Diese Anleitung beschreibt das TEX Live-System. Die TEX Live Distribution enth�lt TEX/LATEX-Systeme f�r Linux, verschiedene UNIX-Plattformen, Mac OS X und (32-Bit)-Windows.
Wahrscheinlich haben Sie TEX Live auf einem von zwei Wegen bezogen, entweder per direktem Download von TEX Live oder als Teil der DVD TEX Collection, die von vielen TEX-Vereinen (u. a. DANTE e. V.) an ihre Mitglieder verschickt werden und in Deutschland �ber die Fachbuchhandlung Lehmanns (http://www.lob.de) vertrieben wird. Abschnitt 2.1 beschreibt kurz den Inhalt der TEX Collection-DVD. Sowohl TEX Live und die TEX Collection sind durch das Engagement vieler Freiwilliger aus vielen TEX-Vereinen entstanden. Im �brigen beschr�nkt sich diese Anleitung auf TEX Live an sich.
TEX Live enth�lt lauff�hige Versionen von TEX, LaTeX2e, ConTEXt, Metafont, MetaPost, BibTeX und vielen anderen Programmen, sowie eine umfassende Auswahl an Makros, Zeichens�tzen und Beschreibungen, die gem�� der Standard-TEX-Verzeichnisstruktur (TDS) abgelegt sind.
Eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen �nderungen der aktuellen TEX Live-Version gegen�ber der Vorg�ngerversion finden Sie im Abschnitt 10 auf Seite 77.
TEX Live enth�lt direkt ausf�hrbare Programme f�r viele Unix-basierte Betriebssysteme, insbesondere GNU/Linux und Mac OS X. Sogar Cygwin wird direkt unterst�tzt. Selbst wenn f�r Ihr Unix-System wider Erwarten keine ausf�hrbaren Programme enthalten sind, sollten Sie in der Lage sein, aus den mitgelieferten Programm-Quellen ein funktionierendes TEX-System zu kompilieren.
Bez�glich Microsoft Windows werden Versionen ab Windows 2000 unterst�tzt, w�hrend die aktuelle TEX Live unter Windows 95/98, ME und NT nicht mehr lauff�hig ist. Es existieren zwar keine 64-Bit-Versionen der Programme, allerdings sollten die 32-Bit-Programme problemlos auf 64-Bit-Systemen funktionieren.
Sie k�nnen das TEX Live-System wahlweise von der DVD oder �ber das Internet installieren. Der Net Installer ist ein kleines Programm, das die ben�tigten Teile aus dem Internet nachl�dt. Dieser Weg bietet sich an (eine schnelle und stabile Internetverbindung voraus gesetzt), wenn Sie kein komplettes TEX Live installieren wollen, sondern Ihr System nur mit bestimmten Paketen bestehen soll.
Wenn Sie die DVD besitzen (oder das ISO-Image der DVD herunter geladen haben – dieses kann auf einigen Systemen sogar direkt als virtuelles Medium �gemountet� werden), k�nnen Sie TEX Live nach Wunsch auf Ihrer Festplatte installieren oder direkt von der DVD benutzen.
Beide Methoden werden in den Abschnitten zur Installation beschrieben. Hier daher nur die kurze Zusammenfassung:
Die TEX-Gemeinschaft ist ebenso aktiv wie hilfsbereit, und es wird praktisch jede ernst gemeinte Frage beantwortet. Diese Hilfe ist allerdings nicht formal organisiert, sondern wird von Freiwilligen in ihrer Freizeit geleistet. Es ist daher ernst gemeint, dass Sie vor einer Fragestellung Ihre �Hausaufgaben� gemacht haben. Falls Sie auf eine garantierte kommerzielle Unterst�tzung angewiesen sind oder eine solche bevorzugen, sollten Sie die Finger vollst�ndig vom TEX Live-System lassen und in der Aufstellung unter http://tug.org/interest.html#vendors nach einem geeigneten H�ndler suchen.
Die folgende Liste stellt die leicht zug�nglichen Quellen in der empfohlenen Reihenfolge vor:
F�r deutschsprachige LATEX-Anf�nger ist die �LaTeX2e-Kurzbeschreibung� von gro�em Nutzen (texmf-doc/doc/german/lshort-german/l2kurz.pdf).
Des Weiteren existiert eine englischsprachige FAQ-Sammlung (texmf-dist/doc/generic/FAQ-en/html/index.html), die auch im Internet verf�gbar ist (http://www.tex.ac.uk/faq).
Bitte nutzen Sie bei Problemen zu allererst diese beiden M�glichkeiten.
Im Allgemeinen ist es recht Erfolg versprechend, eine generelle Suche �ber Google http://www.google.de/ durchzuf�hren (entweder im WWW allgemein oder in den News-Gruppen); dies insbesondere, wenn es sich um Fragen �ber PostScript/PDF, Ghostscript u. �. handelt.
Zus�tzlich existieren E-Mail-Diskussionslisten, wobei hier die deutschsprachige Liste TeX-D-L@ listserv.dfn.de zu nennen ist (das englischsprachige �quivalent ist texhax@tug.org). Dar�ber hinaus bietet sich f�r Mitglieder von DANTE e.V. der Beraterkreis an (beraterkreis@dante.de). Wie Sie sich in die E-Mail-Liste TeX-D-L eintragen k�nnen, finden Sie in der FAQ unter �1.3.2 Was ist TeX-D-L?�.
Bevor Sie aber eine Frage absenden, lesen Sie bitte die entsprechenden Eintr�ge der FAQ zum Thema �Wie stelle ich eine Frage in einer Newsgroup, damit ich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Antwort bekomme?�. So z. B. �1.3.1 Was ist ‘de.comp.text.tex’?� und �1.3.7 Was sollte ich gelesen haben, bevor ich eine Frage in ‘de.comp.text.tex’ oder der Diskussionsliste TeX-D-L stelle?� oder auch http://www.tex.ac.uk/cgi-bin/texfaq2html?label=askquestion.
Fragen zu Programmen, die Sie in der TEX Collection finden, sollten Sie besser auf einer der oben genannten Mailing-Listen stellen oder direkt an den Programmautor richten.
Auf der anderen Seite k�nnen auch Sie mit Ihrem Wissen helfen. Die News-Gruppen news:de.comp.text.tex (in Deutsch), news:comp.text.tex (in Englisch) und die Mailing-Liste TeX-D-L@listserv.dfn.de (Deutsch) und texhax@tug.org (Englisch) stehen allen offen. Wenn Sie also dort mitlesen, scheuen Sie sich nicht, Fragen, zu denen Sie eine Antwort wissen, zu beantworten und damit anderen zu helfen.
In diesem Abschnitt beschreiben wir Struktur und Inhalt des TEX Live-Systems und der �bergeordneten TEX Collection-DVD.
Die DVD �TEX Collection� besteht aus:
CTAN, protext und texmf-extra unterliegen nicht den selben Lizenzregeln wie TEX Live. Daher k�nnen f�r Teile hieraus andere Lizenzbedingungen bez�glich einer Weiterverteilung oder Modifikation gelten, die Sie unbedingt beachten sollten!
In diesem Abschnitt beschreiben wir die Basisverzeichnisse der TEX Live-Distribution.
Auf der TEX Collection-DVD befindet sich die gesamte TEX Live-Hierarchie im Unterverzeichnis texlive – nicht im Wurzelverzeichnis der DVD.
bin | ausf�hrbare Programme des TEX-Systems; jeweils f�r die verschiedenen Rechnerplattformen in Unterverzeichnissen zusammengefasst |
readme-*.dir | in diesen Verzeichnissen (!) befinden sich Text- bzw. HTML-Dateien in verschiedenen Sprachen, die als schneller Einstieg in TEX Live empfehlenswert sind. |
source | Quelldateien aller Programme inklusive der Web2C-Quellen f�r die TEX- und Metafont-Pakete als komprimierte bzip2-Archive |
texmf | Verzeichnisbaum f�r Programme und zugeh�rigen Hilfsdateien und Anleitungen; enth�lt keine TEX-Formate und Pakete (siehe TEXMFMAIN im n�chsten Abschnitt) |
texmf-dist | Hauptbaum mit Formaten und Paketen (siehe TEXMFDIST im n�chsten Abschnitt) |
tlpkg | Skripte, Programme und Daten die f�r die Installatioin benutzt werden, sowie einige Dinge, die speziell f�r Windows ben�tigt werden. |
Zus�tzlich zu den oben aufgef�hrten Verzeichnissen finden Sie im Wurzelverzeichnis der Distribution auch noch die Installationsskripte.
Wenn Sie nach Dokumentation suchen, bietet Ihnen die Datei doc.html wichtige Links. Die Dokumentation f�r Programme (Handb�cher, �man pages�, GNU-info-Dateien) beispielsweise finden Sie im Verzeichnis texmf/doc. �hnliches gilt f�r die Dokumentation der TEX-Pakete und -Formate im Verzeichnis texmf-dist/doc.
Benutzen Sie das Programm texdoc, wenn Sie auf der Suche nach irgendeiner Dokumentationsdatei sind. Hilfreich in diesem Zusammenhang k�nnte auch die Link-Sammlung doc.html im Wurzelverzeichnis sein.
Die Anleitung zu TEX Live ist in verschiedenen Sprachen verf�gbar:
Dieser Abschnitt listet die vordefinierten texmf-B�ume, die vom System benutzt werden, und deren Bedeutung auf. Das Kommando tlmgr conf zeigt Ihnen die aktuellen Einstellungen dieser Variablen an.
In diesem Baum befinden sich wichtige Teile des Systems, wie Konfigurationsdateien, Hilfsprogramme und die Dokumentation.
In diesem Baum befinden sich die wesentlichen Makro-Pakete, Fonts usw. Dieser Baum enth�lt systemunabh�ngige Daten, die prinzipiell von jedem TDS-kompatiblem TEX-System nutzbar sein sollten.
Dieser Baum ist f�r Erg�nzungen oder Aktualisierungen von Makros, Fonts etc. gedacht, die Administratoren f�r alle Nutzer installieren.
In diesem Baum k�nnen einzelne Nutzer Erg�nzungen oder Aktualisierungen von Makros, Fonts etc. ablegen. Standardm��ig befindet sich dieser Baum unterhalb von $HOME, so dass andere Nutzer von �nderungen hier nicht beeinflusst werden.
Dieser Baum wird von den Hilfsprogrammen von teTEX wie texconfig, updmap und fmtutil verwendet. Standardm��ig befindet sich dieser Baum unterhalb von $HOME, so dass andere Nutzer von �nderungen hier nicht beeinflusst werden.
Dieser Baum wird von den Hilfsprogrammen von teTEX wie texconfig-sys, updmap-sys und fmtutil-sys verwendet, so dass hier das Verhalten des TEX Live-Systems f�r alle Nutzer beeinflusst werden kann.
Dieser Baum wird von Hilfsprogrammen wie texconfig, updmap und fmtutil benutzt, um automatisch generierte Konfigurations-Dateien abzulegen.
Dieser Baum wird von den systemweiten Hilfsprogrammen wie texconfig-sys, updmap-sys und fmtutil-sys verwendet, um automatisch generierte Konfigurations-Dateien abzulegen.
Der Standard der Verzeichnisstruktur von TEX Live sieht wie folgt aus:
Eine Vorversion von TEX Live.
Die aktuelle Version.
GNU/Linux binaries
Mac OS X binaries
Windows binaries
Hierauf verweist TEXMFMAIN.
TEXMFDIST
TEXMFSYSVAR
TEXMFSYSCONFIG
TEXMFLOCAL, dieses Verzeichnis gilt f�r alle installierten TEX Live-Versionen (aktuelle Version und Vorg�ngerversion), so dass hier durchgef�hrte lokale �nderungen �ber die Jahre hinweg erhalten bleiben.
Vom Nutzer privat erzeugte Dateien und Konfigurationsdaten der Vorversion.
Vom Nutzer privat erzeugte Dateien und Konfigurationsdaten f�r die aktuelle Version von TEX Live.
TEXMFVAR
TEXMFCONFIG
TEXMFHOME Pers�nliche Makros, Fonts usw. des Nutzers.
Unter den TEX-Systemen der TEX Live befinden sich verschiedene TEX-Erweiterungen:
TEX Live enth�lt eine ganze Reihe unterst�tzender Programme wie
TEX Live enth�lt eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Vektorschriften. Weitere Informationen hierzu finden sich unter http://tug.org/fonts und texmf-dist/doc/fonts/free-math-font-survey/survey.
Zur Installation von TEX Live ben�tigen Sie die TEX Collection-DVD oer den TEX Live Net Installer aus dem Internet.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Installation f�r die einzelnen Betriebssysteme.
Im Folgenden werden die Eingaben des Benutzers nach dem Kommando-Prompt ‘>’ fett dargestellt.
Das Skript install-tl ist ein Perl-Skript. Am Einfachsten starten Sie es auf einem Unix-System in der Kommandozeile mit
Zum Installieren mit Hilfe einer Benutzeroberfl�che (Abb. 2) verwenden Sie
Alle Optionen des Installationsprogramms werden mit
Wichtiger Hinweis zu den Zugriffsrechten unter Unix: Ihre aktuelle Einstellung von umask wird bei der Installation von TEX Live ber�cksichtigt. Daher m�ssen Sie darauf achten, dass Sie hierf�r einen sinnvollen Wert einstellen (z. B. umask002), wenn Ihre Installation auch durch andere Nutzer als Sie benutzt werden soll. Falls Sie unsicher sind, was dies bedeutet, schauen Sie bitte in die Anleitung zu umask (indem Sie das Kommando man umask eingeben).
Besonderheit bei Cygwin: Im Gegensatz zu anderen Unix-basierten Systemen fehlen bei Cygwin i. A. einige Programme, die vom Installationsprogramm von TEX Live vorausgesetzt werden. Bitte lesen Sie den Abschnitt 3.1.4.
Wie in Abschnitt 2.1 bereits erw�hnt wurde, existiert mit MacTEX (http://tug.org/mactex) ein eigenes TEX-System f�r Mac OS X. Dieses enth�lt ein komplettes TEX Live mit einem Installationsprogramm, das in Funktionalit�t und Aussehen der �blichen Installation von Software unter Mac OS X entspricht. Weiterhin sind einige Zusatzprogramme enthalten.
Wenn Sie die TEX Collection-DVD besitzen, empfiehlt es sich daher, MacTEX zu verwenden.
Wenn Sie den Net Installer verwenden, oder auf Ihrem System beim Einlegen der DVD das Installationsprogramm nicht automatisch gestartet wurde, k�nnen Sie die Installation von TEX Live im Windows-Explorer durch Doppelklick auf install-tl.bat (auf der DVD befindet sich diese Datei im Verzeichnis texlive) starten. Falls Sie bei der Installation mehr Optionen ben�tigen (z. B. die Auswahl spezifischer Paketgruppen), starten Sie stattdessen install-tl-advanced.bat.
Alternativ k�nnen Sie eine MS-DOS-Eingabeaufforderung verwenden, dort in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das Installationsprogramm befindet und dort
Alternativ k�nnen Sie die Installation auch aus einem beliebigen Verzeichnis heraus starten:
Zur Installation im Textmodus verwenden Sie:
Alle vorhandenen Optionen, die beim Starten des Installationsprogramms verwendet werden k�nnen, werden wie folgt angezeigt:
Das Installationsskript von TEX Live unterst�tzt nur Version 1.7 von Cygwin. Bevor Sie mit der Installation von TEX Live beginnen, verwenden Sie das Installationsprogramm von Cygwin (setup.exe) um die Pakete perl und wget gegebenenfalls nachzuinstallieren. Wir empfehlen weiterhin die Installation folgender Cygwin-Pakete:
Abb. 1 zeigt den Eingangsbildschirm des Installationsprogramms im Textmodus (Standard unter Unix). Dieser ist ein reiner Textmodus, d. h., es gibt somit keine Unterst�tzung zum Wandern durch die einzelnen Men�punkte mit den Cursor-Tasten. Alle Befehle wie z. B. die Auswahl von Men�punkten werden durch Eingabe der entsprechenden Befehle bzw. Men�k�rzel �ber die Tastatur eingegeben und dann durch Dr�cken von Enter �bernommen. Hierbei wird zwischen Gro�- und Kleinschreibung unterschieden!
Die Installation im Textmodus ist so spartanisch, weil dieser Modus �berall funktionieren soll, selbst mit einer Basisinstallation von Perl (f�r Windows enth�ltTEX Live eine Minimalversion von Perl).
Abb. 2 zeigt die grafische Installation im Expertenmodus unter GNU/Linux. Funktionell unterscheided sich dieser nicht wesentlich vom Textmodus (Abb. 1), au�er dass nat�rlich mit Men�s, Auswahlboxen etc. gearbeitet wird.
Dieser Modus muss explizit mit
Unter Windows wird automatisch diese einfache Form der Installtion verwendet, der so genannte �wizard mode�. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er TEX Live komplett installiert und dabei vom Benutzer nur wenige Angaben gemacht werden m�ssen. Falls Sie eine individuell angepasste Version von TEX Live ben�tigen, verwenden Sie daher bitte einen der beiden anderen Installationsmodi.
Um die Installation explizit im �wizard mode� zu starten (insbesondere unter Unix), verwenden Sie:
Das Installationsprogramm sollte (wenn Sie die vorherigen Abschnitte zum Aufbau von TEX Live und der verwendeten Verzeichnisstruktur gelesen haben) weitgehend selbsterkl�rend sein. Trotzdem wollen wir auf einige Punkte n�her eingehen.
Abb. 4 zeigt das Auswahlmen� f�r die Binaries der einzelnen Betriebssysteme im Textmodus. Im Allgemeinen sollte hier schon das richtige System ausgew�hlt sein. Sie k�nnen aber problemlos Binaries f�r verschiedene Systeme parallel ausw�hlen. Dies bietet sich an, wenn Ihre Installation auf verschiedenen Rechnern in einem heterogenen Netzwerk sichtbar ist und von dort aus benutzt werden soll.
Abb. 5 zeigt das Auswahlmen� f�r ein grunds�tzliches Installationsschema der TEX Live. Durch die Auswahl eines Schemas werden automatisch die Komponenten zur Installation ausgew�hlt, die f�r das gew�nschte Schema notwendig bzw. sinnvoll sind. Mit einer vollst�ndigen Installation von TEX Live (full scheme) sind Sie auf der sicheren Seite, da hier einfach alles installiert wird. Sie k�nnen aber auch eines der abgespeckten Schemas wie basic (f�r ein sehr schlankes System), medium oder minimal (dies empfiehlt sich aber nur f�r Testsysteme und weniger zum ernsthaften Arbeiten) ausw�hlen. Weiter stehen einige Schemas f�r spezielle Zwecke oder Sprachen zur Verf�gung.
Wenn Sie das Schema ausgew�hlt haben, k�nnen Sie dieses in den Men�punkten standard collections und language collections (s. Abb. 6, diesmal zur Abwechslung im GUI-Modus) individuell nach Ihren W�nschen anpassen.
W�hrend das Schema nur den grundlegenden Funktionsumfang vorgibt, ist die Auswahl von Komponenten auf der Ebene der Collections viel feiner. Eine Collection besteht dabei aus mehreren Paketen zu einem Thema, wobei jedes der Pakete aus bestimmten Makrodateien, Fontdateien usw. bestehen kann.
Noch mehr Kontrolle �ber die Komponenten Ihres Systems haben Sie nach der Installation mit dem Programm tlmgr, das in Abschnitt 6 beschrieben wird. Hier k�nnen Sie gezielt einzelne Pakete installieren oder entfernen.
Die Verzeichnisstruktur von TEX Live wurde bereits im Abschnitt 2.3 auf S. 10 beschrieben. Als Wurzelverzeichnis f�r TEX Live (TEXDIR) wird unter Windows (%SystemDrive%\texlive\2009) und unter Unix (/usr/local/texlive/2009) angenommen.
Prinzipiell k�nnen Sie diesen Pfad problemlos �ndern, z. B. wenn Sie TEX Live als normaler Nutzer installieren wollen und kein Schreibrecht in dem o. a. Verzeichnis besitzen.
Auf Wunsch k�nnen Sie TEX Live also auch in Ihrem Home-Verzeichnis installieren, wenn Sie sowieso der einzige Verwender von TEX Live sind. F�r Ihr Home-Verzeichnis k�nnen Sie den Pfad �~� verwenden und so beispielsweise TEX Live nach ~/texlive/2009 installieren.
Wir empfehlen Ihnen, die Jahreszahl im Verzeichnisnamen bei zu behalten. So k�nnen Sie von Jahr zu Jahr einfach die neue Version testen, ohne die alte zu entsorgen. Bei Bedarf k�nnen Sie einen symbolischen Link (z.B. /usr/local/texlive-cur) verwenden, der jeweils auf das Verzeichnis der aktuellen Version von TEX Live verweist.
Wenn Sie die Einstellung TEXDIR im Installationsprogramm �ndern, werden die Werte f�r TEXMFLOCAL, TEXMFSYSVAR und TEXMFSYSCONFIG automatisch angepasst.
Das als TEXMFHOME bezeichnete Verzeichnis ist der Ort, in dem pers�nliche Makrodateien, Schriften o. �. abgelegt werden k�nnen. Vorgabewert ist ~/texmf. Im Gegensatz zu TEXDIR wird ~ hier nicht direkt zum Pfad des Home-Verzeichnisses aufgel�st, sondern unver�ndert in die Konfigurationsdateien von TEX Live �bernommen und erst zur Laufzeit aufgel�st. Somit kann jeder Nutzer des Systems seinen komplett eigenen Pfad haben, der von TEX Live verwendet wird, und so nach Wunsch auch eigene Konfigurations�nderungen durchf�hren. Zur Laufzeit wird ~ unter Unix durch $HOME und unter Windows durch %USERPROFILE% ersetzt.
Abb. 7 zeigt das Men�, in dem weitere Einstellungen f�r die Installation von TEX Live m�glich sind. Zur Erl�uterung:
Wenn Sie alle gew�nschten Einstellungen f�r die Installation vorgenommen haben, k�nnen Sie im Hauptmen� nun �I� eintippen, um diese zu starten. Lesen Sie dann anschlie�end Abschnitt 3.5 f�r eventuell notwendige Arbeiten zum Abschluss der Installation.
Verwenden Sie die Option �V�, um die Installation zum Benutzen von TEX Live direkt von der DVD einzustellen. Ihr Installationsbildschirm sollte nun so aussehen wie in Abb. 8 dargestellt. Tats�chlich wechselt die Option V jeweils zwischen Installation auf Festplatte und Installation zur Nutzung von DVD hin- und her, so dass Sie problemlos zur alten Installationseinstellung zur�ck kommen, wenn Sie diese Option versehentlich ausgew�hlt haben.
Wie Sie sehen, hat sich das Hauptmen� an einigen Stellen ge�ndert: Die Men�punkte zur Auswahl eines Schemas oder von Collections sowie zum Anlegen symbolischer Links sind verschwunden, und im Abschnitt Directories wird nun die Angabe eines Verzeichnisses f�r TEXDIRW (writable root) verlangt.
Auch beim Verwenden von TEX Live direkt von DVD m�ssen einige Verzeichnisse auf der Festplatte angelegt werden, in denen TEX Live beispielsweise automatisch generierte Dateien (wie Formate oder Fontmaps) ablegen kann. Die Verzeichnisse texmf, texmf-dist und texmf-doc werden aber direkt von DVD benutzt und daher nicht auf die Festplatte kopiert.
Die Konfiguration von TEX Live im Anschluss an die Installation unter Unix ist bei der Verwendung als Live-System von DVD etwas komplexer, da hier an einigen Stellen von der normalen Verzeichnisstruktur von TEX Live abgewichen werden muss, s. Abschnitt 3.5.
Die Option f�r die Benutzung von TEX Live direkt von DVD ist nicht im grafischen Modus des Installationsprogramms enthalten. Daher muss hierf�r zwingend der Textmodus verwendet werden. Zu diesem Zweck muss daher unter Windows die Installation innerhalb einer Eingabeaufforderung mit der Option -gui=text gestartet werden (s. Abschnitt 3.4).
Abschnitt 5 beschreibt einen portableren Weg um TEX Live zu benutzen, der keine �nderungen der Systemkonfiguration erfordert, daf�r dann aber keine Konfigurations�nderungen an TEX Live erlaubt.
Nach Eingabe von
Installation im GUI-Modus. Hierf�r muss unter Unix Perl/Tk installiert sein (http://tug.org/texlive/distro.html#perltk); falls dies nicht der Fall ist, wird die Installation stattdessen im Textmodus durchgef�hrt.
Installation im Textmodus. Da dies unter Unix Standard ist, wirkt sich diese Option nur unter Windows aus. Da die Installation zum Benutzen von TEX Live direkt von DVD im grafischen Modus nicht verf�gbar ist, brauchen Sie in diesem Fall unbedingt den Textmodus.
Sprache des Installationsprogramms als Sprach-Code in zwei Buchstaben (LL). Derzeit werden englisch (en, Standard), deutsch (de), franz�sisch (fr), holl�ndisch (nl), polnisch (pl), slowenisch (sl) und vietnamesisch (vi) unterst�tzt. Das Installationsprogramm versucht, die gew�nschte Sprache anhand des Systems herauszufinden. Falls dies scheitert oder die betreffende Sprache nicht verf�gbar ist, wird als R�ckfallposition englisch benutzt.
Das Installationsprogramm schreibt die ausgew�hlten Optionen in eine Datei texlive.profile. Mit dieser Option k�nnen Sie eine bereits vorhandene Datei bei der Installation weiter verwenden, z. B. wenn Sie �quivalente Installationen auf mehreren Rechnern realisieren wollen, ohne alle Auswahlschritte der Installation immer wieder neu durchf�hren zu m�ssen.
zur Auswahl einer Installationsquelle, f�r weitere Erl�uterung siehe den n�chsten Abschnitt.
Als Standardquelle f�r die Installation wird ein CTAN-Knoten verwendet, der automatisch von http://mirror.ctan.org ermittelt wird.
Falls Sie eine andere Installationsquelle verwenden wollen, geben Sie eine neue Quelle an, die entweder mit ftp:, http: oder file:/ beginnt oder ein Verzeichnispfad auf Ihrem System ist. Falls Sie http: oder ftp: verwenden, werden �/�-Zeichen am Ende ignoriert.
Sie k�nnen also z. B. einen bestimmten CTAN-Knoten ausw�hlen, so etwa http://ctan.example.org/tex-archive/systems/texlive/tlnet/, wobei Sie nat�rlich statt ctan.example.org einen echten Servernamen verwenden und wahrscheinlich auch den Rest der URL anpassen m�ssen. Eine Auflistung von CTAN-Servern finden Sie unter http://ctan.org/mirrors.
Falls Sie ein lokales Repository verwenden (also entweder direkt einen Verzeichnispfad oder eine mit file:/-URL angeben), so werden bevorzugt Archivdateien in einem Unterverzeichnis archive des Repository verwendet, selbst wenn ausgepackte Dateien vorhanden sind.
Je nach System kann es notwendig sein, dass im Anschluss an die Installation noch einige Kleinigkeiten erledigt werden m�ssen.
Benutzer von Windows sind hier in der gl�cklichen Position, dass das Installationsprogramm alles komplett erledigt haben sollte.
Wenn Sie bei der Installation angegeben haben, dass und wo symbolische Links angelegt werden sollten (s. Abschnitt 3.3.4), sollten hier auch keine Nacharbeiten mehr notwendig sein.
Das Verzeichnis mit den ausf�hrbaren Programmen von TEX Live muss sich im Suchpfad des Systems befinden. Jedes unterst�tzte System besitzt ein eigenes Verzeichnis unterhalb von TEXDIR/bin, deren Namen Sie in Abb. 4 finden.
Weiterhin k�nnen Sie die Verzeichnisse mit den Manual-Pages und Info-Dateien zu den entsprechenden Suchpfaden f�r Dokumentation hinzu f�gen, wenn Sie es w�nschen.
F�r Systeme mit einer Bourne-kompatiblen Shell wie bash ist hier am Beispiel von GNU/Linux aufgef�hrt, wie die Befehle zum Setzen der Umgebungsvariablen (z. B. in $HOME/.profile) aussehen k�nnten:
F�r csh oder tcsh erfolgt die Konfiguration in der Regel in der Datei $HOME/.cshrc und k�nnte so aussehen:
Wenn Sie als Administrator die Umgebungsvariablen global f�r das gesamte System setzen wollen, gehen wir davon aus, dass Sie sich mit der grundlegenden Systemadministration auskennen.
Daher hier nur zwei Hinweise: 1) schauen Sie nach einer Datei /etc/manpath.config. Falls diese vorhanden ist, sollte es reichen, folgende Zeilen hinzu zu f�gen:
Und 2) pr�fen Sie, ob es auf Ihrem System eine Datei /etc/environment gibt, in der die systemweiten Umgebungsvariablen definiert werden.
Zus�tzlich wird ein symbolischer Link man im binary-Verzeichnis unter Unix angelegt. Einige Versionen von man, so z. B. unter Mac OS X, finden so verlinkte Man-Pages automatisch, so dass hier keine spezielle Konfiguration f�r die Man-Pages mehr erforderlich ist.
Falls Sie das Paket xetex aus einem Unix-System installiert haben, sind einige spezielle Einstellungen erforderlich, damit XeTEX die bei TEX Live mitgelieferten Fonts findet. Hierf�r wurde bei der Installation des Paketes xetex die Datei TEXMFSYSVAR/fonts/conf/texlive-fontconfig.conf erzeugt.
Um die mitgelieferten TEX Live-Schriften systemweit verwenden zu k�nnen, gehen Sie bitte folgenderma�en vor:
Falls Ihnen als normaler Nutzer die entsprechenden Privilegien f�r die obigen Schritte fehlen, k�nnen Sie die TEX Live-Schriften f�r sich selbst als XeTEX-Nutzer verwendbar machen:
�blicherweise verwendet TEX Live eine Datei texmf.cnf, um die Verzeichnisb�ume, in denen sich die Komponenten von TEX Live befinden, zu identifizieren. Diese Methode benutzt relative Pfade, so dass Ihr TEX Live-System funktioniert, wo immer Sie es auch hin installieren, solange die Verzeichnisstruktur erhalten bleibt.
Diese Methode funktioniert leider nicht mehr, wenn Sie TEX Live direkt von der DVD benutzen wollen. Da die DVD ein Nur-Lese-Medium ist, einige der Pfade in texmf.cnf aber erst nach der Installation fest stehen, muss sich diese Datei au�erhalb der DVD befinden. Aus diesem Grund muss eine Umgebungsvariable TEXMFCNF gesetzt werden, die TEX Live mitteilt, in welchem Verzeichnis sich die Datei texmf.cnf befindet. Zus�tzlich muss sich nat�rlich – wie im vorigen Abschnitt beschrieben – das Verzeichnis der DVD, in dem sich die passenden ausf�hrbaren Programme befinden, innerhalb des Suchpfads des Systems befinden.
Beim Abschluss des Installationsprogramms sollten Sie die notwendigen Informationen erhalten haben, wie Sie TEXMFCNF setzen m�ssen. Falls Sie dies �bersehen haben, der Wert ist $TEXMFSYSVAR/web2c, wobei im Normalfall $TEXMFSYSVAR auf das Verzeichnis /usr/local/texlive/2009/texmf-var/web2c verweist. In diesem Fall ben�tigen Sie also f�r die bash den Befehl
bzw. f�r [t]csh:
Diesen Modus verwenden Sie am Besten, falls Sie TEX Live zwar auf Ihrem eigenen System benutzen wollen, aber nicht gen�gend Platz f�r eine normale Installation auf Ihrer Festplatte haben. Wenn Sie ein portables TEX Live suchen, das komplett auf einem eingenst�ndigen Medium wie einem USB-Stick l�uft, lesen Sie bitte Abschnitt 5.
Das �alte� ConTEXt sollte direkt lauff�hig sein. Falls Sie das neue ConTEXt �Mark IV� verwenden wollen, sind einige manuelle Nacharbeiten notwendig, die unter http://wiki.contextgarden.net/Running_Mark_IV beschrieben sind.
Wie bereits in Abschnitt 2.3 erw�hnt, ist der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL (im Normalfall /usr/local/texlive/texmf-local oder %SystemDrive%\texlive\texmf-local) f�r lokale Erg�nzungen wie Makros und Schriften gedacht, die anschlie�end allen Benutzern des Systems zur Verf�gung stehen. Weiterhin k�nnen Benutzer den Verzeichnisbaum TEXMFHOME (im Normalfall $HOME/texmf oder %USERPROFILE%\texmf) f�r pers�nliche Erg�nzungen verwenden, ohne dass andere Benutzer davon beeinflusst werden. Diese Verzeichnisse sollen �ber verschiedene Versionen von TEX Live hinweg identisch sein, so dass ein Update von TEX Live auf eine neue Version einfach m�glich ist, ohne dass Sie Ihre lokalen Erg�nzungen verlieren. Wir empfehlen Ihnen daher, von der vorgegebenen Verzeichnisstruktur nicht abzuweichen.
F�r beide oben genannte Verzeichnisb�ume erwartet TEX Live eine Verzeichnisstruktur innerhalb des Baums, die dem TEX Directory Standard entspricht, wie er in http://tug.org/tds bzw. texmf/web2c/texmf.cnf definiert ist. So geh�ren Dokumentklassen f�r LATEX z. B. in ein Verzeichnis unterhalb von TEXMFLOCAL/tex/latex oder TEXMFHOME/tex/latex.
Der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL wird zur Laufzeit nicht direkt nach Dateien durchsucht. Stattdessen wird eine Liste von Dateinamen verwendet, sich sich in einer Datei mit dem Namen ls-R befindet. Denken Sie also daran, nach �nderungen in diesem Baum diese Dateiliste zu aktualisieren, entweder mit dem Befehl mktexlsr oder die Schaltfl�che Reinit file database in dem Konfigurationsreiter von tlmgr im GUI-Modus.
Die Installation von Schriften, die nicht von TEX Live sind, ist eine recht komplexe Angelegenheit. Sie sollten sich bereits gut mit dem System auskennen, bevor Sie sich an diese Aufgabe wagen. Schauen Sie vielleicht vorher in Abschnitt 2.6 nach, welche Schriften bereits bei TEX Live mitgeliefert werden.
Eine Alternative besteht im Benutzen von XeTEX (s. Abschnitt 2.4), bei dem direkt alle vom Betriebssystem installierten Schriften verwendet werden k�nnen, ohne dass die Installation einer TEX-Unterst�tzung notwendig ist.
Falls Sie wirklich weitere Schriften ben�tigen, finden Sie unter http://tug.org/fonts/fontinstall.html eine Beschreibung zur Installation weiterer Schriften.
Nach der Installation von TEX Live wollen Sie es nat�rlich benutzen, um m�glichst sch�ne Dokumente zu setzen.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie pr�fen k�nnen, ob Ihr TEX Live-System funktioniert. Die folgenden Beispiele sind f�r Unix, sollten unter Windows und Mac OS X aber sehr �hnlich sein, abgesehen davon, dass Sie dort eventuell eine grafische Benutzeroberfl�che verwenden.
Erhalten Sie als Resultat statt der Versionsnummer die Meldung, dass der Befehl nicht gefunden wurde, so haben Sie wahrscheinlich vergessen, das Verzeichnis mit den ausf�hrbaren Programmen in Ihren PATH aufzunehmen, s. Abschnitt 3.5.3 auf S. 41.
Falls dies schief geht, sind wahrscheinlich noch alte Umgebungsvariablen einer vorigen TEX-Installation �brig geblieben. Wir empfehlen, die Umgebungsvariablen, die sich auf TEX beziehen, zu entfernen. F�r eine weitere Analyse k�nnen Sie TEX anzeigen lassen, wo es bestimmte Dateien sucht, siehe �Fehlersuche� auf Seite 69.
Einfachere Version von sample2e, um den Fehler einzugrenzen, wenn Sie beim �bersetzen von sample2e Probleme haben.
Hiermit k�nnen Sie pr�fen, ob Ihr Drucker Ihren Ausdruck horizontal oder vertikal verschiebt.
Zum Testen von Fonts und Erzeugen von Schrifttabellen.
Erzeugen von Schrifttabellen, aber mit plain TEX.
Das einfachste Testdokument von allen (in plain TEX). Geben Sie am Ende ‘\bye’ ein, wenn nach dem Aufruf von ‘tex story.tex’ der * erscheint.
In vielen F�llen ist die Installation weiterer Software sinnvoll:
F�r weitere Programme siehe http://tug.org/interest.html.
Bei TEX Live ist nicht nur vorgesehen, dass es von mehreren Benutzern auf einem System verwendet werden kann, sondern auch in einem Netzwerk. In der normalen Konfiguration von TEX Live werden nur relative, keine absoluten Pfade verwendet. Dies erkennt man an Einstellungen in der Datei $TEXMFMAIN/web2c/texmf.cnf, die Zeilen wie die folgenden enth�lt, in denen Verzeichnisse relativ zu den Verzeichnissen lokalisiert werden, in denen sich die Programme befinden:
Daher ist es im Normalfall ausreichend, das Programm-Verzeichnis in den Suchpfad des Systems aufzunehmen, alles weitere bestimmt TEX Live dann automatisch.
Daher ist es kein Problem, wenn das Grundverzeichnis von TEX Live als Netzlaufwerk gemountet ist. Tats�chlich k�nnen Sie TEX Live sogar zun�chst lokal installieren und dann auf ein Netzlaufwerk verschieben.
Benutzer von Windows k�nnen ein Installationssckript namens w32client f�r eine Netzwerkinstallation von http://tug.org/texlive/w32client.html herunter laden. Dieses nimmt die Einstellungen im Startmen� von Windows f�r das Verwenden von TEX Live �ber Netzwerk vor, weiterhin wird ein Skript zur Deinstallation mitgeliefert. Lesen Sie bitte die Beschreibung auf der angegebenen Webseite.
Im Abschnitt 3.3.5 wurde beschrieben, wie TEX Live direkt von einer DVD benutzt werden kann. Hierbei werden einige Verzeichnisse auf der Festplatte angelegt. Dies ist wahrscheinlich kein Problem, wenn Sie dies auf Ihrem eigenen Rechner verwenden, aber es kann anders aussehen, wenn Sie auf einem fremden Rechner �zu Gast� sind.
Sie k�nnen die Stellen, an denen beim Benutzen von TEX Live von DVD auf der Festplatte Verzeichnisse angelegt werden, minimieren. Verwenden Sie unter unter Unix das Skript tl-portable oder unter Windows die Batch-Datei tl-portable.bat, so werden beim ersten Start die Konfigurationsdateien f�r das Verwenden des Live-Modus von DVD geschrieben.
Hierzu wird ausschlie�lich ein Verzeichnis /.tlportable2009 angelegt, in dem diese Dateien abgelegt werden. Dies kann einen Moment dauern, aber sobald die Dateien einmal da sind, erfolgt der Start des portablen Modus �ber die o. a. Programme sehr schnell. Die Konfiguration dieses Modus erfolgt ausschlie�lich in dem aktuellen Terminalfenster (bzw. f�r die aktuelle Eingabeaufforderung), der Rest des Systems bleibt davon v�llig unber�hrt. Sie k�nnen problemlos in mehreren Sitzungen parallel den portablen Modus benutzen.
Wird hier immer ein Verzeichnis auf der Festplatte angelegt, so ist dies komplett �berfl�ssig, wenn Sie den portablen Modus von USB-Stick verwenden. Kopieren Sie hierf�r alle Dateien, die sich direkt im Verzeichnis texlive der DVD befinden, sowie (mindestens) die Verzeichnisse bin, texmf, texmf-dist und tlpkg komplett auf den USB-Stick (dies kann eine Weile dauern!). Beim Kopieren auf einen mit FAT32 formatierten Stick verwenden Sie unbedingt die Option zum Aufl�sen symbolischer Links (cp -L). Ein auf dem Stick vorhandenes Verzeichnis texmf-local wird ebenfalls sp�ter erkannt und benutzt.
Wenn Sie nun das Skript tl-portable auf dem USB-Stick (wie oben f�r die DVD beschrieben) verwenden, erkennt das Skript, dass der USB-Stick beschreibbar ist und verwendet diesen statt der Festplatte f�r die Konfigurationsdateien.
Bei der Installation von TEX Live wird auch das Programm tlmgr installiert, mit dem Sie anschlie�end Ihr TEX Live-System verwalten k�nnen. Die hierf�r bisher verwendeten Programme updmap, fmtutil und texconfig sind zwar noch vorhanden, aber inzwischen ist tlmgr die vorgesehene Oberfl�che zur Konfiguration von TEX Live. Mit tlmgr k�nnen Sie folgende Aufgaben erledigen:
Warning: tlmgr ist f�r den Live-Modus, bei dem TEX Live von DVD genutzt wird, weder gedacht noch getestet.
tlmgr im GUI-Modus wird durch
Abb. 10 stellt den Reiter zur Konfiguration von TEX Live dar.
Nachdem Sie TEX Live installiert haben, k�nnen Sie Ihr TEX Live-System auf den neuesten Stand aktualisiern:
Das folgende Beispiel demonstriert, wie die Collection f�r XeTEX installiert wird, wobei sich die Installationsdateien in einem lokalen Verzeichnis befinden:
Wie man sieht, beachtet tlmgr die Abh�ngigkeiten von Paketen und installiert im obigen Beispiel von XeTEX ben�tigte Komponenten nach. Weiterhin werden automatisch im Anschluss die Dateilisten der Verzeichnisb�ume aktualisiert und fehlende Formate generiert.
Informationen zu einem Paket (oder einer Collection oder einem Schema) anzeigen:
Hier erh�lt man folgende Ausgabe:
Die komplette Dokumentation finden Sie unter http://tug.org/texlive/tlmgr.html oder mit
Das Installationsprogramm von TEX Live l�uft sowohl unter Windows als auch Unix. Dies war nur dadurch m�glich, dass �ltere Versionen von Windows nicht mehr unterst�tzt werden. Daher kann TEX Live nur noch ab Windows 2000 oder sp�ter installiert werden.
Unter Windows k�mmert sich das Installationsprogramm auch um folgende Dinge:
Zus�tzlich werden unter Windows einige Programme installiert, die unter Windows meist noch nicht verf�gbar sind:
Das Gegenst�ck von Windows zum HOME-Verzeichnis unter Unix ist das Verzeichnis %USERPROFILE%. Unter Windows XP und Windows 2000 liegt es meist im Verzeichnis C:\Documente und Einstellungen\<username>, unter Windows Vista C:\Users\<username>. In der Datei texmf.cnf und in Kpathsea allgemein wird ~ sowohl unter Unix und Windows korrekt aufgel�st.
Windows verwaltet fast all seine Konfigurationseinstellungen in der Registry. Diese besteht aus einem hierarchisch aufgebauten Baum von Schl�sseln, wobei mehrere dieser Registry-B�ume existieren. Die wichtigsten sind HKEY_CURRENT_USER und HKEY_LOCAL_MACHINE, oft abgek�rzt als HKCU bzw. HKLM. Der HKCU-Teil der Registry wird im Home-Verzeichnis des Benutzers gespeichert (s. Abschnitt 7.3). HKLM liegt im Normalfall in einem Unterverzeichnis des Windows-Verzeichnisses.
In einigen F�llen sind Systeminformationen aus Umgebungsvariablen ersichtlich, in vielen anderen F�llen liegen diese Informationen aber in der Registry.
In neueren Versionen von Windows wird zwischen normalen Benutzern und Administratoren unterschieden, wobei nur letztere freien Zugang auf alle Teile des Betriebsystems haben. Im Gegensatz zu Unix ist es in der Praxis allerdings h�ufig so, dass Benutzer zur Klasse der Administratoren geh�ren und daher doch alle Freiheiten haben. Trotzdem haben wir einigen Aufwand getrieben, damit TEX Live auch unter Windows ohne Administrator-Rechte installiert werden kann.
Falls der Benutzer, der TEX Live installiert, Administrator-Rechte besitzt, kann TEX Live f�r alle Benutzer des Systems installiert werden, d. h. Verkn�pfungen, Men�s und Systemeintr�ge werden f�r alle Nutzer angelegt. Ansonsten werden diese nur f�r den aktuellen Benutzer angelegt.
Unabh�ngig davon wird grunds�tzlich angenommen, dass das Wurzelverzeichnis von TEX Live unter %SystemDrive% liegen soll. Allerdings testet das Installationsprogramm, ob dieses Verzeichnis f�r den aktuellen Benutzer schreibbar ist.
Ein Problem entsteht, wenn TEX Live ohne Administrator-Rechte installiert wird und sich bereits ein TEX-System im systemweiten Suchpfad befindet. Windows benutzt zuerst den Suchpfad des Systems, erst dann den spezifischen Suchpfad des Nutzers, so dass hier immer zuerst das alte TEX-System gefunden wird. Als Workaround wird hier eine Verkn�pfung mit einer Eingabeaufforderung erzeugt, in der das Programmverzeichnis von TEX Live im Suchpfad vor den Standardsuchpfad geschrieben wird. Dies bedeutet, dass in diesem Fall nur in einer Eingabeaufforderung verf�gbar ist, die �ber diese Verkn�pfung gestartet wird. Die Verkn�pfung f�r TEXworks (falls Sie dieses installieren) f�gt ebenfalls automatisch TEX Live am Anfang des Suchpfades ein, so dass es direkt benutzbar ist.
Unter Vista gibt es einen weitern Fallstrick. Selbst wenn Sie als Administrator angemeldet sind, m�ssen Sie Programme trotzdem explizit mit Administratorrechten starten. Insofern ist es tats�chlich nicht sehr sinnvoll, sich als Administrator anzumelden. Klicken Sie stattdessen auf das gew�nschte Programm (bzw. die gew�nschte Verkn�pfung) mit der rechten Maustaste, damit Sie die Option erhalten, dieses mit Administratorrechten auszuf�hren.
Web2C besteht aus einer Reihe von Programmen, die zusammen ein komplettes TEX-System darstellen. Dazu geh�ren nat�rlich TEX, Metafont, MetaPost, BibTeX usw.
Die erste Implementierung eines TEX-Systems in der Programmiersprache C stammt von Tomas Rokicki und datiert zur�ck in das Jahr 1987. Rokicki benutzte als Basis sog. Change-Files unter UNIX, die urspr�nglich von Howard Trickey und Pavel Curtis entwickelt wurden. Tim Morgan hat dieses System, f�r das der Name Web-to-C eingef�hrt wurde, gepflegt. 1990 hat Karl Berry mit Unterst�tzung vieler Helfer die Weiterentwicklung �bernommen und 1997 an Olaf Weber weitergegeben, der es 2006 wieder an Karl zur�ck gab.
Web2C l�uft unter UNIX, 32-bit-Versionen von Windows, Mac OS X und auf weiteren Betriebssystemen. Es benutzt die Original-Quelldateien von Donald E. Knuth und weitere in der Sprache WEB entwickelte Programme als Basis und �bersetzt diese in C-Quell-Code. Dar�ber hinaus bietet das System viele Makros und Funktionen zur Nutzung der originalen TEX-Software. Hier eine Liste der Basisprogramme eines TEX-Systems:
Die genaue Funktionsweise und die m�glichen Parameter sind der Beschreibung der jeweiligen Pakete bzw. der Web2C-Dokumentation zu entnehmen. Trotzdem wird ein �berblick �ber Zusammenspiel und Funktionsweise der Web2C-Programme Ihnen sicherlich helfen, besser mit dem System zurechtzukommen.
Zun�chst verstehen alle Programme die grundlegenden Parameter der GNU-Software:
Die Programme des Web2C-Systems benutzen zum Lokalisieren der ben�tigten Dateien im Dateisystem die Kpathsea-Bibliothek (http://tug.org/kpathsea). Diese Bibliothek optimiert und beschleunigt den Suchprozess im Dateisystem. Ihre Arbeitsweise wird durch einige Umgebungsvariablen und eine Konfigurationsdatei gesteuert. Web2C 7.5 kann mehr als einen Dateibaum gleichzeitig verwalten und erm�glicht somit die schon beschriebene TEX Live-Installation unter Verwendung der CDROM oder DVD mit der Ablage modifizierter Konfigurationsdateien und zus�tzlicher Zeichens�tze in einem zweiten Dateibaum. Die Suche nach Dateien wird durch die Analyse der Datei ls-R beschleunigt, die in jedem Wurzelverzeichnis eines TEX-Dateibaums vorhanden ist. Sie enth�lt f�r jede Datei die genaue Position im Dateibaum relativ zum Wurzelverzeichnis.
Wir beschreiben zun�chst den grundlegenden Suchmechanismus der Kpathsea-Bibliothek.
Ein Suchpfad ist eine durch Kommata oder Semikola getrennte Liste von Pfadkomponenten, die �blicherweise Verzeichnisnamen darstellen. Ein Suchpfad kann sich aus vielen Komponenten zusammensetzen. Die Suche nach einer Datei ‘my-file’ �ber den Suchpfad ‘.:/dir’ bewirkt, dass Kpathsea jede Komponente nacheinander �berpr�ft, also zun�chst ‘./my-file’ und dann ‘/dir/my-file’. Als Ergebnis wird entweder die erste gefundene Datei oder eine Liste aller passenden Dateien geliefert.
Um auf allen Dateisystemen effizient arbeiten zu k�nnen, verwendet Kpathsea ggf. andere Datei-/ Verzeichnis-Separatoren als ‘:’ und ‘/’.
Beim �berpr�fen einer Pfadkomponente p �berpr�ft Kpathsea zun�chst, ob eine Dateinamen-Datenbank (siehe auch Dateinamen-Datenbank auf Seite 65) f�r die Pfadkomponente zust�ndig ist, d. h. beispielsweise steht die Datenbank in einem Verzeichnis, das im Pfad vor der zu �berpr�fenden Komponente p steht. In diesem Fall wird zur Bestimmung der Position der gesuchten Datei die Datenbank herangezogen.
Nur wenn keine passende Datenbank existiert oder wenn die Datei nicht in der Datenbank gefunden wird, durchsucht Kpathsea das Dateisystem. Diese zeitaufw�ndige Suche kann �ber die Spezifikation der Pfadkomponente p mit dem Pr�fix ‘!!’ unterbunden werden. Zur Suche erzeugt Kpathsea eine Liste der Verzeichnisse, die im Pfadelement enthalten sind, und durchsucht jedes dieser Verzeichnisse nach der gesuchten Datei.
F�r Dateien kann auch ein Schalter ‘file must exist’ gesetzt werden (�Datei muss vorhanden sein�). Wenn dieser Schalter nicht gesetzt ist und beispielsweise �ber das TEX-Kommando \openin eine VF-Datei wie cmr10.vf gelesen werden soll, w�re es falsch, nach dieser Datei zu suchen, weil es sie gar nicht gibt. Speziell f�r neu installierte VF-Dateien sollten Sie also unbedingt die Dateinamen-Datenbank (ls-R) aktualisieren, weil die Dateien sonst nicht gelesen werden und kein Fehler angezeigt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich f�r jede Komponente eines Suchpfades: zun�chst wird die Datenbank �berpr�ft, danach ggf. das Dateisystem. Wird die Datei gefunden, stoppt die Suche (normalerweise) und als Ergebnis wird der komplette Pfad zur gesuchten Datei ausgegeben.
Au�er Verzeichnisnamen d�rfen Pfadkomponenten f�r Kpathsea folgende Elemente enthalten: (verschachtelte) Vorgaben, Umgebungsvariablen, Werte aus der Konfigurationsdatei, Home-Verzeichnisse von Benutzern und Startverzeichnisse f�r eine rekursive Suche. Diese Elemente werden vor einer Dateisuche von Kpathsea in gew�hnliche Verzeichnis- oder Dateinamen expandiert. Diese Expansion wird in den folgenden Abschnitten erkl�rt, und zwar genau in der Reihenfolge, wie die Elemente auch von Kpathsea bearbeitet werden.
Beachten Sie, dass Kpathsea bei absoluten und explizit relativen Komponenten, d. h. wenn die Komponente mit den Zeichen ‘/’, ‘./’ oder ‘../’ beginnt, nur �berpr�ft, ob die Datei existiert.
Ein Suchpfad kann aus vielen verschiedenen Bestandteilen aufgebaut werden. Dies sind in der Reihenfolge, wie Kpathsea sie auswertet:
Unter Verwendung der Parameter zur Fehlersuche k�nnen Sie sich diese Werte f�r einen Suchpfad auch anzeigen lassen. (Siehe dazu den Abschnitt Fehlersuche auf Seite 69.)
Die Kpathsea-Bibliothek liest zur Laufzeit die Konfigurationsdateien mit den Namen texmf.cnf. Der zugeh�rige Suchpfad zum Auffinden dieser Konfigurationsdateien steht in der Umgebungsvariablen TEXMFCNF (die Voreinstellung ist texmf/web2c). Kpathsea liest alle Dateien mit den Namen texmf.cnf, die es in diesem Suchpfad findet. Die zuerst gelesenen Definitionen haben dabei Vorrang vor sp�ter gelesenen Werten. Wenn der Suchpfad auf .:$TEXMF steht, �berschreiben die Einstellungen in ./texmf.cnf diejenigen in $TEXMF/texmf.cnf.
Im Folgenden wird die Syntax der Datei texmf.cnf angegeben. Konsultieren Sie zum besseren Verst�ndnis beim Lesen die auf der CDROM oder DVD enthaltene Konfigurationsdatei.
Das Zeichen �=� und umgebender Leerraum d�rfen entfallen.
Der Ausschnitt einer Konfigurationsdatei demonstriert diese M�glichkeiten.
Kpathsea verwendet in Suchpfaden �hnliche Zeichen und Konstrukte wie UNIX-Shells. Beispielsweise wird die Definition ~$USER/{foo,bar}//baz in alle Unterverzeichnisse von foo und bar unterhalb vom Home-Verzeichnis von $USER expandiert, die eine Datei oder ein Unterverzeichnis namens baz enthalten. Der Expansionsmechanismus wird im Folgenden erkl�rt.
Wenn der Suchpfad mit der h�chsten Priorit�t (siehe hierzu �Bestandteile von Pfadkomponenten� auf Seite 60) einen zus�tzlichen (vorangestellten, nachgestellten oder verdoppelten) Doppelpunkt enth�lt, wird an dieser Stelle der Suchpfad eingef�gt, der als n�chstes in der Hierarchie folgt. Auch bei diesem gilt dieselbe Regel. Wenn beispielsweise die Umgebungsvariable
gesetzt wird (hier: C-Shell) und in texmf.cnf die Variable TEXINPUTS folgenden Wert erh�lt
dann lautet der Suchpfad schlie�lich:
Da es sinnlos w�re, denselben Pfad mehrfach einzuf�gen, wird die Ersetzung nur einmal vorgenommen, und zwar in der Reihenfolge vorne, hinten und Mitte. Mehrfach verdoppelte Doppelpunkte bleiben unver�ndert.
Die Expansion geschweifter Klammern ist zur Definition mehrerer TEX-Hierarchien sehr n�tzlich. Beispielsweise wird v{a,b}w zu vaw:vbw. Verschachtelungen sind dabei erlaubt. Diese Technik wird dazu benutzt, durch eine Zuweisung an $TEXMF verschiedene TEX-Hierarchien einzuf�hren. Als Beispiel finden Sie in texmf.cnf folgende Definition (etwas gek�rzt, tats�chlich ist es etwas komplexer):
Eine Anwendung wie
f�hrt dann dazu, dass erst im aktuellen Verzeichnis gesucht wird, dann im gesamten Dateibaum $TEXMFHOME/tex und $TEXMFLOCAL/tex (auf der Festplatte) und schlie�lich im gesamten Dateibaum $TEXMFVAR/tex sowie $TEXMFMAIN/tex (nur in der Datenbank ls-R) durchsucht wird. Dadurch kann man bequem zwei parallel installierte TEX-Hierarchien durchsuchen, beispielsweise eine unver�nderliche auf CDROM/DVD und eine dynamisch angepasste auf Festplatte, in der neue Programmversionen und zus�tzliche Zeichens�tze installiert werden. Durch die Verwendung der Variablen $TEXMF in allen Definitionen wird grunds�tzlich zuerst der neuere Dateibaum durchsucht.
Zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Schr�gstriche (//) in einer Pfadkomponente, die auf einen Verzeichnisnamen d folgen, werden expandiert zu allen Unterverzeichnissen von d. Dieser Vorgang findet rekursiv statt, wobei erst alle Verzeichnisse auf einer Ebene bearbeitet werden, dann deren Unterverzeichnisse, usw. Auf den jeweiligen Ebenen ist nicht beeinflussbar, in welcher Reihenfolge die Unterverzeichnisse bearbeitet werden.
Wenn nach den Schr�gstrichen Namen angegeben werden, dann werden nur Unterverzeichnisse mit passenden Namen in die Suche einbezogen. Beispielsweise wird ‘/a//b’ in die Pfade /a/1/b, /a/2/b, /a/1/1/b usw. expandiert, aber nicht zu /a/b/c oder /a/1. (Jeweils vorausgesetzt, dass die Verzeichnisse existieren.)
Mehrere ‘//’-Konstruktionen innerhalb einer Pfadkomponente sind zul�ssig, allerdings nicht am Pfadanfang.
Die folgende Zusammenfassung fasst alle Sonderzeichen zusammen, die in den Kpathsea-Konfigurationsdateien auftreten k�nnen:
Kpathsea unternimmt etliche Anstrengungen, um den Zugriff auf Festplatte und CDROM/DVD zur Suche nach Dateien zu reduzieren. Auf TEX-Systemen mit vielen Unterverzeichnissen kann die Suche in jedem m�glichen Verzeichnis nach einer bestimmten Datei eine lange Zeit in Anspruch nehmen, besonders wenn einige Hundert Zeichensatzverzeichnisse durchforstet werden m�ssen. Um dieses Problem abzumildern, benutzt Kpathsea eine Art Datenbankdatei namens ls-R, die die Zuordnung von Dateinamen auf Verzeichnisse enth�lt. Dadurch muss nicht jedesmal die Festplatte durchsucht werden.
Eine zweite Datenbank in der Datei aliases kann eine Zuordnung zwischen den Namen in ls-R und weiteren Namen vornehmen und so beispielsweise hilfreich bei der Umsetzung von ‘8.3’-DOS-Dateinamen auf die �echten�, aussagekr�ftigen Dateinamen zur Seite stehen.
Wie schon �fters erw�hnt, muss die Dateinamen-Datenbank in der Datei ls-R gespeichert sein. Sie sollten eine solche Datenbank f�r jede TEX-Hierarchie (normalerweise in $TEXMF) Ihres Systems anlegen. Kpathsea sucht die Datenbanken ls-R �ber den Pfad TEXMFDBS.
Es wird empfohlen, die Pflege der ls-R-Dateien dem mitgelieferten Skript mktexlsr zu �berlassen. Dieses Skript wird automatisch von den verschiedenen ‘mktex*’-Skripten aufgerufen. Das Skript ruft grob gesagt den Befehl
auf, falls das Kommando ls Ihres Rechners eine Ausgabe im richtigen Format liefert. (So wie das GNU-ls.) Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass die Datenbank immer auf dem neuesten Stand ist, sollten Sie sie in regelm��igen Abst�nden mit Hilfe eines crontab-Eintrags aktualisieren lassen. Dadurch wird nach einer Installation eines Pakets per Hand trotzdem sichergestellt, dass die Datenbank aktuell ist.
Wenn eine Datei nicht �ber die Datenbank gefunden wird, sucht Kpathsea normalerweise auf der Festplatte weiter. Wenn eine Pfadkomponente mit ‘!!’ beginnt, wird dagegen niemals die Festplatte durchsucht.
Mit dem Programm kpsewhich k�nnen Sie unabh�ngig vom Aufruf irgendeines TEX-Programms nach Dateien in der TEX-Hierarchie suchen (als schnellere Alternative zu dem Befehl find). Dies wird von den verschiedenen ‘mktex…’-Skripten bis zum Exzess vorexerziert.
Die Optionen werden entweder mit ‘-’ oder mit ‘--’ eingeleitet. Jede eindeutige Abk�rzung ist zul�ssig.
Argumente der Kommandozeile, die keine Optionen darstellen, werden als Dateinamen interpretiert. F�r jeden Dateinamen wird der erste passende Pfad gemeldet. Um eine Liste aller passenden Pfade zu erhalten, m�ssen Sie das UNIX-Kommando find aufrufen.
Im Folgenden werden die h�ufiger benutzten Optionen beschrieben.
Wir schauen uns nun die Funktionsweise von Kpathsea anhand einiger Beispiele an.
Wir suchen unter den TEX-Quelldateien nach der Datei article.cls. Da die Namensendung ‘.cls’ eindeutig ist, m�ssen wir den Typ ‘.tex’ nicht angeben. Die ‘texmf-dist’-Hierarchie enth�lt die Datei im Unterverzeichnis tex/latex/base. �hnlich bereiten die folgenden Beispiele auf Grund eindeutiger Namensendungen keine Probleme.
Beim letzten Beispiel handelt es sich �brigens um eine BibTeX-Literaturdatenbank f�r TUGBoat-Artikel.
Zeichensatzdateien mit der Namensendung ‘.pk’ werden von Anzeige- oder Druckaufbereitungsprogrammen wie dvips und xdvi verwendet. Nachdem wir aufgrund der Voreinstellung keine .pk-Dateien verwenden, sondern die PostScript-Type 1-Zeichens�tze, die auf der CDROM/DVD enthalten sind, wird auch keine .pk-Datei angezeigt.
Durch die Angabe �-dpi=300� interessieren wir uns nur f�r Zeichens�tze mit der Aufl�sung 300 dpi. Es wurde keiner gefunden. Programme wie dvips oder xdvi lassen einen solchen fehlenden Zeichensatz durch den Aufruf des Skripts mktexpk mit entsprechenden Parametern automatisch erzeugen.
Als n�chstes wenden wir uns den Header- und Konfigurationsdateien von dvips zu. Zun�chst suchen wir nach der Konfiguration f�r die TEX-Unterst�tzung, dem Prolog tex.pro. Danach suchen wir die allgemeine Konfigurationsdatei (config.ps) und schlie�lich die PostScript-Zeichensatzzuordnungsdatei psfonts.map. Dateien dieser Art haben seit der 2004er-Version der TEX Live ihre eigenen Suchpfade und einen neuen Aufbewahrungsort im texmf-Baum. Da die Namensendung ‘.ps’ nicht eindeutig ist, m�ssen wir den gew�nschten Typ (‘dvips config’) f�r die Datei config.ps spezifizieren.
Jetzt suchen wir nach den Dateien f�r den PostScript-Zeichensatz �URW Times�. Nach dem Namensschema von Karl Berry beginnen die Namen mit �utm�. Zun�chst suchen wir die Konfigurationsdatei, die den Namen der Zeichensatzzuordnungsdatei enth�lt.
Diese Datei enth�lt folgende Anweisung:
Die angegebene Datei utm.map wollen wir als n�chstes suchen:
Diese Zuordnungsdatei wird im Unterverzeichnis urw bei den Hilfsdateien f�r dvips gefunden. Sie enth�lt die Dateinamen der Type 1-PostScript-Zeichens�tze, die f�r URW Times benutzt werden. Ein kleiner Auszug aus dieser Datei:
Wenn wir jetzt beispielsweise nach dem Zeichensatz Times Regular (utmr8a.pfb) suchen, finden wir ihn im Verzeichnis texmf unter den Type 1-Zeichens�tzen:
Diese Beispiele sollten deutlich gemacht haben, wie leicht bestimmte Dateien im TEX-Dateibaum gefunden werden k�nnen. Dies ist sehr wichtig, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine falsche Version einer Datei verwendet wird: Sie lassen sich einfach die verwendete Datei von kpsewhich anzeigen.
Manchmal ist wichtig, bis ins Detail nachzuvollziehen, wie ein Programm eine bestimmte Datei findet. Zu diesem Zweck bietet die Kpathsea-Bibliothek verschiedene Stufen f�r den Umfang der Fehlersuche an.
Durch die Angabe von ‘-1’ setzen Sie alle Stufen gleichzeitig. F�r eine effiziente Fehlersuche sollten Sie sich auf die wichtigsten Ausgaben beschr�nken.
F�r dvips gibt es einen �hnlichen Mechanismus zur Erzeugung von Analysemeldungen, um herauszufinden, warum bestimmte Dateien ge�ffnet wurden bzw. wo vielleicht das Problem liegt, wenn Dateien nicht gefunden werden.
Da fast alle Programme die Kpathsea-Bibliothek benutzen, k�nnen Sie die gew�nschte Stufe auch �ber die Umgebungsvariable KPATHSEA_DEBUG einstellen, indem Sie einen der Werte oder eine additive Kombination spezifizieren.
Anmerkung f�r Windows-Benutzer: Es ist nicht einfach, alle Meldungen in eine Datei umzulenken. F�r die Fehlersuche jedoch ist die folgende (tempor�re!) Vereinbarung sinnvoll:
SET KPATHSEA_DEBUG_OUTPUT=err.log
Wir betrachten als Beispiel eine kleine LATEX-Quelldatei mit dem Namen hello-world.tex mit folgendem Inhalt:
Diese Datei verwendet nur einen Zeichensatz, n�mlich cmr10. Wir sehen uns jetzt einmal genau an, wie dvips die PostScript-Datei erzeugt. Da wir die Type 1-Variante der Computer-Modern-Roman-Zeichens�tze verwenden wollen, haben wir die Option -Pcms verwendet.
Hier haben wir als Stufe zur Fehlersuche eine Kombination der Stufe 4 von dvips (siehe dvips-Handbuch, texmf/doc/html/dvips/dvips_toc.html?). Die Ausgabe sieht ungef�hr so wie in Abbildung 12 dargestellt aus (die Ausgabe wurde f�r einen besseren �berblick etwas umgestaltet).
Zun�chst sucht dvips (bzw. Kpathsea) seine Konfigurationsdateien, n�mlich texmf.cnf (das die Pfade der anderen Dateien enth�lt), dann die Dateinamen-Datenbank ls-R (zur Optimierung der Suche) und die Datei aliases, mit deren Hilfe f�r eine Datei mehrere Namen vereinbart werden k�nnen, z. B. um die kurzen ‘8.3’-DOS-Namen mit aussagef�higen, langen Namen zu assoziieren. Danach wird die allgemeine dvips-Konfigurationsdatei config.ps, anschlie�end die benutzerspezifische Konfigurationsdatei .dvipsrc (wird hier nicht gefunden) gesucht. Als letztes sucht dvips die Zuordnungsdatei f�r Computer-Modern-PostScript- Zeichens�tze config.cms (bedingt durch die Option -Pcms beim Aufruf von dvips). Diese Datei enth�lt die Dateinamen der Listen, die die Zuordnung zwischen Dateinamen und Zeichensatznamen herstellen.
dvips versucht, diese Dateien und zus�tzlich die allgemeine Zeichensatzzuordnungstabelle psfonts.map zu laden, die immer konsultiert wird; der letzte Teil von Abschnitt 8.2.3 erkl�rt diese Tabellen genauer.
Jetzt erfolgt die normale Startmeldung von dvips:
Es geht weiter mit cmr10.tfm und einigen weiteren Prologdateien, deren Ausgaben wir hier weglassen. Letztlich wird die Type 1-Zeichensatzdatei cmr10.pfb gesucht (und gefunden) und in die Ausgabedatei integriert (siehe letzte Zeile).
Zu den willkommenen Erweiterungen von Web2C z�hlt die M�glichkeit, zur Laufzeit einige Speichergr��en �ber die Datei texmf.cnf anpassen zu k�nnen (insbesondere die Gr��e einiger Stacks). Eine ausf�hrliche Liste der ver�nderbaren Parameter finden Sie in der Datei texmf.cnf. Die wichtigsten Werte sind:
Nat�rlich sind diese Parameter kein Ersatz f�r eine wirklich dynamische Speicherverwaltung. Mit der gegenw�rtigen Version von TEX ist dieses Konzept aber nur extrem schwer zu implementieren; darum stellt dieses Verfahren eine praktikable L�sung dar.
Die TEX Live ist eine gemeinsame Arbeit faktisch aller TEX Users Groups.
Die Entwicklung des vorliegende TEX Live-Releases wurde Karl Berry geleitet; die �brigen Haupt-Mitarbeiter sind im Folgenden aufgelistet.
Lauff�hige Programme: Peter Breitenlohner (x86_64-linux), Karl Berry (i386-linux, sparc-linux), Ken Brown (i386-cygwin), Akira Kakuto (win32), Dick Koch (universal-darwin), Norbert Preining (alpha-linux), Jukka Salmi (i386-netbsd), Thomas Schmitz (powerpc-linux), Apostolos Syropoulos (i386-solaris), Vladimir Volovich (powerpc-aix, sparc-solaris), Olaf Weber (mips-irix).
Informationen dazu, wie Binaries f�r TEX Live erzeugt werden, finden sich unter http://tug.org/texlive/build.html.
�bersetzungen der Dokumentation:
Nat�rlich haben wir am meisten Donald Knuth zu danken, einmal daf�r, dass er TEX erfand und dann daf�r, dass er es der Welt schenkte.
Diese Ausgabe der TEX Live ist in Zusammenarbeit der TEX Users Group (TUG), der UKTUG, der franz�sischen TEX-Vereinigung GUTenberg und der deutschsprachigen TEX-Anwendervereinigung (DANTE e. V.) unter Mithilfe der niederl�ndischen, tschechischen/slowakischen, indischen, polnischen und russischen TEX-Benutzergruppen entstanden.
Die niederl�ndische TEX-Benutzergruppe hatte Ende 1993 mit der Produktion der 4AllTEX-CDROM f�r MS-DOS die Diskussion angeregt, eine einzige CDROM f�r alle Rechnersysteme zu entwickeln. Zum damaligen Zeitpunkt war dieses Ziel zu hoch gesteckt, doch immerhin entstand aus dieser Diskussion nicht nur die sehr erfolgreiche 4AllTEX-CDROM, sondern auch die TUG-Arbeitsgruppe zur Definition der TEX Directory Structure TDS, die die zur Arbeit mit TEX notwendigen und hilfreichen Dateien in eine konsistente und handhabbare Verzeichnisstruktur einbettet. Das �Final Draft�-Dokument, das diese Verzeichnisstruktur festlegt, wurde in der Dezember-Ausgabe 1995 der TUGBoat ver�ffentlicht. Schon fr�hzeitig war den Beteiligten klar, dass eine CDROM auf der Basis der TDS sehr zu begr��en w�re. Die TEX Live-CDROM war das direkte Resultat der Beratungen der TDS-Arbeitsgruppe. Au�erdem hat der Erfolg der 4AllTEX-CDROM klargemacht, dass ein �hnliches System auch f�r UNIX-Benutzer eine Erleichterung darstellen w�rde. Dies war der zweite Beweggrund f�r die TEX Live-CDROM.
Im Herbst 1995 wurde das Projekt, eine TDS-basierte UNIX-CDROM zu entwickeln, in Angriff genommen. Sehr schnell stie�en die Verantwortlichen auf das teTEX-System von Thomas Esser als idealen Ausgangspunkt f�r diese Arbeit, weil es verschiedene Rechnerplattformen unterst�tzte und f�r die Arbeit mit verschiedenen Dateisystemen vorgesehen war. Anfang 1996 wurde in Zusammenarbeit mit Thomas Esser ernsthaft mit der Arbeit begonnen und im Mai 1996 die erste Ausgabe der CDROM ver�ffentlicht.
Anfang 1997 stellte Karl Berry eine neue Version seines Web2C-TEX-Systems vor, das schon nahezu alle Ausstattungsmerkmale aufwies, die Thomas Esser mit teTEX verwirklicht hatte. Die TUG entschied sich daraufhin, die zweite Version der CDROM auf der Basis von Web2C unter Verwendung des Installations-Skripts texconfig aus dem teTEX-Paket zu entwickeln.
Die dritte Ausgabe basierte auf der inzwischen von Olaf Weber gepflegten und weiter entwickelten Web2C Version 7.2; TEX Live unterst�tzte fast alle Eigenschaften der zur selben Zeit entstandenen neuen Version von teTEX.
Die vierte Ausgabe folgte demselben Schema, indem ihr neue Versionen von teTEX und Web2C (7.5) zugrunde lagen. Fast die gesamte CDROM wurde einer kritischen �berpr�fung unterzogen, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass doppelte Dateien entfernt wurden und die Einordnung der Pakete konsistent erfolgte. Zudem enthielt diese Ausgabe ein komplettes Windows-Setup.
F�r die f�nfte Ausgabe im M�rz 2000 wurden wiederum gro�e Teile der CDROM ersetzt, wobei Hunderte von �berarbeiteten Paketen aufgenommen wurden. Omega, pdfTEX und Teile der TEX-Support-Programme (hier insbesondere xdvi, dvips und tex4ht) lagen in neuer Version vor. Die Haupt�nderung bei der TEX Live 5 betraf die ‘non-free’-Software. Alles auf dieser CDROM war nun in �bereinstimmung mit den Debian Free Software Guidelines (http://www.debian.org/intro/free). Wir haben unser Bestes versucht, die Lizenzbedingungen aller Pakete zu �berpr�fen, sind aber dankbar, wenn wir auf Fehler hingewiesen werden.
Die sechste Ausgabe der TEX Live vom Juli/August 2001 enthielt die neuesten Versionen aller Pakete und Programme. Das neue Installationskonzept stellte die gr��te �nderung dar: Der Benutzer konnte nun viel genauer gew�nschte bzw. nicht erw�nschte Sammlungen und Pakete ausw�hlen. Dabei wurden die sprachspezifischen Sammlungen komplett �berarbeitet, so dass sie jetzt automatisch nicht nur Makros, Fonts usw. installierten, sondern zus�tzlich die notwendigen Eintr�ge in language.dat vornahmen.
Die siebte Ausgabe vom Mai 2002 enth�lt als gr��te �nderungen Mac OS X und wieder unz�hlige Updates aller Pakete und Programme. Ein wesentliches Ziel war zudem die Wiedererstellung einer gemeinsamen Quelle mit teTEX, um das Auseinanderlaufen seit TEX Live 5 und TEX Live 6 zu korrigieren.
Im Jahr 2003 war die Flut von Updates und neuen Paketen so gro� geworden, dass wir feststellen mussten: �TEX Live passt nicht mehr auf eine einzelne CDROM�. Und so wurde sie in drei verschiedene Distributionen aufgeteilt (siehe Abschnitt 2.1 auf Seite 8). Des Weiteren:
Nach den .map-Dateien wird jetzt in den fonts/map-Unterverzeichnissen im TEXFONTMAPS-Pfad gesucht (in jedem texmf-Baum). Gleichzeitig werden .enc-Dateien jetzt in den fonts/enc-Unterverzeichnissen entlang des ENCFONTS-Pfads gesucht. Das Programm updmap versucht, bei problematischen Dateien zu warnen.
Informationen dar�ber, wie das gehandhabt wird, und zus�tzliche Informationen finden Sie unter http://tug.org/texlive/mapenc.html.
Anmerkung: Da TEX byte-orientiert ist, k�nnen bei einer Unicode-Eingabe (2-Byte-Zeichen) im Kontext von Fehlermeldungen Folgen von 1-Byte-Zeichen ausgegeben werden.
Das bedeutet, dass es wichtiger denn je ist, das Paket ifpdf zu benutzen (es arbeitet sowohl mit plain TEX als auch mit LATEX), da der einfache Test, ob \pdfoutput oder ein anderer TEX-Grundbefehl (primitive) definiert ist, nicht verl�sslich genug ist f�r die Entscheidung, ob eine PDF-Ausgabe erzeugt wird. Wir haben das r�ckw�rts-kompatibel gemacht, so gut wir das dieses Jahr konnten; n�chstes Jahr aber soll \pdfoutput so beschaffen sein, dass dieser Befehl auch dann definiert ist, wenn DVI-Code erzeugt wird.
F�r zus�tzliche Informationen siehe das Web2C-Handbuch: texmf/doc/web2c.
Im Jahr 2005 gab es – wie �blich – viele aktualisierte Pakete und Programme. Die Struktur des Systems blieb weitgehend gleich, mit folgenden Ausnahmen:
Der wichtigeste Neuzuwachs in der Ausgabe 2006–2007 von TEX Live war das XeTEX Programm, verf�gbar durch die xetex und xelatex Programme; siehe http://scripts.sil.org/xetex.
Auch MetaPost erhielt ein bemerkenswertes Update, mit weiteren geplannten �nderungen (http://tug.org/metapost/articles), ebenso pdfTEX (http://tug.org/applications/pdftex).
Das (plain) tex-Programm liest nicht mehr erste Zeilen mit %& um das Format zu bestimmen. Es ist ein reines Knuth-TEX. (LATEX und alle anderen Formate lesen weiterhin %&-Zeilen).
Weiters wurden wie �blich hunderte von Paketen und Programmen auf einen neueren Stand gebracht. F�r weiter Updates wenden Sie sich bitte an CTAN (http://www.ctan.org).
Die Entwicklungsumgebung wurde auf Subversion umgestellt, was ein Webinterface f�r den Entwicklungsbaum beisteuerte. Dieses Webinterface ist von der Homepage verlinkt. Obwohl dieser Umstieg in der Distribution nicht zu erkennen ist, erwarten wir uns ein stabiles Fundament f�r die Entwicklung in den n�chsten Jahren.
Schlie�lich hat im Mai 2006 Thomas Esser das Ende seiner Entwicklung von teTEX (http://tug.org/tetex) angek�ndigt. Als Konsequenz ist das Interesse an TEX Live, besonders unter den GNU/Linux-Distributoren angestiegen. (TEX Live bietet nun ein tetex-Installationsschema, dass ann�hernd den Umfang von teTEX umfasst.) Wir hoffen dass dies schlussendlich zu einer Verbesserung der TEX-Umgebung f�r jederman f�hrt.
Die komplette Infrastruktur von TEX Live wurde 2008 neu entwickelt. Die gesamten Daten, die f�r die Installation ben�tigt werden, finden sich nun in einer einzigen Textdatei mit dem Namen tlpkg/texlive.tlpdb.
Dies erm�glicht es unter anderem, ein Update einer installierten Version von TEX Live �ber das Internet durchzuf�hren, was f�r MiKTEX schon seit Jahren m�glich ist. Wir planen regelm��ige Updates bereitzustellen, wenn Pakete auf CTAN aktualisiert werden oder neu erscheinen.
Als neues Programm ist LuaTEX (http://luatex.org) enthalten, das neben neuen M�glichkeiten innerhalb des Satzsystems eine hervorragende Skriptsprache zur Verf�gung stellt, die inner- und au�erhalb von TEX benutzt werden kann.
Die Unterst�tzung von TEX Live f�r Windows und Unix ist mittlerweile praktisch �quivalent. Die meisten Perl- und Lua-Skripte k�nnen nun auch unter Windows verwendet werden, da innerhalb von TEX Live Perl integriert ist.
Das neue tlmgr-Programm (Abschnitt 6) ist eine komplette Oberfl�che zum Verwalten von TEX Live nach der Installation. Es erm�glicht das Aktualisieren von Paketen, die Neugenerierung von Formatdateien, Fontmaps und die Konfiguration der TEX-Unterst�tzung f�r verschiedene Sprachen.
Nach der Einf�hrung von tlmgr sind die Funktionen von texconfig zur Konfiguration von Formatdateien und Trennmustern deaktiviert worden.
Der Index-Prozessor xindy (http://xindy.sourceforge.net/) ist nun f�r die meisten Betriebssysteme integriert.
Das Programm kpsewhich kann nun alle Fundstellen f�r eine gesuchte Datei anzeigen (Option –all) oder die Suche auf ein bestimmtes Verzeichnis einschr�nken (Option –subdir).
Das Programm dvipdfmx kann nun Informationen �ber die Bounding Box liefern, was �ber die Kommandozeile mit dem Befehl extractbb aufgerufen werden kann; dies war die letzte Funktion von dvipdfm, die noch nicht in dvipdfmx vorhanden war.
Die Font-Aliasnamen Times-Roman, Helvetica usw. wurden abgeschafft.
Das Makro-Format platex wurde entfernt, um den Namenskonflikt mit dem japanischen platex auf zu l�sen; Unterst�tzung f�r polnisch wird nun vom Paket polski zur Verf�gung gestellt.
Die WEB string pool files wurden in die Programme einkompiliert, um Updates zu vereinfachen.
Und abschlie�end sind die �nderungen von Donald Knuth in seinem TEX tuneup of 2008 in TEX Live eingearbeitet, http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92knut.pdf.
Das Standardausgabeformat f�r Lua(LA )TEX ist nun PDF. Hier entfalten die Erweiterungen von Lua(LA )TEX, wie die Unterst�tzung von OpenType, ihre volle Wirkung. Die neuen Programme dviluatex bzw. dvilualatex erzeugen wie fr�her DVI als Ausgabeformat. Die Homepage von LuaTEX finden Sie unter http://luatex.org.
Nach R�cksprache mit den Autoren von Omega wurden Omega und das Format Lambda entfernt. Die aktuelle Version von Aleph und Lamed ist weiterhin in TEX Live enthalten, zusammen mit einigen Hilfsprogrammen von Omega.
Eine neue Version der AMS Type 1-Fonts wird von TEX Live mitgeliefert, inklusive der Computer Modern-Schriften. Donald Knuth hat in den letzten Jahren die Gestalt einiger Zeichen in den Metafont-Quellen ge�ndert, diese wurden �bernommen. Weiterhin wurde das so genannte Hinting verbessert. Die Euler-Schriften wurden k�rzlich ebenfalls sorgsam �berarbeitet (siehe http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92hagen-euler.pdf). In allen F�llen blieben die Fontmetriken unver�ndert. Mehr zu den AMS-Fonts finden Sie unter http://www.ams.org/tex/amsfonts.html.
Die neue TEX-Oberfl�che TEXworks ist f�r Windows enthalten, analog zu MacTEX. F�r andere Systeme oder weitere Informationen beachten Sie bitte die Webseite http://tug.org/texworks. TEXworks ist eine Cross-Plattform-Anwendung, die von dem Editor Mac OS X inspiriert wurde, und somit eine einfach zu bedienende Oberfl�che f�r TEX bietet.
Das Grafikprogramm Asymptote ist f�r verschiedene System enthalten. Es bietet eine textbasierte Beschreibungssprache f�r Zeichnungen, nicht un�hnlich zu MetaPost, aber mit Unterst�tzung f�r 3D und weiteren Vorteilen. Die Homepage befindet sich unter http://asymptote.sourceforge.net.
Das bisher enthaltene eigenst�ndige Programm dvipdfm wurde durch dvipdfmx ersetzt, das beim Aufruf als dvipdfm in einem Kompatibilit�tsmodus l�uft. dvipdfmx unterst�tzt CJK (Chinesich, Japanisch, Koreanisch) und enth�lt viele Korrekturen und Verbesserungen gegen�ber dem alten dvipdfm. Die Homepage zu DVIPDFMx finden Sie unter http://project.ktug.or.kr/dvipdfmx.
F�r cygwin und i386-netbsd werden nun ausf�hrbare Programme mitgeliefert, w�hrend einige andere BSD-Derivate nicht mehr dabei sind. Es wird empfohlen, dass Nutzer von OpenBSD bzw. FreeBSD TEX �ber den Paketmanager ihres Systems installieren, da sich gezeigt hat, dass die Bereitstellung von Binaries, die f�r mehrere Versionen funktionieren, sehr problematisch ist.
Einige weitere, aber kleine �nderungen: Wir verwenden nun zur Datenkompression xz als stabile Alternative zu lzma (http://tukaani.org/xz/); Dollarzeichen sind in Dateinamen erlaubt, solange sich zusammen mit den Dollarzeichen kein bekannter Variablenname ergibt; die Kpathsea ist nun multi-threaded (was von MetaPost verwendet wird); der gesamte Build von TEX Live basiert nun auf Automake.
Und zum Abschluss: Alle Releases von TEX Live, mit Zusatzmaterial wie den DVD-Labeldrucken, sind unter ftp://tug.org/historic/systems/texlive verf�gbar.
TEX Live ist nicht perfekt! – und wird es auch nie sein. Wir planen Neuauflagen zu produzieren, die umfangreichere Hilfstexte, mehr Hilfsprogramme, mehr Installationshilfen und (nat�rlich) den st�ndig verbesserten und �berpr�ften Satz der Makros und Zeichens�tze enthalten. Diese Arbeit wird von Freiwilligen in ihrer knappen Freizeit geleistet. Viel Arbeit steht noch an. Wenn Sie uns helfen k�nnen, z�gern Sie keine Sekunde, sich bei uns zu melden.
Verbesserungen, Anregungen und Erweiterungen f�r k�nftige Ausgaben der TEX Collection senden Sie bitte an:
Neue Versionen, Anmerkungen und zus�tzliches Material werden �ber die CTAN-Server im Verzeichnis info/texlive zur Verf�gung gestellt. Im WWW k�nnen Sie sich �ber die Adresse http://www.tug.org/tex-live/ informieren und die Bestellformalit�ten einsehen.