%-ig kompatibel mit dem »normalen« TEX. Die Dokumentation zu e-TEX finden Sie in der Datei texmf-dist/doc/etex/base/etex_man.pdf.
pdfTEX
enthält die e-TEX Erweiterungen und erlaubt die Ausgabe in PDF-Dateien zusätzlich zu den gewohnten DVI-Dateien, weiterhin einige Erweiterungen, die nichts mit dem Ausgabeformat PDF zu tun haben. Für die meisten TEX-Formate (wie etex, latex, pdflatex) wird tatsächlich pdfTEX aufgerufen. Die Webseite von pdfTEX lautet http://www.pdftex.org/. Die Dokumentation zu pdfTEX finden Sie unter texmf-dist/doc/pdftex/manual/pdftex-a.pdf. In der Datei texmf-dist/doc/pdftex/manual/samplepdf/samplepdf.tex finden Sie ein Anwendungsbeispiel. Das LATEX-Paket hyperref besitzt die Option pdftex mit der Möglichkeit für aktive Querverweise (Hypertext) in PDF-Dateien.
LuaTEX
befindet sich noch in Entwicklung und ist als zukünftiger Nachfolger von pdfTEX vorgesehen, zu dem es weitgehend abwärtskompatibel bleiben soll. Weiterhin soll es auch Aleph ersetzen, auch wenn es nicht kompatibel dazu sein wird. Durch den enthaltenen Lua-Interpreter (s. http://www.lua.org/) können Probleme, die in TEX nur mühsam lösbar sind, einfach und elegant gelöst werden. Wird es unter dem Namen texlua aufgerufen, verhält es sich wie ein eigenständiger Lua-Interpreter – und wird als solcher in vielen Skripten von TEX Live bereits benutzt. Für weitere Informationen siehe http://www.luatex.org/ und texmf-dist/doc/luatex/luatexref-t.pdf.
XeTeX
bietet die Unterstützung von Unicode Zeichensätzen und OpenType Schriften durch diverse zusätzliche Bibliotheken. Mehr Informationen sind unter http://tug.org/xetex verfügbar.
Omega
(Omega) ist ein TEX-System, das intern mit Unicode (16-Bit-Unicode-Zeichen) arbeitet und damit das gleichzeitige Arbeiten mit nahezu allen auf der Welt eingesetzten Schriften und deren Zeichenkodierungen erlaubt. Außerdem werden über dynamisch geladene, sogenannte »Omega Translation Processes« (OTPs) Transformationen zur Verfügung gestellt, die beliebige Eingaben vor der Bearbeitung durch TEX nach bestimmten Regeln umformen. Omega ist nicht länger als eigenständiges Programm Teil von TEX Live, es wird nur noch Aleph mitgeliefert.
(Aleph) vereinigt die Omega- und e-TEX-Erweiterungen. Eine Minimaldokumentation finden Sie in texmf-dist/doc/aleph/base.

2.5 Weitere Programme von TEX Live

TEX Live enthält eine ganze Reihe unterstützender Programme wie

bibtex
Verwalten von Bibliographien
dviconcat
Zusammenfügen von DVI-Dateien
dvips
Konversion von DVI in PostScript
dviselect
Ausschneiden von Seiten aus DVI-Dateien
dvipdfmx
DVI-nach-PDF-Konverter (erzeugt auch CJK-konformes PDF aus DVI-Dateien mit Omega- Erweiterungen), als Alternative zu pdfTEX
dvilj
Druckertreiber für die HP-LaserJet-Familie
makeindex, xindy
Erzeugen eines Stichwortverzeichnisses
mpost
Metafont-ähnliches Grafikprogramm
psnup, psselect
PostScript-Tools
tex4ht
TEX-nach-HTML-Konvertierung
texexec, texmfstart
ConTEXt- und PDF-Prozessor
xdvi
DVI-Bildschirmausgabe im X-Window-System

2.6 Fonts in TEX Live

TEX Live enthält eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Vektorschriften. Weitere Informationen hierzu finden sich unter http://tug.org/fonts und texmf-dist/doc/fonts/free-math-font-survey/survey.

3 Installation von TEX Live

3.1 Das Installationsprogramms

Zur Installation von TEX Live benötigen Sie die TEX Collection-DVD oer den TEX Live Net Installer aus dem Internet.

Net Installer:
Verfügbar von CTAN, unter systems/texlive/tlnet; die URL http://mirror.ctan.org/systems/texlive/tlnet leitet Sie automatisch an einen nahe gelegenen Server des CTAN-Netzwerks weiter. Sie können entweder die Datei install-tl.zip herunter laden, die sowohl für Unix als auch Windows gedacht ist, oder die deutlich kleinere Datei install-unx.tar.gz, die aber nur den Installer für Unix enthält. Nach dem Auspacken finden Sie die Dateien install-tl (Unix) bzw. install-tl.bat (Windows) im Verzeichnis install-tl.
TEX Collection DVD:
Hier finden Sie die Dateien install-tl (Unix) bzw. install-tl.bat (Windows) im Verzeichnis texlive der DVD. Unter Windows startet beim Einlegen der DVD i. A. automatisch ein Programm, bei dem Sie u. a. das Installationsprogramm von TEX Live auswählen können. Die DVD erhalten Sie als Mitglied eines TEX-Vereins (wie http://www.dante.de für den deutschsprachigen Raum, weitere Vereine finden Sie unter http://tug.org/usergroups.html), oder innerhalb Deutschlands von der Fachbuchhandlung Lehmanns (http://www.lob.de) oder international von der TEX Users Group (http://tug.org/store). Alternativ können Sie das ISO-Image der TEX Live aus dem Internet laden.

Die folgenden Abschnitte beschreiben die Installation für die einzelnen Betriebssysteme.

3.1.1 Unix

Im Folgenden werden die Eingaben des Benutzers nach dem Kommando-Prompt ‘>fett dargestellt.

Das Skript install-tl ist ein Perl-Skript. Am Einfachsten starten Sie es auf einem Unix-System in der Kommandozeile mit

> cd /pfad/zum/installer
> perl install-tl
(Sie können auch direkt perl /pfad/zum/installer/install-tl eingeben. Wenn Ihre DVD so gemountet ist, dass als ausführbar gekennzeichnete Skripte direkt gestartet werden können, können Sie im Verzeichnis des Installers auch direkt ./install-tl eingeben.) Eventuell müssen Sie Ihr Terminalfenster größer machen, damit Sie den kompletten Text sehen (Abb. 1)

Zum Installieren mit Hilfe einer Benutzeroberfläche (Abb. 2) verwenden Sie

> perl install-tl -gui
Hierfür muss das Perl/TK-Modul auf Ihrem System installiert sein.

Alle Optionen des Installationsprogramms werden mit

> perl install-tl -help
angezeigt.

Wichtiger Hinweis zu den Zugriffsrechten unter Unix: Ihre aktuelle Einstellung von umask wird bei der Installation von TEX Live berücksichtigt. Daher müssen Sie darauf achten, dass Sie hierfür einen sinnvollen Wert einstellen (z. B. umask002), wenn Ihre Installation auch durch andere Nutzer als Sie benutzt werden soll. Falls Sie unsicher sind, was dies bedeutet, schauen Sie bitte in die Anleitung zu umask (indem Sie das Kommando man umask eingeben).

Besonderheit bei Cygwin: Im Gegensatz zu anderen Unix-basierten Systemen fehlen bei Cygwin i. A. einige Programme, die vom Installationsprogramm von TEX Live vorausgesetzt werden. Bitte lesen Sie den Abschnitt 3.1.4.

3.1.2 MacOSX

Wie in Abschnitt 2.1 bereits erwähnt wurde, existiert mit MacTEX (http://tug.org/mactex) ein eigenes TEX-System für Mac OS X. Dieses enthält ein komplettes TEX Live mit einem Installationsprogramm, das in Funktionalität und Aussehen der üblichen Installation von Software unter Mac OS X entspricht. Weiterhin sind einige Zusatzprogramme enthalten.

Wenn Sie die TEX Collection-DVD besitzen, empfiehlt es sich daher, MacTEX zu verwenden.

3.1.3 Windows

Wenn Sie den Net Installer verwenden, oder auf Ihrem System beim Einlegen der DVD das Installationsprogramm nicht automatisch gestartet wurde, können Sie die Installation von TEX Live im Windows-Explorer durch Doppelklick auf install-tl.bat (auf der DVD befindet sich diese Datei im Verzeichnis texlive) starten. Falls Sie bei der Installation mehr Optionen benötigen (z. B. die Auswahl spezifischer Paketgruppen), starten Sie stattdessen install-tl-advanced.bat.

Alternativ können Sie eine MS-DOS-Eingabeaufforderung verwenden, dort in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das Installationsprogramm befindet und dort

D:\texlive\> install-tl
eingeben – ...> kennzeichnet hierbei den Eingabeprompt; Ihre Eingabe ist bold/fett dargestellt.

Alternativ können Sie die Installation auch aus einem beliebigen Verzeichnis heraus starten:

> D:\texlive\install-tl
wobei wir hier annehmen, dass sich ihre TEX Collection-DVD im Laufwerk D: befindet. Abb. 3 zeigt das grafische Installationsprogramm im »wizard mode«, das unter Windows standardmäßig verwendet wird.

Zur Installation im Textmodus verwenden Sie:

> install-tl -no-gui

Alle vorhandenen Optionen, die beim Starten des Installationsprogramms verwendet werden können, werden wie folgt angezeigt:

> install-tl -help


  Installing TeX Live 2009 from: ...
  Platform: i386-linux => ’Intel x86 with GNU/Linux’
  Distribution: live (uncompressed)
  ...
   Detected platform: Intel x86 with GNU/Linux
  
   <B> binary systems: 1 out of 14
  
   <S> Installation scheme (scheme-full)
       83 collections out of 84, disk space required: 1882 MB
  
   Customizing installation scheme:
     <C> standard collections
     <L> language collections
  
   <D> directories:
     TEXDIR (the main TeX directory):
       /usr/local/texlive/2009
     TEXMFLOCAL (directory for site-wide local files):
       /usr/local/texlive/texmf-local
     TEXMFSYSVAR (directory for variable and automatically generated data):
       /usr/local/texlive/2009/texmf-var
     TEXMFSYSCONFIG (directory for local config):
       /usr/local/texlive/2009/texmf-config
     TEXMFHOME (directory for user-specific files):
       ~/texmf
  
   <O> options:
     [ ] use letter size instead of A4 by default
     [X] create all format files
     [X] install macro/font doc tree
     [X] install macro/font source tree
     [ ] create symlinks to standard directories
  
   <V> set up for running from DVD
  
  Other actions:
   <I> start installation to hard disk
   <H> help
   <Q> quit

Abbildung 1: Hauptmenü des Installationsprogramms (GNU/Linux)



pict

Abbildung 2: Grafische Installation im Expertenmodus (GNU/Linux)



pict

Abbildung 3: Wizard mode (Windows)


3.1.4 Cygwin

Das Installationsskript von TEX Live unterstützt nur Version 1.7 von Cygwin. Bevor Sie mit der Installation von TEX Live beginnen, verwenden Sie das Installationsprogramm von Cygwin (setup.exe) um die Pakete perl und wget gegebenenfalls nachzuinstallieren. Wir empfehlen weiterhin die Installation folgender Cygwin-Pakete:

3.1.5 Installation im Textmodus

Abb. 1 zeigt den Eingangsbildschirm des Installationsprogramms im Textmodus (Standard unter Unix). Dieser ist ein reiner Textmodus, d. h., es gibt somit keine Unterstützung zum Wandern durch die einzelnen Menüpunkte mit den Cursor-Tasten. Alle Befehle wie z. B. die Auswahl von Menüpunkten werden durch Eingabe der entsprechenden Befehle bzw. Menükürzel über die Tastatur eingegeben und dann durch Drücken von Enter übernommen. Hierbei wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden!

Die Installation im Textmodus ist so spartanisch, weil dieser Modus überall funktionieren soll, selbst mit einer Basisinstallation von Perl (für Windows enthältTEX Live eine Minimalversion von Perl).

3.1.6 Installation mit Benutzeroberfläche im Expertenmodus

Abb. 2 zeigt die grafische Installation im Expertenmodus unter GNU/Linux. Funktionell unterscheided sich dieser nicht wesentlich vom Textmodus (Abb. 1), außer dass natürlich mit Menüs, Auswahlboxen etc. gearbeitet wird.

Dieser Modus muss explizit mit

> install-tl -gui=perltk
gestartet werden.

3.2 Installation mit einfacher Benutzeroberfläche (wizard mode)

Unter Windows wird automatisch diese einfache Form der Installtion verwendet, der so genannte »wizard mode«. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er TEX Live komplett installiert und dabei vom Benutzer nur wenige Angaben gemacht werden müssen. Falls Sie eine individuell angepasste Version von TEX Live benötigen, verwenden Sie daher bitte einen der beiden anderen Installationsmodi.

Um die Installation explizit im »wizard mode« zu starten (insbesondere unter Unix), verwenden Sie:

> install-tl -gui=wizard

3.3 Benutzung des Installationsprogramms

Das Installationsprogramm sollte (wenn Sie die vorherigen Abschnitte zum Aufbau von TEX Live und der verwendeten Verzeichnisstruktur gelesen haben) weitgehend selbsterklärend sein. Trotzdem wollen wir auf einige Punkte näher eingehen.

3.3.1 Auswahl der Binaries (nur für Unix)


  Available sets of binaries:
  ===============================================================================
  
     a [ ] alpha-linux      DEC Alpha with GNU/Linux
     b [ ] i386-cygwin      Intel x86 with Cygwin
     c [X] i386-linux       Intel x86 with GNU/Linux
     d [ ] i386-netbsd      Intel x86 with NetBSD
     e [ ] i386-solaris     Intel x86 with Sun Solaris
     f [ ] mips-irix        SGI IRIX
     g [ ] powerpc-aix      PowerPC with AIX
     h [ ] powerpc-linux    PowerPC with GNU/Linux
     i [ ] sparc-linux      Sparc with GNU/Linux
     j [ ] sparc-solaris    Sparc with Solaris
     k [ ] universal-darwin universal binaries for MacOSX/Darwin
     l [ ] win32            Windows
     m [ ] x86_64-linux     x86_64 with GNU/Linux

Abbildung 4: Auswahlmenü für Binaries


Abb. 4 zeigt das Auswahlmenü für die Binaries der einzelnen Betriebssysteme im Textmodus. Im Allgemeinen sollte hier schon das richtige System ausgewählt sein. Sie können aber problemlos Binaries für verschiedene Systeme parallel auswählen. Dies bietet sich an, wenn Ihre Installation auf verschiedenen Rechnern in einem heterogenen Netzwerk sichtbar ist und von dort aus benutzt werden soll.

3.3.2 Auswahl der zu installierenden Komponenten


  Select a scheme:
  ===============================================================================
   a [ ] basic scheme (plain and LaTeX)
   b [ ] ConTeXt scheme
   c [X] full scheme (everything)
   d [ ] GUST TeX Live scheme
   e [ ] GUTenberg TeX Live scheme
   f [ ] medium scheme (plain, latex, recommended packages, some languages)
   g [ ] minimal scheme (plain only)
   h [ ] Omega scheme
   i [ ] teTeX scheme (more than medium, but nowhere near full)
   j [ ] XML scheme
   k [ ] custom selection of collections

Abbildung 5: Menü zur Auswahl des Schemas


Abb. 5 zeigt das Auswahlmenü für ein grundsätzliches Installationsschema der TEX Live. Durch die Auswahl eines Schemas werden automatisch die Komponenten zur Installation ausgewählt, die für das gewünschte Schema notwendig bzw. sinnvoll sind. Mit einer vollständigen Installation von TEX Live (full scheme) sind Sie auf der sicheren Seite, da hier einfach alles installiert wird. Sie können aber auch eines der abgespeckten Schemas wie basic (für ein sehr schlankes System), medium oder minimal (dies empfiehlt sich aber nur für Testsysteme und weniger zum ernsthaften Arbeiten) auswählen. Weiter stehen einige Schemas für spezielle Zwecke oder Sprachen zur Verfügung.


pict

Abbildung 6: Menü zur Aus- oder Abwahl von Collections


Wenn Sie das Schema ausgewählt haben, können Sie dieses in den Menüpunkten standard collections und language collections (s. Abb. 6, diesmal zur Abwechslung im GUI-Modus) individuell nach Ihren Wünschen anpassen.

Während das Schema nur den grundlegenden Funktionsumfang vorgibt, ist die Auswahl von Komponenten auf der Ebene der Collections viel feiner. Eine Collection besteht dabei aus mehreren Paketen zu einem Thema, wobei jedes der Pakete aus bestimmten Makrodateien, Fontdateien usw. bestehen kann.

Noch mehr Kontrolle über die Komponenten Ihres Systems haben Sie nach der Installation mit dem Programm tlmgr, das in Abschnitt 6 beschrieben wird. Hier können Sie gezielt einzelne Pakete installieren oder entfernen.

3.3.3 Verzeichnisse

Die Verzeichnisstruktur von TEX Live wurde bereits im Abschnitt 2.3 auf S. 10 beschrieben. Als Wurzelverzeichnis für TEX Live (TEXDIR) wird unter Windows (%SystemDrive%\texlive\2009) und unter Unix (/usr/local/texlive/2009) angenommen.

Prinzipiell können Sie diesen Pfad problemlos ändern, z. B. wenn Sie TEX Live als normaler Nutzer installieren wollen und kein Schreibrecht in dem o. a. Verzeichnis besitzen.

Auf Wunsch können Sie TEX Live also auch in Ihrem Home-Verzeichnis installieren, wenn Sie sowieso der einzige Verwender von TEX Live sind. Für Ihr Home-Verzeichnis können Sie den Pfad »~« verwenden und so beispielsweise TEX Live nach ~/texlive/2009 installieren.

Wir empfehlen Ihnen, die Jahreszahl im Verzeichnisnamen bei zu behalten. So können Sie von Jahr zu Jahr einfach die neue Version testen, ohne die alte zu entsorgen. Bei Bedarf können Sie einen symbolischen Link (z.B. /usr/local/texlive-cur) verwenden, der jeweils auf das Verzeichnis der aktuellen Version von TEX Live verweist.

Wenn Sie die Einstellung TEXDIR im Installationsprogramm ändern, werden die Werte für TEXMFLOCAL, TEXMFSYSVAR und TEXMFSYSCONFIG automatisch angepasst.

Das als TEXMFHOME bezeichnete Verzeichnis ist der Ort, in dem persönliche Makrodateien, Schriften o. ä. abgelegt werden können. Vorgabewert ist ~/texmf. Im Gegensatz zu TEXDIR wird ~ hier nicht direkt zum Pfad des Home-Verzeichnisses aufgelöst, sondern unverändert in die Konfigurationsdateien von TEX Live übernommen und erst zur Laufzeit aufgelöst. Somit kann jeder Nutzer des Systems seinen komplett eigenen Pfad haben, der von TEX Live verwendet wird, und so nach Wunsch auch eigene Konfigurationsänderungen durchführen. Zur Laufzeit wird ~ unter Unix durch $HOME und unter Windows durch %USERPROFILE% ersetzt.

3.3.4 Optionen


   <P> use letter size instead of A4 by default: [ ]
   <F> create format files:                      [X]
   <D> install font/macro doc tree:              [X]
   <S> install font/macro source tree:           [X]
   <L> create symlinks in standard directories:  [ ]
             binaries to:
             manpages to:
                 info to:

Abbildung 7: Auswahlmenü für weitere Optionen (Unix)


Abb. 7 zeigt das Menü, in dem weitere Einstellungen für die Installation von TEX Live möglich sind. Zur Erläuterung:

use letter size instead of A4 by default:
Verwendung von Letter statt DIN A4 als Standardpapiergröße. Natürlich können Sie später unabhängig davon für einzelne Dokumente eine beliebige Papiergröße wählen.
create format files:
Auch wenn das Erzeugen von Formatdateien für Makropakete, die Sie gar nicht benötigen, Zeit und Platz kostet, empfehlen wir trotzdem, diese Option ausgewählt zu belassen. Falls Sie diese Option abwählen, werden Formatdateien jeweils bei Bedarf erzeugt, landen dann aber im persönlichen TEXMFVAR-Baum des aktuellen Benutzers. Hier liegende Formate werden allerdings nicht automatisch neu gerneriert, wenn z. B. Programme oder Silbentrennmuster aktualisiert werden, so dass im Extremfall nach einem Update Inkompatibilitäten entstehen können.
install font/macro  tree:
Mit dieser Option können Sie verhindern, dass die Dokumentation und die Quelldateien der Pakete installiert werden. Wir raten aber, die Vorgabe zu übernehmen, also die Dokumentation und Quelldateien zu installieren.
create symlinks in standard directories
(nur unter Unix): Mit dieser Option können Sie symbolische Links für Programme und Dokumentation in den Standardverzeichnissen Ihres Systems anlegen, so dass Sie Ihre Umgebungsvariablen PATH, MANPATH und INFOPATH nicht anpassen müssen. Natürlich benötigen Sie für diese Option Schreibrechte in den entsprechenden Verzeichnissen. Diese Option ist nicht dazu gedacht, ein vorhandenes TEX-System, das z. B. als Teil Ihrer Linux-Distribution installiert wurde, zu überschreiben. Sie dient vielmehr dazu, dass die Links in Verzeichnissen angelegt werden, wo die Nutzer sie erwarten – beispielsweise /usr/local/bin –, aber sich noch keine TEX-Programme befinden.

Wenn Sie alle gewünschten Einstellungen für die Installation vorgenommen haben, können Sie im Hauptmenü nun »I« eintippen, um diese zu starten. Lesen Sie dann anschließend Abschnitt 3.5 für eventuell notwendige Arbeiten zum Abschluss der Installation.

3.3.5 Benutzen von TEX Live direkt von DVD (nur im Textmodus verfügbar)

Verwenden Sie die Option »V«, um die Installation zum Benutzen von TEX Live direkt von der DVD einzustellen. Ihr Installationsbildschirm sollte nun so aussehen wie in Abb. 8 dargestellt. Tatsächlich wechselt die Option V jeweils zwischen Installation auf Festplatte und Installation zur Nutzung von DVD hin- und her, so dass Sie problemlos zur alten Installationseinstellung zurück kommen, wenn Sie diese Option versehentlich ausgewählt haben.


  ======================> TeX Live installation procedure <=====================
  ...
   <D> directories:
     TEXDIRW (Writable root):
       !! default location: /usr/local/texlive/2009
       !! is not writable, please select a different one!
     TEXMFLOCAL (directory for site-wide local files):
       /usr/local/texlive/texmf-local
     TEXMFSYSVAR (directory for variable and automatically generated data):
       /usr/local/texlive/2009/texmf-var
     TEXMFSYSCONFIG (directory for local config):
       /usr/local/texlive/2009/texmf-config
     TEXMFHOME (directory for user-specific files):
       ~/texmf
  
   <O> options:
     [ ] use letter size instead of A4 by default
     [X] create all format files
  
   <V> set up for installing to hard disk
  
  Other actions:
   <I> start installation for running from DVD
   <H> help
   <Q> quit

Abbildung 8: Haupschirm des Installationsprogrmm, wenn die Option »from DVD« ausgewählt wurde


Wie Sie sehen, hat sich das Hauptmenü an einigen Stellen geändert: Die Menüpunkte zur Auswahl eines Schemas oder von Collections sowie zum Anlegen symbolischer Links sind verschwunden, und im Abschnitt Directories wird nun die Angabe eines Verzeichnisses für TEXDIRW (writable root) verlangt.

Auch beim Verwenden von TEX Live direkt von DVD müssen einige Verzeichnisse auf der Festplatte angelegt werden, in denen TEX Live beispielsweise automatisch generierte Dateien (wie Formate oder Fontmaps) ablegen kann. Die Verzeichnisse texmf, texmf-dist und texmf-doc werden aber direkt von DVD benutzt und daher nicht auf die Festplatte kopiert.

Die Konfiguration von TEX Live im Anschluss an die Installation unter Unix ist bei der Verwendung als Live-System von DVD etwas komplexer, da hier an einigen Stellen von der normalen Verzeichnisstruktur von TEX Live abgewichen werden muss, s. Abschnitt 3.5.

Die Option für die Benutzung von TEX Live direkt von DVD ist nicht im grafischen Modus des Installationsprogramms enthalten. Daher muss hierfür zwingend der Textmodus verwendet werden. Zu diesem Zweck muss daher unter Windows die Installation innerhalb einer Eingabeaufforderung mit der Option -gui=text gestartet werden (s. Abschnitt 3.4).

Abschnitt 5 beschreibt einen portableren Weg um TEX Live zu benutzen, der keine Änderungen der Systemkonfiguration erfordert, dafür dann aber keine Konfigurationsänderungen an TEX Live erlaubt.

3.4 Kommandozeilenoptionen für die Installation

Nach Eingabe von

> install-tl -help
erhalten Sie eine Liste der vorhanden Kommandozeilenoptionen. Sie können diese entweder mit - oder -- verwenden. Die wichtigsten sind:

-gui

Installation im GUI-Modus. Hierfür muss unter Unix Perl/Tk installiert sein (http://tug.org/texlive/distro.html#perltk); falls dies nicht der Fall ist, wird die Installation stattdessen im Textmodus durchgeführt.

-no-gui

Installation im Textmodus. Da dies unter Unix Standard ist, wirkt sich diese Option nur unter Windows aus. Da die Installation zum Benutzen von TEX Live direkt von DVD im grafischen Modus nicht verfügbar ist, brauchen Sie in diesem Fall unbedingt den Textmodus.

-lang LL

Sprache des Installationsprogramms als Sprach-Code in zwei Buchstaben (LL). Derzeit werden englisch (en, Standard), deutsch (de), französisch (fr), holländisch (nl), polnisch (pl), slowenisch (sl) und vietnamesisch (vi) unterstützt. Das Installationsprogramm versucht, die gewünschte Sprache anhand des Systems herauszufinden. Falls dies scheitert oder die betreffende Sprache nicht verfügbar ist, wird als Rückfallposition englisch benutzt.

-profile profile

Das Installationsprogramm schreibt die ausgewählten Optionen in eine Datei texlive.profile. Mit dieser Option können Sie eine bereits vorhandene Datei bei der Installation weiter verwenden, z. B. wenn Sie äquivalente Installationen auf mehreren Rechnern realisieren wollen, ohne alle Auswahlschritte der Installation immer wieder neu durchführen zu müssen.

-repository url/path

zur Auswahl einer Installationsquelle, für weitere Erläuterung siehe den nächsten Abschnitt.

3.4.1 Die Option repository

Als Standardquelle für die Installation wird ein CTAN-Knoten verwendet, der automatisch von http://mirror.ctan.org ermittelt wird.

Falls Sie eine andere Installationsquelle verwenden wollen, geben Sie eine neue Quelle an, die entweder mit ftp:, http: oder file:/ beginnt oder ein Verzeichnispfad auf Ihrem System ist. Falls Sie http: oder ftp: verwenden, werden »/«-Zeichen am Ende ignoriert.

Sie können also z. B. einen bestimmten CTAN-Knoten auswählen, so etwa http://ctan.example.org/tex-archive/systems/texlive/tlnet/, wobei Sie natürlich statt ctan.example.org einen echten Servernamen verwenden und wahrscheinlich auch den Rest der URL anpassen müssen. Eine Auflistung von CTAN-Servern finden Sie unter http://ctan.org/mirrors.

Falls Sie ein lokales Repository verwenden (also entweder direkt einen Verzeichnispfad oder eine mit file:/-URL angeben), so werden bevorzugt Archivdateien in einem Unterverzeichnis archive des Repository verwendet, selbst wenn ausgepackte Dateien vorhanden sind.

3.5 Aufgaben im Anschluss an die Installation

Je nach System kann es notwendig sein, dass im Anschluss an die Installation noch einige Kleinigkeiten erledigt werden müssen.

3.5.1 Windows

Benutzer von Windows sind hier in der glücklichen Position, dass das Installationsprogramm alles komplett erledigt haben sollte.

3.5.2 Unix, falls symbolische Links angelegt wurden

Wenn Sie bei der Installation angegeben haben, dass und wo symbolische Links angelegt werden sollten (s. Abschnitt 3.3.4), sollten hier auch keine Nacharbeiten mehr notwendig sein.

3.5.3 Umgebungsvariablen für Unix

Das Verzeichnis mit den ausführbaren Programmen von TEX Live muss sich im Suchpfad des Systems befinden. Jedes unterstützte System besitzt ein eigenes Verzeichnis unterhalb von TEXDIR/bin, deren Namen Sie in Abb. 4 finden.

Weiterhin können Sie die Verzeichnisse mit den Manual-Pages und Info-Dateien zu den entsprechenden Suchpfaden für Dokumentation hinzu fügen, wenn Sie es wünschen.

Für Systeme mit einer Bourne-kompatiblen Shell wie bash ist hier am Beispiel von GNU/Linux aufgeführt, wie die Befehle zum Setzen der Umgebungsvariablen (z. B. in $HOME/.profile) aussehen könnten:

  export PATH=/usr/local/texlive/2009/bin/i386-linux:$PATH
  export MANPATH=/usr/local/texlive/2009/texmf/doc/man:$MANPATH
  export INFOPATH=/usr/local/texlive/2009/texmf/doc/info:$INFOPATH

Für csh oder tcsh erfolgt die Konfiguration in der Regel in der Datei $HOME/.cshrc und könnte so aussehen:

  setenv PATH /usr/local/texlive/2009/bin/i386-linux:$PATH
  setenv MANPATH /usr/local/texlive/2009/texmf/doc/man:$MANPATH
  setenv INFOPATH /usr/local/texlive/2009/texmf/doc/info:$INFOPATH

3.5.4 Systemweites Setzen von Umgebungsvariablen

Wenn Sie als Administrator die Umgebungsvariablen global für das gesamte System setzen wollen, gehen wir davon aus, dass Sie sich mit der grundlegenden Systemadministration auskennen.

Daher hier nur zwei Hinweise: 1) schauen Sie nach einer Datei /etc/manpath.config. Falls diese vorhanden ist, sollte es reichen, folgende Zeilen hinzu zu fügen:

  MANPATH_MAP /usr/local/texlive/2009/bin/i386-linux \
              /usr/local/texlive/2009/texmf/doc/man

Und 2) prüfen Sie, ob es auf Ihrem System eine Datei /etc/environment gibt, in der die systemweiten Umgebungsvariablen definiert werden.

Zusätzlich wird ein symbolischer Link man im binary-Verzeichnis unter Unix angelegt. Einige Versionen von man, so z. B. unter Mac OS X, finden so verlinkte Man-Pages automatisch, so dass hier keine spezielle Konfiguration für die Man-Pages mehr erforderlich ist.

3.5.5 Font configuration for XeTEX

Falls Sie das Paket xetex aus einem Unix-System installiert haben, sind einige spezielle Einstellungen erforderlich, damit XeTEX die bei TEX Live mitgelieferten Fonts findet. Hierfür wurde bei der Installation des Paketes xetex die Datei TEXMFSYSVAR/fonts/conf/texlive-fontconfig.conf erzeugt.

Um die mitgelieferten TEX Live-Schriften systemweit verwenden zu können, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:

  1. Kopieren Sie texlive-fontconfig.conf nach /etc/fonts/conf.d/09-texlive.conf.
  2. Führen Sie fc-cache -fsv aus.

Falls Ihnen als normaler Nutzer die entsprechenden Privilegien für die obigen Schritte fehlen, können Sie die TEX Live-Schriften für sich selbst als XeTEX-Nutzer verwendbar machen:

  1. Kopieren Sie texlive-fontconfig.conf in das Unterverzeichnis  /.fonts.conf, wobei   Ihr Home-Verzeichnis ist.
  2. Führen Sie fc-cache -fv aus.

3.5.6 Benutzen von TEX Live direkt von DVD

Üblicherweise verwendet TEX Live eine Datei texmf.cnf, um die Verzeichnisbäume, in denen sich die Komponenten von TEX Live befinden, zu identifizieren. Diese Methode benutzt relative Pfade, so dass Ihr TEX Live-System funktioniert, wo immer Sie es auch hin installieren, solange die Verzeichnisstruktur erhalten bleibt.

Diese Methode funktioniert leider nicht mehr, wenn Sie TEX Live direkt von der DVD benutzen wollen. Da die DVD ein Nur-Lese-Medium ist, einige der Pfade in texmf.cnf aber erst nach der Installation fest stehen, muss sich diese Datei außerhalb der DVD befinden. Aus diesem Grund muss eine Umgebungsvariable TEXMFCNF gesetzt werden, die TEX Live mitteilt, in welchem Verzeichnis sich die Datei texmf.cnf befindet. Zusätzlich muss sich natürlich – wie im vorigen Abschnitt beschrieben – das Verzeichnis der DVD, in dem sich die passenden ausführbaren Programme befinden, innerhalb des Suchpfads des Systems befinden.

Beim Abschluss des Installationsprogramms sollten Sie die notwendigen Informationen erhalten haben, wie Sie TEXMFCNF setzen müssen. Falls Sie dies übersehen haben, der Wert ist $TEXMFSYSVAR/web2c, wobei im Normalfall $TEXMFSYSVAR auf das Verzeichnis /usr/local/texlive/2009/texmf-var/web2c verweist. In diesem Fall benötigen Sie also für die bash den Befehl

  TEXMFCNF=/usr/local/texlive/2009/texmf-var/web2c; export TEXMFCNF

bzw. für [t]csh:

  setenv TEXMFCNF /usr/local/texlive/2009/texmf-var/web2c

Diesen Modus verwenden Sie am Besten, falls Sie TEX Live zwar auf Ihrem eigenen System benutzen wollen, aber nicht genügend Platz für eine normale Installation auf Ihrer Festplatte haben. Wenn Sie ein portables TEX Live suchen, das komplett auf einem eingenständigen Medium wie einem USB-Stick läuft, lesen Sie bitte Abschnitt 5.

3.5.7 ConTEXt Mark IV

Das »alte« ConTEXt sollte direkt lauffähig sein. Falls Sie das neue ConTEXt »Mark IV« verwenden wollen, sind einige manuelle Nacharbeiten notwendig, die unter http://wiki.contextgarden.net/Running_Mark_IV beschrieben sind.

3.5.8 Integrieren lokaler bzw. Nutzer-spezifischer Makros

Wie bereits in Abschnitt 2.3 erwähnt, ist der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL (im Normalfall /usr/local/texlive/texmf-local oder %SystemDrive%\texlive\texmf-local) für lokale Ergänzungen wie Makros und Schriften gedacht, die anschließend allen Benutzern des Systems zur Verfügung stehen. Weiterhin können Benutzer den Verzeichnisbaum TEXMFHOME (im Normalfall $HOME/texmf oder %USERPROFILE%\texmf) für persönliche Ergänzungen verwenden, ohne dass andere Benutzer davon beeinflusst werden. Diese Verzeichnisse sollen über verschiedene Versionen von TEX Live hinweg identisch sein, so dass ein Update von TEX Live auf eine neue Version einfach möglich ist, ohne dass Sie Ihre lokalen Ergänzungen verlieren. Wir empfehlen Ihnen daher, von der vorgegebenen Verzeichnisstruktur nicht abzuweichen.

Für beide oben genannte Verzeichnisbäume erwartet TEX Live eine Verzeichnisstruktur innerhalb des Baums, die dem TEX Directory Standard entspricht, wie er in http://tug.org/tds bzw. texmf/web2c/texmf.cnf definiert ist. So gehören Dokumentklassen für LATEX z. B. in ein Verzeichnis unterhalb von TEXMFLOCAL/tex/latex oder TEXMFHOME/tex/latex.

Der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL wird zur Laufzeit nicht direkt nach Dateien durchsucht. Stattdessen wird eine Liste von Dateinamen verwendet, sich sich in einer Datei mit dem Namen ls-R befindet. Denken Sie also daran, nach Änderungen in diesem Baum diese Dateiliste zu aktualisieren, entweder mit dem Befehl mktexlsr oder die Schaltfläche Reinit file database in dem Konfigurationsreiter von tlmgr im GUI-Modus.

3.5.9 Integrieren von anderen Schriften

Die Installation von Schriften, die nicht von TEX Live sind, ist eine recht komplexe Angelegenheit. Sie sollten sich bereits gut mit dem System auskennen, bevor Sie sich an diese Aufgabe wagen. Schauen Sie vielleicht vorher in Abschnitt 2.6 nach, welche Schriften bereits bei TEX Live mitgeliefert werden.

Eine Alternative besteht im Benutzen von XeTEX (s. Abschnitt 2.4), bei dem direkt alle vom Betriebssystem installierten Schriften verwendet werden können, ohne dass die Installation einer TEX-Unterstützung notwendig ist.

Falls Sie wirklich weitere Schriften benötigen, finden Sie unter http://tug.org/fonts/fontinstall.html eine Beschreibung zur Installation weiterer Schriften.

3.6 Testen der Installation

Nach der Installation von TEX Live wollen Sie es natürlich benutzen, um möglichst schöne Dokumente zu setzen.

Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie prüfen können, ob Ihr TEX Live-System funktioniert. Die folgenden Beispiele sind für Unix, sollten unter Windows und Mac OS X aber sehr ähnlich sein, abgesehen davon, dass Sie dort eventuell eine grafische Benutzeroberfläche verwenden.

  1. Prüfen Sie, ob Sie das Programm tex ausführen können:

    > tex --version
    TeX 3.1415926 (TeX Live 2009)
    kpathsea version 5.0.0
    Copyright 2009 D.E. Knuth.
    ...

    Erhalten Sie als Resultat statt der Versionsnummer die Meldung, dass der Befehl nicht gefunden wurde, so haben Sie wahrscheinlich vergessen, das Verzeichnis mit den ausführbaren Programmen in Ihren PATH aufzunehmen, s. Abschnitt 3.5.3 auf S. 41.

  2. Eine einfache LATEX-Datei übersetzen:

    > latex sample2e.tex
    This is pdfTeX, Version 3.1415926-1.40.10 (TeX Live 2009)
    ...
    Output written on sample2e.dvi (3 pages, 7484 bytes).
    Transcript written on sample2e.log.

    Falls dies schief geht, sind wahrscheinlich noch alte Umgebungsvariablen einer vorigen TEX-Installation übrig geblieben. Wir empfehlen, die Umgebungsvariablen, die sich auf TEX beziehen, zu entfernen. Für eine weitere Analyse können Sie TEX anzeigen lassen, wo es bestimmte Dateien sucht, siehe »Fehlersuche« auf Seite 69.

  3. Ergebnis auf dem Bildschirm anschauen:

    > xdvi sample2e.dvi    # Unix
    > dviout sample2e.dvi  # Windows
    Nun sollte sich ein Vorschaufenster mit dem soeben gesetzten Beispieldokument öffnen, das die Grundlagen von LATEX erläutert (und das Anfänger tatsächlich auch einmal lesen sollten). Unter Unix muss ein X-Server laufen, damit xdvi funktioniert; falls dies nicht der Fall ist oder die Umgebungsvariable DISPLAY falsch gesetzt ist, erhalten Sie die Fehlermeldung ‘Can’t open display’.
  4. Eine PostScript-Datei erzeugen:

    > dvips sample2e.dvi -o sample2e.ps
  5. Direkt eine PDF-Datei erzeugen (statt DVI):

    > pdflatex sample2e.tex
  6. Eine PDF-Datei anschauen:

    > gv sample2e.pdf
    or:
    > xpdf sample2e.pdf
    Weder gv noch xpdf sind in TEX Live enthalten, daher müssen diese separat installiert werden, siehe http://www.gnu.org/software/gv bzw. http://www.foolabs.com/xpdf. Sie können natürlich auch andere PDF-Viewer verwenden, beispielsweise den Adobe Reader, der allerdings unter Windows das Problem hat dass geöffnete PDF-Dateien nicht überschrieben werden können, was zu Fehlern von pdfTEX führt, wenn Sie ein Dokument übersetzten wollen und vergessen haben, es vorher im Acrobat Reader zu schließen. Unter Windows sollten Sie auch einmal Sumatra PDF (http://blog.kowalczyk.info/software/sumatrapdf) ausprobieren.
  7. Weitere nützliche Test-Dateien außer sample2e.tex:

    small2e.tex

    Einfachere Version von sample2e, um den Fehler einzugrenzen, wenn Sie beim Übersetzen von sample2e Probleme haben.

    testpage.tex

    Hiermit können Sie prüfen, ob Ihr Drucker Ihren Ausdruck horizontal oder vertikal verschiebt.

    nfssfont.tex

    Zum Testen von Fonts und Erzeugen von Schrifttabellen.

    testfont.tex

    Erzeugen von Schrifttabellen, aber mit plain TEX.

    story.tex

    Das einfachste Testdokument von allen (in plain TEX). Geben Sie am Ende ‘\bye’ ein, wenn nach dem Aufruf von ‘tex story.tex’ der * erscheint.

  8. Falls Sie das xetex-Paket installiert haben, können Sie das Verwenden von Systemschriften folgendermaßen testen:

    +> xetex opentype-info.tex
    This is XeTeX, Version 3.1415926
    ...
    Output written on opentype-info.pdf (1 page).
    Transcript written on opentype-info.log.
    Falls Sie die Fehlermeldung »Invalid fontname ‚Latin Modern Roman‘…« erhalten, muss Ihr System so konfiguriert werden, dass es die von TEX Live mitgelieferten Schriften findet (siehe Abschnitt 3.5.5).

3.7 Hinweise auf weitere Software

In vielen Fällen ist die Installation weiterer Software sinnvoll:

Ghostscript
http://www.cs.wisc.edu/~ghost/
Perl
http://www.perl.org/ mit Zusatzpaketen von CPAN, http://www.cpan.org/
ImageMagick
http://www.imagemagick.com, für die Bearbeitung und Umwandlung von Bildern in andere Formate,
NetPBM
http://netpbm.sourceforge.net/, ebenfalls für Bilder.
TEX-Oberflächen
Es gibt eine breite Auswahl von Oberflächen bzw. Editoren, die TEX unterstützen, je nach persönlichem Geschmack des Benutzers. Hier ist eine Auswahl, wobei einige nur für Windows verfügbar sind:

Für weitere Programme siehe http://tug.org/interest.html.

4 Installation im Netzwerk

Bei TEX Live ist nicht nur vorgesehen, dass es von mehreren Benutzern auf einem System verwendet werden kann, sondern auch in einem Netzwerk. In der normalen Konfiguration von TEX Live werden nur relative, keine absoluten Pfade verwendet. Dies erkennt man an Einstellungen in der Datei $TEXMFMAIN/web2c/texmf.cnf, die Zeilen wie die folgenden enthält, in denen Verzeichnisse relativ zu den Verzeichnissen lokalisiert werden, in denen sich die Programme befinden:

  TEXMFMAIN = $SELFAUTOPARENT/texmf
  ...
  TEXMFLOCAL = $SELFAUTOPARENT/../texmf-local

Daher ist es im Normalfall ausreichend, das Programm-Verzeichnis in den Suchpfad des Systems aufzunehmen, alles weitere bestimmt TEX Live dann automatisch.

Daher ist es kein Problem, wenn das Grundverzeichnis von TEX Live als Netzlaufwerk gemountet ist. Tatsächlich können Sie TEX Live sogar zunächst lokal installieren und dann auf ein Netzlaufwerk verschieben.

Benutzer von Windows können ein Installationssckript namens w32client für eine Netzwerkinstallation von http://tug.org/texlive/w32client.html herunter laden. Dieses nimmt die Einstellungen im Startmenü von Windows für das Verwenden von TEX Live über Netzwerk vor, weiterhin wird ein Skript zur Deinstallation mitgeliefert. Lesen Sie bitte die Beschreibung auf der angegebenen Webseite.

5 Portables TEX Live auf DVD oder USB-Stick

Im Abschnitt 3.3.5 wurde beschrieben, wie TEX Live direkt von einer DVD benutzt werden kann. Hierbei werden einige Verzeichnisse auf der Festplatte angelegt. Dies ist wahrscheinlich kein Problem, wenn Sie dies auf Ihrem eigenen Rechner verwenden, aber es kann anders aussehen, wenn Sie auf einem fremden Rechner »zu Gast« sind.

Sie können die Stellen, an denen beim Benutzen von TEX Live von DVD auf der Festplatte Verzeichnisse angelegt werden, minimieren. Verwenden Sie unter unter Unix das Skript tl-portable oder unter Windows die Batch-Datei tl-portable.bat, so werden beim ersten Start die Konfigurationsdateien für das Verwenden des Live-Modus von DVD geschrieben.

Hierzu wird ausschließlich ein Verzeichnis  /.tlportable2009 angelegt, in dem diese Dateien abgelegt werden. Dies kann einen Moment dauern, aber sobald die Dateien einmal da sind, erfolgt der Start des portablen Modus über die o. a. Programme sehr schnell. Die Konfiguration dieses Modus erfolgt ausschließlich in dem aktuellen Terminalfenster (bzw. für die aktuelle Eingabeaufforderung), der Rest des Systems bleibt davon völlig unberührt. Sie können problemlos in mehreren Sitzungen parallel den portablen Modus benutzen.

Wird hier immer ein Verzeichnis auf der Festplatte angelegt, so ist dies komplett überflüssig, wenn Sie den portablen Modus von USB-Stick verwenden. Kopieren Sie hierfür alle Dateien, die sich direkt im Verzeichnis texlive der DVD befinden, sowie (mindestens) die Verzeichnisse bin, texmf, texmf-dist und tlpkg komplett auf den USB-Stick (dies kann eine Weile dauern!). Beim Kopieren auf einen mit FAT32 formatierten Stick verwenden Sie unbedingt die Option zum Auflösen symbolischer Links (cp -L). Ein auf dem Stick vorhandenes Verzeichnis texmf-local wird ebenfalls später erkannt und benutzt.

Wenn Sie nun das Skript tl-portable auf dem USB-Stick (wie oben für die DVD beschrieben) verwenden, erkennt das Skript, dass der USB-Stick beschreibbar ist und verwendet diesen statt der Festplatte für die Konfigurationsdateien.

6 tlmgr: Installation verwalten


pict

Abbildung 9: tlmgr im GUI-Modus. Die Liste der Pakete, Collections und Schemas wird erst nach Klicken auf »Load« angezeigt.



pict

Abbildung 10: tlmgr im GUI-Modus: Reiter Konfiguration


Bei der Installation von TEX Live wird auch das Programm tlmgr installiert, mit dem Sie anschließend Ihr TEX Live-System verwalten können. Die hierfür bisher verwendeten Programme updmap, fmtutil und texconfig sind zwar noch vorhanden, aber inzwischen ist tlmgr die vorgesehene Oberfläche zur Konfiguration von TEX Live. Mit tlmgr können Sie folgende Aufgaben erledigen:

Warning: tlmgr ist für den Live-Modus, bei dem TEX Live von DVD genutzt wird, weder gedacht noch getestet.

6.1 tlmgr im grafischen Modus

tlmgr im GUI-Modus wird durch

> tlmgr -gui
gestartet. Unter Windows finden Sie das Programm im Start menu: Start, Programme, TeX Live 2009, TeX Live Manager. Nach Klicken auf »Load« wird eine Liste aller verfügbaren und installierten (letztere durch »(i)« gekennzeichnet) angezeigt. Dies setzt voraus, dass das Verzeichnis, aus dem TEX Live die Pakete lädt, vorhanden bzw. erreichbar ist.

Abb. 10 stellt den Reiter zur Konfiguration von TEX Live dar.

6.2 Beispiel zur Verwendung von tlmgr über Kommandozeile

Nachdem Sie TEX Live installiert haben, können Sie Ihr TEX Live-System auf den neuesten Stand aktualisiern:

> tlmgr update -all
Falls Sie vorher wissen wollen, was passiert, können Sie zunächst

> tlmgr update -all -dry-run
oder (weniger ausführlich)

> tlmgr update -list
verwenden.

Das folgende Beispiel demonstriert, wie die Collection für XeTEX installiert wird, wobei sich die Installationsdateien in einem lokalen Verzeichnis befinden:

tlmgr -repository /local/mirror/tlnet install collection-xetex
Dies liefert die folgende Ausgabe:
  install: collection-xetex
  install: arabxetex
  ...
  install: xetex
  install: xetexconfig
  install: xetex.i386-linux
  running post install action for xetex
  install: xetex-def
  ...
  running mktexlsr
  mktexlsr: Updating /usr/local/texlive/2009/texmf/ls-R...
  ...
  running fmtutil-sys --missing
  ...
  Transcript written on xelatex.log.
  fmtutil: /usr/local/texlive/2009/texmf-var/web2c/xetex/xelatex.fmt installed.

Wie man sieht, beachtet tlmgr die Abhängigkeiten von Paketen und installiert im obigen Beispiel von XeTEX benötigte Komponenten nach. Weiterhin werden automatisch im Anschluss die Dateilisten der Verzeichnisbäume aktualisiert und fehlende Formate generiert.

Informationen zu einem Paket (oder einer Collection oder einem Schema) anzeigen:

Ucomtlmgr show collection-latexextra

Hier erhält man folgende Ausgabe:

  package:    collection-latexextra
  category:   Collection
  shortdesc:  LaTeX supplementary packages
  longdesc:   A large collection of add-on packages for LaTeX.
  installed:  Yes
  revision:   14675

Die komplette Dokumentation finden Sie unter http://tug.org/texlive/tlmgr.html oder mit

> tlmgr -help

7 Hinweise zu Windows

Das Installationsprogramm von TEX Live läuft sowohl unter Windows als auch Unix. Dies war nur dadurch möglich, dass ältere Versionen von Windows nicht mehr unterstützt werden. Daher kann TEX Live nur noch ab Windows 2000 oder später installiert werden.

7.1 Windows-spezifische Dinge

Unter Windows kümmert sich das Installationsprogramm auch um folgende Dinge:

Menüs und Verknüpfungen.
Im Startmenü wird ein Menü »TEX Live« hinzu gefügt. Hier sind Einträge für die grafischen Anwendungen (tlmgr, texdoctk, den PS_View (psv) PostScript-Previewer) und einige Verknüpfungen zur Dokumentation vorhanden. Für PS_View wird eine Verknüpfung auf dem Desktop angelegt, auf die Sie PostScript-Dateien per Drag & Drop ziehen können, um diese zu betrachten.
Automatisches Setzen der UmgebungsVariablen.
Hierdurch ist das Setzen dieser Variablen von Hand überflüssig geworden.
Uninstaller.
Es wird ein Eintrag zum Entfernen von TEX Live in der Systemsteuerung im Punkt Software angelegt. Alternativ können Sie TEX Live über das Programm tlmgr deinstallieren.

7.2 Zusätzlich enthaltene Programme unter Windows

Zusätzlich werden unter Windows einige Programme installiert, die unter Windows meist noch nicht verfügbar sind:

Perl und Ghostscript.
Da Perl und Ghostscript für TEX Live sehr wichtig ist, werden diese unter Windows mitgeliefert und werden intern von TEX Live benutzt. Die in TEX Live enthaltenen Programme, die diese Komponenten benötigen, »wissen« wo sich diese befinden, ohne dass diese im System durch Umgebungsvariablen oder Einträge in der Registry sichtbar sind. Es handelt sich um für TEX Live abgespeckte Versionen, die zu keinen Konflikten mit eventuell bereits vorhandenen Installationen von Perl und Ghostscript führen sollten.
PS_View.
Weiterhin wird PS_View installiert, ein neuer PostScript- und PDF-Viewer, der Freie Software ist, s. Abb. 11.
pict
Abbildung 11: PS_View: sogar sehr extreme Vergrößerungen sind möglich.


dviout
Weiterhin wird dviout, ein DVI-Viewer installiert. Wenn Sie am Anfang Dokumente mit dviout anschauen, werden häufig noch Fonts generiert, da keine fertigen Fontdateien für den Bildschirm mitgeliefert werden. Je mehr Fonts generiert wurden, desto seltener müssen Schriften nachgeneriert werden, so dass dieser Effekt nach einiger Zeit nur noch selten auftreten wird. Weitere Informationen finden Sie in der (sehr guten) Online-Hilfe.
TeXworks
TEXworks ist eine Oberfläche für TEX mit Editor und integriertem PDF-Viewer. Es ist bereits für TEX Live vorkonfiguriert.
Tools für die Kommandozeile.
Für einige unter Unix übliche Programme werden Portierungen für Windows mitgeliefert. Dies sind z. B. gzip, unzip und einige Programme für die Kommandozeile aus der xpdf-Suite. (Vom xpdf-Viewer selbst gibt es keine Version für Windows, aber der Sumatra PDF-Viewer basiert auf xpdf: http://blog.kowalczyk.info/software/sumatrapdf.)
fc-cache, fc-list etc.
dienen XeTEX zur effizienteren Benutzung von Schriften. Mit fc-list können Sie die Namen der verfügbaren Schriften anzeigen, die Sie dann unter XeTEX mit dem Kommando \font benutzen können. Mit fc-cache kann die Liste der verfügbaren Schriften aktualisiert werden.

7.3 User Profile unter Windows

Das Gegenstück von Windows zum HOME-Verzeichnis unter Unix ist das Verzeichnis %USERPROFILE%. Unter Windows XP und Windows 2000 liegt es meist im Verzeichnis C:\Documente und Einstellungen\<username>, unter Windows Vista C:\Users\<username>. In der Datei texmf.cnf und in Kpathsea allgemein wird ~ sowohl unter Unix und Windows korrekt aufgelöst.

7.4 Die Windows-Registry

Windows verwaltet fast all seine Konfigurationseinstellungen in der Registry. Diese besteht aus einem hierarchisch aufgebauten Baum von Schlüsseln, wobei mehrere dieser Registry-Bäume existieren. Die wichtigsten sind HKEY_CURRENT_USER und HKEY_LOCAL_MACHINE, oft abgekürzt als HKCU bzw. HKLM. Der HKCU-Teil der Registry wird im Home-Verzeichnis des Benutzers gespeichert (s. Abschnitt 7.3). HKLM liegt im Normalfall in einem Unterverzeichnis des Windows-Verzeichnisses.

In einigen Fällen sind Systeminformationen aus Umgebungsvariablen ersichtlich, in vielen anderen Fällen liegen diese Informationen aber in der Registry.

7.5 Windows Permissions

In neueren Versionen von Windows wird zwischen normalen Benutzern und Administratoren unterschieden, wobei nur letztere freien Zugang auf alle Teile des Betriebsystems haben. Im Gegensatz zu Unix ist es in der Praxis allerdings häufig so, dass Benutzer zur Klasse der Administratoren gehören und daher doch alle Freiheiten haben. Trotzdem haben wir einigen Aufwand getrieben, damit TEX Live auch unter Windows ohne Administrator-Rechte installiert werden kann.

Falls der Benutzer, der TEX Live installiert, Administrator-Rechte besitzt, kann TEX Live für alle Benutzer des Systems installiert werden, d. h. Verknüpfungen, Menüs und Systemeinträge werden für alle Nutzer angelegt. Ansonsten werden diese nur für den aktuellen Benutzer angelegt.

Unabhängig davon wird grundsätzlich angenommen, dass das Wurzelverzeichnis von TEX Live unter %SystemDrive% liegen soll. Allerdings testet das Installationsprogramm, ob dieses Verzeichnis für den aktuellen Benutzer schreibbar ist.

Ein Problem entsteht, wenn TEX Live ohne Administrator-Rechte installiert wird und sich bereits ein TEX-System im systemweiten Suchpfad befindet. Windows benutzt zuerst den Suchpfad des Systems, erst dann den spezifischen Suchpfad des Nutzers, so dass hier immer zuerst das alte TEX-System gefunden wird. Als Workaround wird hier eine Verknüpfung mit einer Eingabeaufforderung erzeugt, in der das Programmverzeichnis von TEX Live im Suchpfad vor den Standardsuchpfad geschrieben wird. Dies bedeutet, dass in diesem Fall nur in einer Eingabeaufforderung verfügbar ist, die über diese Verknüpfung gestartet wird. Die Verknüpfung für TEXworks (falls Sie dieses installieren) fügt ebenfalls automatisch TEX Live am Anfang des Suchpfades ein, so dass es direkt benutzbar ist.

Unter Vista gibt es einen weitern Fallstrick. Selbst wenn Sie als Administrator angemeldet sind, müssen Sie Programme trotzdem explizit mit Administratorrechten starten. Insofern ist es tatsächlich nicht sehr sinnvoll, sich als Administrator anzumelden. Klicken Sie stattdessen auf das gewünschte Programm (bzw. die gewünschte Verknüpfung) mit der rechten Maustaste, damit Sie die Option erhalten, dieses mit Administratorrechten auszuführen.

8 Anleitung zum Web2C-System

Web2C besteht aus einer Reihe von Programmen, die zusammen ein komplettes TEX-System darstellen. Dazu gehören natürlich TEX, Metafont, MetaPost, BibTeX usw.

Die erste Implementierung eines TEX-Systems in der Programmiersprache C stammt von Tomas Rokicki und datiert zurück in das Jahr 1987. Rokicki benutzte als Basis sog. Change-Files unter UNIX, die ursprünglich von Howard Trickey und Pavel Curtis entwickelt wurden. Tim Morgan hat dieses System, für das der Name Web-to-C eingeführt wurde, gepflegt. 1990 hat Karl Berry mit Unterstützung vieler Helfer die Weiterentwicklung übernommen und 1997 an Olaf Weber weitergegeben, der es 2006 wieder an Karl zurück gab.

Web2C läuft unter UNIX, 32-bit-Versionen von Windows, Mac OS X und auf weiteren Betriebssystemen. Es benutzt die Original-Quelldateien von Donald E. Knuth und weitere in der Sprache WEB entwickelte Programme als Basis und übersetzt diese in C-Quell-Code. Darüber hinaus bietet das System viele Makros und Funktionen zur Nutzung der originalen TEX-Software. Hier eine Liste der Basisprogramme eines TEX-Systems:

bibtex
Verwalten von Bibliographien
dvicopy
Umwandeln von virtuellen Zeichensätzen in DVI-Dateien
dvitomp
DVI-nach-MPX-Konverter (MetaPost-Bilder)
dvitype
Textanzeige aus DVI-Dateien
gftodvi
Erzeugen von Prüfausgaben für Zeichensätze
gftopk
Packen von Zeichensätzen
gftype
Anzeige von Zeichensätzen als ASCII-Graphik
mf
Zeichensatzerzeugung
mft
formatierte Ausgabe von Metafont-Quellen
mpost
Metafont-ähnliches Grafikprogramm
patgen
Erzeugen von Trennmustern
pktogf
Entpacken von Zeichensätzen
pktype
Anzeige gepackter Zeichensätze
pltotf
Umwandeln von Property-Listen in .tfm-Dateien
pooltype
Anzeige der Bildschirmtexte eines WEB-Programms
tangle
Konverter WEB nach Pascal
tex
TEX-Programm
tftopl
Umwandeln einer .tfm-Datei in eine Property-Liste
vftovp
Umwandeln eines virtuellen Zeichensatzes in eine Property-Liste
vptovf
Umwandeln einer Property-Liste in einen virtuellen Zeichensatz
weave
WEB-Code als TEX-Dokumentation

Die genaue Funktionsweise und die möglichen Parameter sind der Beschreibung der jeweiligen Pakete bzw. der Web2C-Dokumentation zu entnehmen. Trotzdem wird ein Überblick über Zusammenspiel und Funktionsweise der Web2C-Programme Ihnen sicherlich helfen, besser mit dem System zurechtzukommen.

Zunächst verstehen alle Programme die grundlegenden Parameter der GNU-Software:

--help
kurzer Hilfstext
--verbose
ausführliche Ausgaben beim Programmablauf
--version
Ausgabe der Versionsnummer

Die Programme des Web2C-Systems benutzen zum Lokalisieren der benötigten Dateien im Dateisystem die Kpathsea-Bibliothek (http://tug.org/kpathsea). Diese Bibliothek optimiert und beschleunigt den Suchprozess im Dateisystem. Ihre Arbeitsweise wird durch einige Umgebungsvariablen und eine Konfigurationsdatei gesteuert. Web2C 7.5 kann mehr als einen Dateibaum gleichzeitig verwalten und ermöglicht somit die schon beschriebene TEX Live-Installation unter Verwendung der CDROM oder DVD mit der Ablage modifizierter Konfigurationsdateien und zusätzlicher Zeichensätze in einem zweiten Dateibaum. Die Suche nach Dateien wird durch die Analyse der Datei ls-R beschleunigt, die in jedem Wurzelverzeichnis eines TEX-Dateibaums vorhanden ist. Sie enthält für jede Datei die genaue Position im Dateibaum relativ zum Wurzelverzeichnis.

8.1 Dateisuche mit der Kpathsea-Bibliothek

Wir beschreiben zunächst den grundlegenden Suchmechanismus der Kpathsea-Bibliothek.

Ein Suchpfad ist eine durch Kommata oder Semikola getrennte Liste von Pfadkomponenten, die üblicherweise Verzeichnisnamen darstellen. Ein Suchpfad kann sich aus vielen Komponenten zusammensetzen. Die Suche nach einer Datei ‘my-file’ über den Suchpfad ‘.:/dir’ bewirkt, dass Kpathsea jede Komponente nacheinander überprüft, also zunächst ‘./my-file’ und dann ‘/dir/my-file’. Als Ergebnis wird entweder die erste gefundene Datei oder eine Liste aller passenden Dateien geliefert.

Um auf allen Dateisystemen effizient arbeiten zu können, verwendet Kpathsea ggf. andere Datei-/ Verzeichnis-Separatoren als ‘:’ und ‘/’.

Beim Überprüfen einer Pfadkomponente p überprüft Kpathsea zunächst, ob eine Dateinamen-Datenbank (siehe auch Dateinamen-Datenbank auf Seite 65) für die Pfadkomponente zuständig ist, d. h. beispielsweise steht die Datenbank in einem Verzeichnis, das im Pfad vor der zu überprüfenden Komponente p steht. In diesem Fall wird zur Bestimmung der Position der gesuchten Datei die Datenbank herangezogen.

Nur wenn keine passende Datenbank existiert oder wenn die Datei nicht in der Datenbank gefunden wird, durchsucht Kpathsea das Dateisystem. Diese zeitaufwändige Suche kann über die Spezifikation der Pfadkomponente p mit dem Präfix ‘!!’ unterbunden werden. Zur Suche erzeugt Kpathsea eine Liste der Verzeichnisse, die im Pfadelement enthalten sind, und durchsucht jedes dieser Verzeichnisse nach der gesuchten Datei.

Für Dateien kann auch ein Schalter ‘file must exist’ gesetzt werden (»Datei muss vorhanden sein«). Wenn dieser Schalter nicht gesetzt ist und beispielsweise über das TEX-Kommando \openin eine VF-Datei wie cmr10.vf gelesen werden soll, wäre es falsch, nach dieser Datei zu suchen, weil es sie gar nicht gibt. Speziell für neu installierte VF-Dateien sollten Sie also unbedingt die Dateinamen-Datenbank (ls-R) aktualisieren, weil die Dateien sonst nicht gelesen werden und kein Fehler angezeigt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich für jede Komponente eines Suchpfades: zunächst wird die Datenbank überprüft, danach ggf. das Dateisystem. Wird die Datei gefunden, stoppt die Suche (normalerweise) und als Ergebnis wird der komplette Pfad zur gesuchten Datei ausgegeben.

Außer Verzeichnisnamen dürfen Pfadkomponenten für Kpathsea folgende Elemente enthalten: (verschachtelte) Vorgaben, Umgebungsvariablen, Werte aus der Konfigurationsdatei, Home-Verzeichnisse von Benutzern und Startverzeichnisse für eine rekursive Suche. Diese Elemente werden vor einer Dateisuche von Kpathsea in gewöhnliche Verzeichnis- oder Dateinamen expandiert. Diese Expansion wird in den folgenden Abschnitten erklärt, und zwar genau in der Reihenfolge, wie die Elemente auch von Kpathsea bearbeitet werden.

Beachten Sie, dass Kpathsea bei absoluten und explizit relativen Komponenten, d. h. wenn die Komponente mit den Zeichen ‘/’, ‘./’ oder ‘../’ beginnt, nur überprüft, ob die Datei existiert.

8.1.1 Bestandteile von Pfadkomponenten

Ein Suchpfad kann aus vielen verschiedenen Bestandteilen aufgebaut werden. Dies sind in der Reihenfolge, wie Kpathsea sie auswertet:

  1. eine benutzerdefinierte Umgebungsvariable, z. B. TEXINPUTS: Wird an den Inhalt der Variablen ein Punkt und ein Programmname angehängt, wie beispielsweise bei TEXINPUTS.latex, hat diese Form Vorrang vor den »gewöhnlichen« Variablen.
  2. Einträge aus programmspezifischen Konfigurationsdateien, beispielsweise zum Programm dvips eine Zeile ‘S /a:/b’ in der Konfigurationsdatei config.ps
  3. Einträge aus der Kpathsea-Konfigurationsdatei texmf.cnf, z. B. ‘TEXINPUTS=/c:/d’ (siehe folgenden Text)
  4. Einstellung beim Übersetzen der Programme

Unter Verwendung der Parameter zur Fehlersuche können Sie sich diese Werte für einen Suchpfad auch anzeigen lassen. (Siehe dazu den Abschnitt Fehlersuche auf Seite 69.)

8.1.2 Konfigurationsdateien

Die Kpathsea-Bibliothek liest zur Laufzeit die Konfigurationsdateien mit den Namen texmf.cnf. Der zugehörige Suchpfad zum Auffinden dieser Konfigurationsdateien steht in der Umgebungsvariablen TEXMFCNF (die Voreinstellung ist texmf/web2c). Kpathsea liest alle Dateien mit den Namen texmf.cnf, die es in diesem Suchpfad findet. Die zuerst gelesenen Definitionen haben dabei Vorrang vor später gelesenen Werten. Wenn der Suchpfad auf .:$TEXMF steht, überschreiben die Einstellungen in ./texmf.cnf diejenigen in $TEXMF/texmf.cnf.

Im Folgenden wird die Syntax der Datei texmf.cnf angegeben. Konsultieren Sie zum besseren Verständnis beim Lesen die auf der CDROM oder DVD enthaltene Konfigurationsdatei.

Der Ausschnitt einer Konfigurationsdatei demonstriert diese Möglichkeiten.

  TEXMF              = {$TEXMFLOCAL,!!$TEXMFMAIN}
  TEXINPUTS.latex    = .;$TEXMF/tex/{latex,generic;}//
  TEXINPUTS.fontinst = .;$TEXMF/tex//;$TEXMF/fonts/afm//
  % e-TeX related files
  TEXINPUTS.elatex   = .;$TEXMF/{etex,tex}/{latex,generic;}//
  TEXINPUTS.etex     = .;$TEXMF/{etex,tex}/{eplain,plain,generic;}//

8.1.3 Expansion von Pfadkomponenten

Kpathsea verwendet in Suchpfaden ähnliche Zeichen und Konstrukte wie UNIX-Shells. Beispielsweise wird die Definition ~$USER/{foo,bar}//baz in alle Unterverzeichnisse von foo und bar unterhalb vom Home-Verzeichnis von $USER expandiert, die eine Datei oder ein Unterverzeichnis namens baz enthalten. Der Expansionsmechanismus wird im Folgenden erklärt.

8.1.4 Expansion der Voreinstellungen

Wenn der Suchpfad mit der höchsten Priorität (siehe hierzu »Bestandteile von Pfadkomponenten« auf Seite 60) einen zusätzlichen (vorangestellten, nachgestellten oder verdoppelten) Doppelpunkt enthält, wird an dieser Stelle der Suchpfad eingefügt, der als nächstes in der Hierarchie folgt. Auch bei diesem gilt dieselbe Regel. Wenn beispielsweise die Umgebungsvariable

> setenv TEXINPUTS /home/karl:

gesetzt wird (hier: C-Shell) und in texmf.cnf die Variable TEXINPUTS folgenden Wert erhält

  .:$TEXMF//tex

dann lautet der Suchpfad schließlich:

  /home/karl:.:$TEXMF//tex

Da es sinnlos wäre, denselben Pfad mehrfach einzufügen, wird die Ersetzung nur einmal vorgenommen, und zwar in der Reihenfolge vorne, hinten und Mitte. Mehrfach verdoppelte Doppelpunkte bleiben unverändert.

8.1.5 Expansion geschweifter Klammern

Die Expansion geschweifter Klammern ist zur Definition mehrerer TEX-Hierarchien sehr nützlich. Beispielsweise wird v{a,b}w zu vaw:vbw. Verschachtelungen sind dabei erlaubt. Diese Technik wird dazu benutzt, durch eine Zuweisung an $TEXMF verschiedene TEX-Hierarchien einzuführen. Als Beispiel finden Sie in texmf.cnf folgende Definition (etwas gekürzt, tatsächlich ist es etwas komplexer):

    TEXMF = {$TEXMFHOME,$TEXMFLOCAL,!!$TEXMFVAR,!!$TEXMFMAIN}

Eine Anwendung wie

    TEXINPUTS = .;$TEXMF/tex//

führt dann dazu, dass erst im aktuellen Verzeichnis gesucht wird, dann im gesamten Dateibaum $TEXMFHOME/tex und $TEXMFLOCAL/tex (auf der Festplatte) und schließlich im gesamten Dateibaum $TEXMFVAR/tex sowie $TEXMFMAIN/tex (nur in der Datenbank ls-R) durchsucht wird. Dadurch kann man bequem zwei parallel installierte TEX-Hierarchien durchsuchen, beispielsweise eine unveränderliche auf CDROM/DVD und eine dynamisch angepasste auf Festplatte, in der neue Programmversionen und zusätzliche Zeichensätze installiert werden. Durch die Verwendung der Variablen $TEXMF in allen Definitionen wird grundsätzlich zuerst der neuere Dateibaum durchsucht.

8.1.6 Expansion von Unterverzeichnissen

Zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Schrägstriche (//) in einer Pfadkomponente, die auf einen Verzeichnisnamen d folgen, werden expandiert zu allen Unterverzeichnissen von d. Dieser Vorgang findet rekursiv statt, wobei erst alle Verzeichnisse auf einer Ebene bearbeitet werden, dann deren Unterverzeichnisse, usw. Auf den jeweiligen Ebenen ist nicht beeinflussbar, in welcher Reihenfolge die Unterverzeichnisse bearbeitet werden.

Wenn nach den Schrägstrichen Namen angegeben werden, dann werden nur Unterverzeichnisse mit passenden Namen in die Suche einbezogen. Beispielsweise wird ‘/a//b’ in die Pfade /a/1/b, /a/2/b, /a/1/1/b usw. expandiert, aber nicht zu /a/b/c oder /a/1. (Jeweils vorausgesetzt, dass die Verzeichnisse existieren.)

Mehrere ‘//’-Konstruktionen innerhalb einer Pfadkomponente sind zulässig, allerdings nicht am Pfadanfang.

8.1.7 Liste der Sonderzeichen und ihre Bedeutung: eine Zusammenfassung

Die folgende Zusammenfassung fasst alle Sonderzeichen zusammen, die in den Kpathsea-Konfigurationsdateien auftreten können:

:
Trennzeichen für Pfadkomponenten; als erstes oder letztes Zeichen im Pfad bewirkt es die Expansion der Voreinstellungen.
;
Trennzeichen für Pfadkomponenten für andere Rechnerplattformen als UNIX (Verwendung wie »:«)
$
Expansion von Variableninhalten
~
Home-Verzeichnis eines Benutzers (Tilde)
{...}
Expansion geschweifter Klammern: beispielsweise wird a{1,2}b zu a1b:a2b.
//
Expansion von Unterverzeichnissen: tritt niemals am Anfang einer Pfadkomponente auf.
%
Kommentar
\
Konkatenation mit Folgezeile(n)
!!
Einschränkung der Suche ausschließlich auf die Dateinamen-Datenbank: Das Dateisystem wird nicht durchsucht!

8.2 Dateinamen-Datenbanken

Kpathsea unternimmt etliche Anstrengungen, um den Zugriff auf Festplatte und CDROM/DVD zur Suche nach Dateien zu reduzieren. Auf TEX-Systemen mit vielen Unterverzeichnissen kann die Suche in jedem möglichen Verzeichnis nach einer bestimmten Datei eine lange Zeit in Anspruch nehmen, besonders wenn einige Hundert Zeichensatzverzeichnisse durchforstet werden müssen. Um dieses Problem abzumildern, benutzt Kpathsea eine Art Datenbankdatei namens ls-R, die die Zuordnung von Dateinamen auf Verzeichnisse enthält. Dadurch muss nicht jedesmal die Festplatte durchsucht werden.

Eine zweite Datenbank in der Datei aliases kann eine Zuordnung zwischen den Namen in ls-R und weiteren Namen vornehmen und so beispielsweise hilfreich bei der Umsetzung von ‘8.3’-DOS-Dateinamen auf die »echten«, aussagekräftigen Dateinamen zur Seite stehen.

8.2.1 Die ls-R-Datenbank

Wie schon öfters erwähnt, muss die Dateinamen-Datenbank in der Datei ls-R gespeichert sein. Sie sollten eine solche Datenbank für jede TEX-Hierarchie (normalerweise in $TEXMF) Ihres Systems anlegen. Kpathsea sucht die Datenbanken ls-R über den Pfad TEXMFDBS.

Es wird empfohlen, die Pflege der ls-R-Dateien dem mitgelieferten Skript mktexlsr zu überlassen. Dieses Skript wird automatisch von den verschiedenen ‘mktex*’-Skripten aufgerufen. Das Skript ruft grob gesagt den Befehl

cd /your/texmf/root && ls -LAR ./ >ls-R

auf, falls das Kommando ls Ihres Rechners eine Ausgabe im richtigen Format liefert. (So wie das GNU-ls.) Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass die Datenbank immer auf dem neuesten Stand ist, sollten Sie sie in regelmäßigen Abständen mit Hilfe eines crontab-Eintrags aktualisieren lassen. Dadurch wird nach einer Installation eines Pakets per Hand trotzdem sichergestellt, dass die Datenbank aktuell ist.

Wenn eine Datei nicht über die Datenbank gefunden wird, sucht Kpathsea normalerweise auf der Festplatte weiter. Wenn eine Pfadkomponente mit ‘!!’ beginnt, wird dagegen niemals die Festplatte durchsucht.

8.2.2 kpsewhich: Dateisuche

Mit dem Programm kpsewhich können Sie unabhängig vom Aufruf irgendeines TEX-Programms nach Dateien in der TEX-Hierarchie suchen (als schnellere Alternative zu dem Befehl find). Dies wird von den verschiedenen ‘mktex’-Skripten bis zum Exzess vorexerziert.

> kpsewhich option filename

Die Optionen werden entweder mit ‘-’ oder mit ‘--’ eingeleitet. Jede eindeutige Abkürzung ist zulässig.

Argumente der Kommandozeile, die keine Optionen darstellen, werden als Dateinamen interpretiert. Für jeden Dateinamen wird der erste passende Pfad gemeldet. Um eine Liste aller passenden Pfade zu erhalten, müssen Sie das UNIX-Kommando find aufrufen.

Im Folgenden werden die häufiger benutzten Optionen beschrieben.

--dpi=num

Stellt die Auflösung für die Suche nach Zeichensätzen (nur .gf oder .pk) auf num dpi. Alternativ kann die Option -D (kommt von dvips) benutzt werden. Voreinstellung ist 600.
--format=name

Setzt das Format zur Suche auf name. Per Voreinstellung versucht kpsewhich das Format über den Dateinamen zu erschließen. Bei Formaten ohne zugeordnete Namensendung wie den zu MetaPost gehörenden Dateien und den Konfigurationsdateien zu dvips müssen Sie den entsprechenden Namen so eingeben, wie er Kpathsea bekannt ist.
--mode=string

Setzt für die Zeichensatzsuche den Generierungsmodus (betrifft nur .gf- oder .pk-Dateien). Normalerweise werden alle Zeichensätze gemeldet.
--must-exist

Es wird versucht, die Dateien notfalls durch eine Suche auf der Festplatte zu finden. Normalerweise wird nur die ls-R-Datenbank konsultiert.
--path=string

Sucht entlang des angegebenen Pfads statt des Standardpfads, der auf Grund der Endung gewählt wird. Alle Expansionen sind zulässig. Bei Verwendung der Option --path darf nicht die Option --format angegeben werden.
--progname=name

Setzt den Programmnamen für die genauere Variablenspezifikation über ‘.Programmname’. Voreinstellung ist ‘kpsewhich’.
--show-path=name

Zeigt den Suchpfad für die angegebene Namensendung. Diese kann entweder als Namensendung (‘.pk’, ‘.vf’, usw.) oder als Name (wie bei der Option --format) spezifiziert werden.
--debug=num

Legt den Umfang für die Fehlersuche fest.

8.2.3 Anwendungsbeispiele

Wir schauen uns nun die Funktionsweise von Kpathsea anhand einiger Beispiele an.

> kpsewhich  article.cls
   /usr/local/texmf-dist/tex/latex/base/article.cls

Wir suchen unter den TEX-Quelldateien nach der Datei article.cls. Da die Namensendung ‘.cls’ eindeutig ist, müssen wir den Typ ‘.tex’ nicht angeben. Die ‘texmf-dist’-Hierarchie enthält die Datei im Unterverzeichnis tex/latex/base. Ähnlich bereiten die folgenden Beispiele auf Grund eindeutiger Namensendungen keine Probleme.

> kpsewhich array.sty
   /usr/local/texmf-dist/tex/latex/tools/array.sty
> kpsewhich latin1.def
   /usr/local/texmf-dist/tex/latex/base/latin1.def
> kpsewhich size10.clo
   /usr/local/texmf-dist/tex/latex/base/size10.clo
> kpsewhich small2e.tex
   /usr/local/texmf-dist/tex/latex/base/small2e.tex
> kpsewhich tugboat.bib
   /usr/local/texmf-dist/bibtex/bib/beebe/tugboat.bib

Beim letzten Beispiel handelt es sich übrigens um eine BibTeX-Literaturdatenbank für TUGBoat-Artikel.

> kpsewhich cmr10.pk

Zeichensatzdateien mit der Namensendung ‘.pk’ werden von Anzeige- oder Druckaufbereitungsprogrammen wie dvips und xdvi verwendet. Nachdem wir aufgrund der Voreinstellung keine .pk-Dateien verwenden, sondern die PostScript-Type 1-Zeichensätze, die auf der CDROM/DVD enthalten sind, wird auch keine .pk-Datei angezeigt.

> kpsewhich wsuipa10.pk
   /usr/local/texmf-var/fonts/pk/ljfour/public/wsuipa/wsuipa10.600pk
Für diesen Zeichensatz (Teil der IPA-Fonts1 von der Universität von Washington) liegen noch keine Type 1-Umsetzungen vor und ‘.pk’-Dateien müssen generiert werden. Da unser voreingestellter Metafont-Modus ‘ljfour’ eine Auflösung von 600 dpi besitzt, finden wir (nachdem er schon einmal gebraucht und automatisch erzeugt wurde) eine entsprechende Instanz dieses Zeichensatzes.

> kpsewhich -dpi=300 wsuipa10.pk

Durch die Angabe »-dpi=300« interessieren wir uns nur für Zeichensätze mit der Auflösung 300 dpi. Es wurde keiner gefunden. Programme wie dvips oder xdvi lassen einen solchen fehlenden Zeichensatz durch den Aufruf des Skripts mktexpk mit entsprechenden Parametern automatisch erzeugen.

Als nächstes wenden wir uns den Header- und Konfigurationsdateien von dvips zu. Zunächst suchen wir nach der Konfiguration für die TEX-Unterstützung, dem Prolog tex.pro. Danach suchen wir die allgemeine Konfigurationsdatei (config.ps) und schließlich die PostScript-Zeichensatzzuordnungsdatei psfonts.map. Dateien dieser Art haben seit der 2004er-Version der TEX Live ihre eigenen Suchpfade und einen neuen Aufbewahrungsort im texmf-Baum. Da die Namensendung ‘.ps’ nicht eindeutig ist, müssen wir den gewünschten Typ (‘dvips config’) für die Datei config.ps spezifizieren.

> kpsewhich tex.pro
   /usr/local/texmf/dvips/base/tex.pro
> kpsewhich --format="dvips config" config.ps
   /usr/local/texmf/dvips/config/config.ps
> kpsewhich psfonts.map
   /usr/local/texmf/fonts/map/dvips/updmap/psfonts.map

Jetzt suchen wir nach den Dateien für den PostScript-Zeichensatz »URW Times«. Nach dem Namensschema von Karl Berry beginnen die Namen mit »utm«. Zunächst suchen wir die Konfigurationsdatei, die den Namen der Zeichensatzzuordnungsdatei enthält.

> kpsewhich --format="dvips config" config.utm
   /usr/local/texmf-dist/dvips/psnfss/config.utm

Diese Datei enthält folgende Anweisung:

   p +utm.map

Die angegebene Datei utm.map wollen wir als nächstes suchen:

> kpsewhich utm.map
   /usr/local/texmf-dist/fonts/map/dvips/times/utm.map

Diese Zuordnungsdatei wird im Unterverzeichnis urw bei den Hilfsdateien für dvips gefunden. Sie enthält die Dateinamen der Type 1-PostScript-Zeichensätze, die für URW Times benutzt werden. Ein kleiner Auszug aus dieser Datei:

  utmb8r  NimbusRomNo9L-Medi    ... <utmb8a.pfb
  utmbi8r NimbusRomNo9L-MediItal... <utmbi8a.pfb
  utmr8r  NimbusRomNo9L-Regu    ... <utmr8a.pfb
  utmri8r NimbusRomNo9L-ReguItal... <utmri8a.pfb
  utmbo8r NimbusRomNo9L-Medi    ... <utmb8a.pfb
  utmro8r NimbusRomNo9L-Regu    ... <utmr8a.pfb

Wenn wir jetzt beispielsweise nach dem Zeichensatz Times Regular (utmr8a.pfb) suchen, finden wir ihn im Verzeichnis texmf unter den Type 1-Zeichensätzen:

> kpsewhich utmr8a.pfb
   /usr/local/texmf-dist/fonts/type1/urw/times/utmr8a.pfb

Diese Beispiele sollten deutlich gemacht haben, wie leicht bestimmte Dateien im TEX-Dateibaum gefunden werden können. Dies ist sehr wichtig, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine falsche Version einer Datei verwendet wird: Sie lassen sich einfach die verwendete Datei von kpsewhich anzeigen.

8.2.4 Fehlersuche

Manchmal ist wichtig, bis ins Detail nachzuvollziehen, wie ein Programm eine bestimmte Datei findet. Zu diesem Zweck bietet die Kpathsea-Bibliothek verschiedene Stufen für den Umfang der Fehlersuche an.

Durch die Angabe von ‘-1’ setzen Sie alle Stufen gleichzeitig. Für eine effiziente Fehlersuche sollten Sie sich auf die wichtigsten Ausgaben beschränken.

Für dvips gibt es einen ähnlichen Mechanismus zur Erzeugung von Analysemeldungen, um herauszufinden, warum bestimmte Dateien geöffnet wurden bzw. wo vielleicht das Problem liegt, wenn Dateien nicht gefunden werden.

Da fast alle Programme die Kpathsea-Bibliothek benutzen, können Sie die gewünschte Stufe auch über die Umgebungsvariable KPATHSEA_DEBUG einstellen, indem Sie einen der Werte oder eine additive Kombination spezifizieren.

Anmerkung für Windows-Benutzer: Es ist nicht einfach, alle Meldungen in eine Datei umzulenken. Für die Fehlersuche jedoch ist die folgende (temporäre!) Vereinbarung sinnvoll:

SET KPATHSEA_DEBUG_OUTPUT=err.log

Wir betrachten als Beispiel eine kleine LATEX-Quelldatei mit dem Namen hello-world.tex mit folgendem Inhalt:

    \documentclass{article}
    \begin{document}
    Hello World!
    \end{document}

Diese Datei verwendet nur einen Zeichensatz, nämlich cmr10. Wir sehen uns jetzt einmal genau an, wie dvips die PostScript-Datei erzeugt. Da wir die Type 1-Variante der Computer-Modern-Roman-Zeichensätze verwenden wollen, haben wir die Option -Pcms verwendet.

> dvips -d4100 hello-world -Pcms -o

Hier haben wir als Stufe zur Fehlersuche eine Kombination der Stufe 4 von dvips (siehe dvips-Handbuch, texmf/doc/html/dvips/dvips_toc.html?). Die Ausgabe sieht ungefähr so wie in Abbildung 12 dargestellt aus (die Ausgabe wurde für einen besseren Überblick etwas umgestaltet).


debug:start search(file=texmf.cnf, must_exist=1, find_all=1,
  path=.:/usr/local/bin/texlive:/usr/local/bin:
       /usr/local/bin/texmf/web2c:/usr/local:
       /usr/local/texmf/web2c:/.:/./teTeX/TeX/texmf/web2c:).
kdebug:start search(file=ls-R, must_exist=1, find_all=1,
  path=~/tex:/usr/local/texmf).
kdebug:search(ls-R) =>/usr/local/texmf/ls-R
kdebug:start search(file=aliases, must_exist=1, find_all=1,
  path=~/tex:/usr/local/texmf).
kdebug:search(aliases) => /usr/local/texmf/aliases
kdebug:start search(file=config.ps, must_exist=0, find_all=0,
  path=.:~/tex:!!/usr/local/texmf/dvips//).
kdebug:search(config.ps) => /usr/local/texmf/dvips/config/config.ps
kdebug:start search(file=/root/.dvipsrc, must_exist=0, find_all=0,
  path=.:~/tex:!!/usr/local/texmf/dvips//).
search(file=/home/goossens/.dvipsrc, must_exist=1, find_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//).
kdebug:search($HOME/.dvipsrc) =>
kdebug:start search(file=config.cms, must_exist=0, find_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//).
kdebug:search(config.cms)
=>/usr/local/texmf/dvips/cms/config.cms
Abbildung 12: Suche nach Konfigurationsdateien
kdebug:start search(file=texc.pro, must\_exist=0, find\_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//:
       ~/tex/fonts/type1//:!!/usr/local/texmf/fonts/type1//).
kdebug:search(texc.pro) => /usr/local/texmf/dvips/base/texc.pro
Abbildung 13: Suche nach Prologdateien
kdebug:start search(file=cmr10.tfm, must\_exist=1, find\_all=0,
  path=.:~/tex/fonts/tfm//:!!/usr/local/texmf/fonts/tfm//:
       /var/tex/fonts/tfm//).
kdebug:search(cmr10.tfm) => /usr/local/texmf/fonts/tfm/public/cm/cmr10.tfm
kdebug:start search(file=texps.pro, must\_exist=0, find\_all=0,
   ...
<texps.pro>
kdebug:start search(file=cmr10.pfb, must\_exist=0, find\_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//:
       ~/tex/fonts/type1//:!!/usr/local/texmf/fonts/type1//).
kdebug:search(cmr10.pfb) => /usr/local/texmf/fonts/type1/public/cm/cmr10.pfb
<cmr10.pfb>[1]
Abbildung 14: Suche nach Font-Dateien

Zunächst sucht dvips (bzw. Kpathsea) seine Konfigurationsdateien, nämlich texmf.cnf (das die Pfade der anderen Dateien enthält), dann die Dateinamen-Datenbank ls-R (zur Optimierung der Suche) und die Datei aliases, mit deren Hilfe für eine Datei mehrere Namen vereinbart werden können, z. B. um die kurzen ‘8.3’-DOS-Namen mit aussagefähigen, langen Namen zu assoziieren. Danach wird die allgemeine dvips-Konfigurationsdatei config.ps, anschließend die benutzerspezifische Konfigurationsdatei .dvipsrc (wird hier nicht gefunden) gesucht. Als letztes sucht dvips die Zuordnungsdatei für Computer-Modern-PostScript- Zeichensätze config.cms (bedingt durch die Option -Pcms beim Aufruf von dvips). Diese Datei enthält die Dateinamen der Listen, die die Zuordnung zwischen Dateinamen und Zeichensatznamen herstellen.

> more /usr/local/texmf/dvips/cms/config.cms
   p +ams.map
   p +cms.map
   p +cmbkm.map
   p +amsbkm.map

dvips versucht, diese Dateien und zusätzlich die allgemeine Zeichensatzzuordnungstabelle psfonts.map zu laden, die immer konsultiert wird; der letzte Teil von Abschnitt 8.2.3 erklärt diese Tabellen genauer.

Jetzt erfolgt die normale Startmeldung von dvips:


dvips(k) 5.94a
kpathsea version
Copyright (C) 2003 Radical Eye Software.
...
Danach wird nach texc.pro gesucht:


kdebug:start search(file=texc.pro, must_exist=0, find_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//:
       ~/tex/fonts/type1//:!!/usr/local/texmf/fonts/type1//).
kdebug:search(texc.pro) => /usr/local/texmf/dvips/base/texc.pro
Dann gibt dvips Datum und Uhrzeit aus und meldet den Dateinamen der erzeugten PostScript-Datei hello-world.ps. Jetzt wird die Zeichensatzdatei cmr10 benötigt, die dvips als »resident« meldet.


TeX output 1998.02.26:1204’ -> hello-world.ps
Defining font () cmr10 at 10.0pt
Font cmr10 <CMR10> is resident.

Es geht weiter mit cmr10.tfm und einigen weiteren Prologdateien, deren Ausgaben wir hier weglassen. Letztlich wird die Type 1-Zeichensatzdatei cmr10.pfb gesucht (und gefunden) und in die Ausgabedatei integriert (siehe letzte Zeile).


kdebug:start search(file=cmr10.tfm, must_exist=1, find_all=0,
  path=.:~/tex/fonts/tfm//:!!/usr/local/texmf/fonts/tfm//:
       /var/tex/fonts/tfm//).
kdebug:search(cmr10.tfm) => /usr/local/texmf/fonts/tfm/public/cm/cmr10.tfm
kdebug:start search(file=texps.pro, must_exist=0, find_all=0,
   ...
<texps.pro>
kdebug:start search(file=cmr10.pfb, must_exist=0, find_all=0,
  path=.:~/tex/dvips//:!!/usr/local/texmf/dvips//:
       ~/tex/fonts/type1//:!!/usr/local/texmf/fonts/type1//).
kdebug:search(cmr10.pfb) => /usr/local/texmf/fonts/type1/public/cm/cmr10.pfb
<cmr10.pfb>[1]

8.3 Einstellungen zur Laufzeit

Zu den willkommenen Erweiterungen von Web2C zählt die Möglichkeit, zur Laufzeit einige Speichergrößen über die Datei texmf.cnf anpassen zu können (insbesondere die Größe einiger Stacks). Eine ausführliche Liste der veränderbaren Parameter finden Sie in der Datei texmf.cnf. Die wichtigsten Werte sind:

main_memory

Arbeitsspeicher für TEX, Metafont und MetaPost in Worten: Für jede Einstellung muss eine eigene Format-Datei erstellt werden. Allerdings können Sie mehrere Versionen von TEX unter verschiedenen Namen erzeugen und in der Konfigurationsdatei jeweils eigene Einträge vorsehen. Hier gibt es ein Monster-TEX namens ‘hugetex’ mit der zugehörigen Format-Datei hugetex.fmt, wobei der spezielle Wert der Variablen main_memory dann aus der Datei texmf.cnf gelesen wird.
extra_mem_bot

Extraspeicher für »große« TEX-Datenstrukturen wie Boxen, Glue, Breakpoints, usw.: Besonders bei Anwendung von PI CTEX sollte dieser Wert erhöht werden.
font_mem_size

Anzahl der Worte für Speicherung von Zeichensatzinformationen: Entspricht ungefähr dem Speicherbedarf der gelesenen TFM-Dateien.
hash_extra

Zusätzlicher Platz für Suchlisten: In der Hauptliste können ca. 10000 Einträge verwaltet werden. Bei einem Buch mit vielen Querverweisen reicht dieser Platz unter Umständen nicht aus. Die Voreinstellung für hash_extra ist 50000.

Natürlich sind diese Parameter kein Ersatz für eine wirklich dynamische Speicherverwaltung. Mit der gegenwärtigen Version von TEX ist dieses Konzept aber nur extrem schwer zu implementieren; darum stellt dieses Verfahren eine praktikable Lösung dar.

9 Danksagungen

Die TEX Live ist eine gemeinsame Arbeit faktisch aller TEX Users Groups.

Die Entwicklung des vorliegende TEX Live-Releases wurde Karl Berry geleitet; die übrigen Haupt-Mitarbeiter sind im Folgenden aufgelistet.

Lauffähige Programme: Peter Breitenlohner (x86_64-linux), Karl Berry (i386-linux, sparc-linux), Ken Brown (i386-cygwin), Akira Kakuto (win32), Dick Koch (universal-darwin), Norbert Preining (alpha-linux), Jukka Salmi (i386-netbsd), Thomas Schmitz (powerpc-linux), Apostolos Syropoulos (i386-solaris), Vladimir Volovich (powerpc-aix, sparc-solaris), Olaf Weber (mips-irix).

Informationen dazu, wie Binaries für TEX Live erzeugt werden, finden sich unter http://tug.org/texlive/build.html.

Übersetzungen der Dokumentation:

Natürlich haben wir am meisten Donald Knuth zu danken, einmal dafür, dass er TEX erfand und dann dafür, dass er es der Welt schenkte.

10 Geschichtliches

Diese Ausgabe der TEX Live ist in Zusammenarbeit der TEX Users Group (TUG), der UKTUG, der französischen TEX-Vereinigung GUTenberg und der deutschsprachigen TEX-Anwendervereinigung (DANTE e. V.) unter Mithilfe der niederländischen, tschechischen/slowakischen, indischen, polnischen und russischen TEX-Benutzergruppen entstanden.

10.1 Vergangenheit

Die niederländische TEX-Benutzergruppe hatte Ende 1993 mit der Produktion der 4AllTEX-CDROM für MS-DOS die Diskussion angeregt, eine einzige CDROM für alle Rechnersysteme zu entwickeln. Zum damaligen Zeitpunkt war dieses Ziel zu hoch gesteckt, doch immerhin entstand aus dieser Diskussion nicht nur die sehr erfolgreiche 4AllTEX-CDROM, sondern auch die TUG-Arbeitsgruppe zur Definition der TEX Directory Structure TDS, die die zur Arbeit mit TEX notwendigen und hilfreichen Dateien in eine konsistente und handhabbare Verzeichnisstruktur einbettet. Das »Final Draft«-Dokument, das diese Verzeichnisstruktur festlegt, wurde in der Dezember-Ausgabe 1995 der TUGBoat veröffentlicht. Schon frühzeitig war den Beteiligten klar, dass eine CDROM auf der Basis der TDS sehr zu begrüßen wäre. Die TEX Live-CDROM war das direkte Resultat der Beratungen der TDS-Arbeitsgruppe. Außerdem hat der Erfolg der 4AllTEX-CDROM klargemacht, dass ein ähnliches System auch für UNIX-Benutzer eine Erleichterung darstellen würde. Dies war der zweite Beweggrund für die TEX Live-CDROM.

Im Herbst 1995 wurde das Projekt, eine TDS-basierte UNIX-CDROM zu entwickeln, in Angriff genommen. Sehr schnell stießen die Verantwortlichen auf das teTEX-System von Thomas Esser als idealen Ausgangspunkt für diese Arbeit, weil es verschiedene Rechnerplattformen unterstützte und für die Arbeit mit verschiedenen Dateisystemen vorgesehen war. Anfang 1996 wurde in Zusammenarbeit mit Thomas Esser ernsthaft mit der Arbeit begonnen und im Mai 1996 die erste Ausgabe der CDROM veröffentlicht.

Anfang 1997 stellte Karl Berry eine neue Version seines Web2C-TEX-Systems vor, das schon nahezu alle Ausstattungsmerkmale aufwies, die Thomas Esser mit teTEX verwirklicht hatte. Die TUG entschied sich daraufhin, die zweite Version der CDROM auf der Basis von Web2C unter Verwendung des Installations-Skripts texconfig aus dem teTEX-Paket zu entwickeln.

Die dritte Ausgabe basierte auf der inzwischen von Olaf Weber gepflegten und weiter entwickelten Web2C Version 7.2; TEX Live unterstützte fast alle Eigenschaften der zur selben Zeit entstandenen neuen Version von teTEX.

Die vierte Ausgabe folgte demselben Schema, indem ihr neue Versionen von teTEX und Web2C (7.5) zugrunde lagen. Fast die gesamte CDROM wurde einer kritischen Überprüfung unterzogen, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass doppelte Dateien entfernt wurden und die Einordnung der Pakete konsistent erfolgte. Zudem enthielt diese Ausgabe ein komplettes Windows-Setup.

Für die fünfte Ausgabe im März 2000 wurden wiederum große Teile der CDROM ersetzt, wobei Hunderte von überarbeiteten Paketen aufgenommen wurden. Omega, pdfTEX und Teile der TEX-Support-Programme (hier insbesondere xdvi, dvips und tex4ht) lagen in neuer Version vor. Die Hauptänderung bei der TEX Live 5 betraf die ‘non-free’-Software. Alles auf dieser CDROM war nun in Übereinstimmung mit den Debian Free Software Guidelines (http://www.debian.org/intro/free). Wir haben unser Bestes versucht, die Lizenzbedingungen aller Pakete zu überprüfen, sind aber dankbar, wenn wir auf Fehler hingewiesen werden.

Die sechste Ausgabe der TEX Live vom Juli/August 2001 enthielt die neuesten Versionen aller Pakete und Programme. Das neue Installationskonzept stellte die größte Änderung dar: Der Benutzer konnte nun viel genauer gewünschte bzw. nicht erwünschte Sammlungen und Pakete auswählen. Dabei wurden die sprachspezifischen Sammlungen komplett überarbeitet, so dass sie jetzt automatisch nicht nur Makros, Fonts usw. installierten, sondern zusätzlich die notwendigen Einträge in language.dat vornahmen.

Die siebte Ausgabe vom Mai 2002 enthält als größte Änderungen Mac OS X und wieder unzählige Updates aller Pakete und Programme. Ein wesentliches Ziel war zudem die Wiedererstellung einer gemeinsamen Quelle mit teTEX, um das Auseinanderlaufen seit TEX Live 5 und TEX Live 6 zu korrigieren.

10.2 2003

Im Jahr 2003 war die Flut von Updates und neuen Paketen so groß geworden, dass wir feststellen mussten: »TEX Live passt nicht mehr auf eine einzelne CDROM«. Und so wurde sie in drei verschiedene Distributionen aufgeteilt (siehe Abschnitt 2.1 auf Seite 8). Des Weiteren:

10.3 2004

10.4 2005

Im Jahr 2005 gab es – wie üblich – viele aktualisierte Pakete und Programme. Die Struktur des Systems blieb weitgehend gleich, mit folgenden Ausnahmen:

10.5 2006–2007

Der wichtigeste Neuzuwachs in der Ausgabe 2006–2007 von TEX Live war das XeTEX Programm, verfügbar durch die xetex und xelatex Programme; siehe http://scripts.sil.org/xetex.

Auch MetaPost erhielt ein bemerkenswertes Update, mit weiteren geplannten Änderungen (http://tug.org/metapost/articles), ebenso pdfTEX (http://tug.org/applications/pdftex).

Das (plain) tex-Programm liest nicht mehr erste Zeilen mit %& um das Format zu bestimmen. Es ist ein reines Knuth-TEX. (LATEX und alle anderen Formate lesen weiterhin %&-Zeilen).

Weiters wurden wie üblich hunderte von Paketen und Programmen auf einen neueren Stand gebracht. Für weiter Updates wenden Sie sich bitte an CTAN (http://www.ctan.org).

Die Entwicklungsumgebung wurde auf Subversion umgestellt, was ein Webinterface für den Entwicklungsbaum beisteuerte. Dieses Webinterface ist von der Homepage verlinkt. Obwohl dieser Umstieg in der Distribution nicht zu erkennen ist, erwarten wir uns ein stabiles Fundament für die Entwicklung in den nächsten Jahren.

Schließlich hat im Mai 2006 Thomas Esser das Ende seiner Entwicklung von teTEX (http://tug.org/tetex) angekündigt. Als Konsequenz ist das Interesse an TEX Live, besonders unter den GNU/Linux-Distributoren angestiegen. (TEX Live bietet nun ein tetex-Installationsschema, dass annähernd den Umfang von teTEX umfasst.) Wir hoffen dass dies schlussendlich zu einer Verbesserung der TEX-Umgebung für jederman führt.

10.6 2008

Die komplette Infrastruktur von TEX Live wurde 2008 neu entwickelt. Die gesamten Daten, die für die Installation benötigt werden, finden sich nun in einer einzigen Textdatei mit dem Namen tlpkg/texlive.tlpdb.

Dies ermöglicht es unter anderem, ein Update einer installierten Version von TEX Live über das Internet durchzuführen, was für MiKTEX schon seit Jahren möglich ist. Wir planen regelmäßige Updates bereitzustellen, wenn Pakete auf CTAN aktualisiert werden oder neu erscheinen.

Als neues Programm ist LuaTEX (http://luatex.org) enthalten, das neben neuen Möglichkeiten innerhalb des Satzsystems eine hervorragende Skriptsprache zur Verfügung stellt, die inner- und außerhalb von TEX benutzt werden kann.

Die Unterstützung von TEX Live für Windows und Unix ist mittlerweile praktisch äquivalent. Die meisten Perl- und Lua-Skripte können nun auch unter Windows verwendet werden, da innerhalb von TEX Live Perl integriert ist.

Das neue tlmgr-Programm (Abschnitt 6) ist eine komplette Oberfläche zum Verwalten von TEX Live nach der Installation. Es ermöglicht das Aktualisieren von Paketen, die Neugenerierung von Formatdateien, Fontmaps und die Konfiguration der TEX-Unterstützung für verschiedene Sprachen.

Nach der Einführung von tlmgr sind die Funktionen von texconfig zur Konfiguration von Formatdateien und Trennmustern deaktiviert worden.

Der Index-Prozessor xindy (http://xindy.sourceforge.net/) ist nun für die meisten Betriebssysteme integriert.

Das Programm kpsewhich kann nun alle Fundstellen für eine gesuchte Datei anzeigen (Option –all) oder die Suche auf ein bestimmtes Verzeichnis einschränken (Option –subdir).

Das Programm dvipdfmx kann nun Informationen über die Bounding Box liefern, was über die Kommandozeile mit dem Befehl extractbb aufgerufen werden kann; dies war die letzte Funktion von dvipdfm, die noch nicht in dvipdfmx vorhanden war.

Die Font-Aliasnamen Times-Roman, Helvetica usw. wurden abgeschafft.

Das Makro-Format platex wurde entfernt, um den Namenskonflikt mit dem japanischen platex auf zu lösen; Unterstützung für polnisch wird nun vom Paket polski zur Verfügung gestellt.

Die WEB string pool files wurden in die Programme einkompiliert, um Updates zu vereinfachen.

Und abschließend sind die Änderungen von Donald Knuth in seinem TEX tuneup of 2008 in TEX Live eingearbeitet, http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92knut.pdf.

10.7 Gegenwart (2009)

Das Standardausgabeformat für Lua(LA )TEX ist nun PDF. Hier entfalten die Erweiterungen von Lua(LA )TEX, wie die Unterstützung von OpenType, ihre volle Wirkung. Die neuen Programme dviluatex bzw. dvilualatex erzeugen wie früher DVI als Ausgabeformat. Die Homepage von LuaTEX finden Sie unter http://luatex.org.

Nach Rücksprache mit den Autoren von Omega wurden Omega und das Format Lambda entfernt. Die aktuelle Version von Aleph und Lamed ist weiterhin in TEX Live enthalten, zusammen mit einigen Hilfsprogrammen von Omega.

Eine neue Version der AMS Type 1-Fonts wird von TEX Live mitgeliefert, inklusive der Computer Modern-Schriften. Donald Knuth hat in den letzten Jahren die Gestalt einiger Zeichen in den Metafont-Quellen geändert, diese wurden übernommen. Weiterhin wurde das so genannte Hinting verbessert. Die Euler-Schriften wurden kürzlich ebenfalls sorgsam überarbeitet (siehe http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92hagen-euler.pdf). In allen Fällen blieben die Fontmetriken unverändert. Mehr zu den AMS-Fonts finden Sie unter http://www.ams.org/tex/amsfonts.html.

Die neue TEX-Oberfläche TEXworks ist für Windows enthalten, analog zu MacTEX. Für andere Systeme oder weitere Informationen beachten Sie bitte die Webseite http://tug.org/texworks. TEXworks ist eine Cross-Plattform-Anwendung, die von dem Editor Mac OS X inspiriert wurde, und somit eine einfach zu bedienende Oberfläche für TEX bietet.

Das Grafikprogramm Asymptote ist für verschiedene System enthalten. Es bietet eine textbasierte Beschreibungssprache für Zeichnungen, nicht unähnlich zu MetaPost, aber mit Unterstützung für 3D und weiteren Vorteilen. Die Homepage befindet sich unter http://asymptote.sourceforge.net.

Das bisher enthaltene eigenständige Programm dvipdfm wurde durch dvipdfmx ersetzt, das beim Aufruf als dvipdfm in einem Kompatibilitätsmodus läuft. dvipdfmx unterstützt CJK (Chinesich, Japanisch, Koreanisch) und enthält viele Korrekturen und Verbesserungen gegenüber dem alten dvipdfm. Die Homepage zu DVIPDFMx finden Sie unter http://project.ktug.or.kr/dvipdfmx.

Für cygwin und i386-netbsd werden nun ausführbare Programme mitgeliefert, während einige andere BSD-Derivate nicht mehr dabei sind. Es wird empfohlen, dass Nutzer von OpenBSD bzw. FreeBSD TEX über den Paketmanager ihres Systems installieren, da sich gezeigt hat, dass die Bereitstellung von Binaries, die für mehrere Versionen funktionieren, sehr problematisch ist.

Einige weitere, aber kleine Änderungen: Wir verwenden nun zur Datenkompression xz als stabile Alternative zu lzma (http://tukaani.org/xz/); Dollarzeichen sind in Dateinamen erlaubt, solange sich zusammen mit den Dollarzeichen kein bekannter Variablenname ergibt; die Kpathsea ist nun multi-threaded (was von MetaPost verwendet wird); der gesamte Build von TEX Live basiert nun auf Automake.

Und zum Abschluss: Alle Releases von TEX Live, mit Zusatzmaterial wie den DVD-Labeldrucken, sind unter ftp://tug.org/historic/systems/texlive verfügbar.

10.8 Zukunft

TEX Live ist nicht perfekt! – und wird es auch nie sein. Wir planen Neuauflagen zu produzieren, die umfangreichere Hilfstexte, mehr Hilfsprogramme, mehr Installationshilfen und (natürlich) den ständig verbesserten und überprüften Satz der Makros und Zeichensätze enthalten. Diese Arbeit wird von Freiwilligen in ihrer knappen Freizeit geleistet. Viel Arbeit steht noch an. Wenn Sie uns helfen können, zögern Sie keine Sekunde, sich bei uns zu melden.

Verbesserungen, Anregungen und Erweiterungen für künftige Ausgaben der TEX Collection senden Sie bitte an:

tex-live@tug.org
http://tug.org/texlive/

Neue Versionen, Anmerkungen und zusätzliches Material werden über die CTAN-Server im Verzeichnis info/texlive zur Verfügung gestellt. Im WWW können Sie sich über die Adresse http://www.tug.org/tex-live/ informieren und die Bestellformalitäten einsehen.

1IPA: International Phonetic Alphabet

2LPPL: LaTeX Project Public License